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Mit dir im Paradies auf Erden

Mit dir im Paradies auf Erden

Titel: Mit dir im Paradies auf Erden
Autoren: Susanne James
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Treppe, nur mit Höschen und BH bekleidet und ein Handtuch wie einen Turban um den Kopf gewickelt.
    „Hallo Fleur, komm hoch, ich bin sofort fertig. Ist das nicht alles toll? Ich liebe Weihnachten!“
    Fleur folgte ihrer Freundin in deren Zimmer und setzte sich aufs Bett, während Mia sich energisch das nasse Haar frottierte. „Ich hoffe, es macht dir nichts aus, mit mir in einem Raum zu schlafen, auch die anderen sind zusammen untergebracht.“ Sie ließ die Hände kurz ruhen. „Wir haben zwar unbenutzte Gästezimmer genug, aber ich wollte es Pat nicht zumuten, sie für die kurze Zeit herzurichten. Die Jungs werden nichts dagegen haben, da bin ich mir sicher. Gus und Tim kennen sich schon ewig, und Rupert und Matt sind völlig unkompliziert.“ Mia hängte das Handtuch über eine Stuhllehne und griff zum Föhn.
    „Natürlich macht es mir nichts aus, ganz im Gegenteil, es wird wieder wie in alten Zeiten im Internat sein.“ Fleur betrachtete ihre Freundin. „So langes Haar hast du noch nie gehabt, Mia.“
    Mias dichtes braunes Haar reichte fast bis zu den Schulterblättern und ließ sie noch größer erscheinen, als sie ohnehin schon war.
    „Das hat Matt zu verantworten.“ Sie zwinkerte Fleur zu und schaltete den Föhn ein. „Er findet das schön.“
    „So? Darf ich daraus schließen, dass Matt zurzeit der Mann in deinem Leben ist?“
    „Das könnte man so sagen.“ Mia lächelte vage. „Nichts Ernstes natürlich, wir gehen nur zusammen aus. Deshalb hielt ich es auch für klüger, Weihnachten nicht allein mit ihm zu verbringen – die Gefahr, falsche Hoffnungen zu wecken, war mir zu groß. Und was ist mit dir? Gibt es da jemanden, von dem ich wissen sollte?“
    „Nein“, antwortete Fleur leise. Und höchstwahrscheinlich wird das auch immer so bleiben, setzte sie im Stillen hinzu.
    Mia nickte verständnisvoll, enthielt sich jedoch eines Kommentars, denn sie kannte Professor Richardsons Einstellung. „Verschwende deine Intelligenz und Karriere nicht an Ehe und Kinder“, hatte sie ihn zu Fleur oft sagen hören. „Dafür ist noch Zeit genug.“
    „Im kommenden Jahr werden wir beide siebenundzwanzig“, überlegte Mia laut. „Das ist noch nicht wirklich alt, doch höchste Zeit, sich ernsthaft umzusehen.“ Sie schaltete den Föhn kurz aus und seufzte. „Ich finde die Vorstellung, einen Mann und Familie zu haben, durchaus verlockend, nur die Suche nach einem geeigneten Partner gestaltet sich für mich schwieriger als gedacht. Sobald ich nämlich herausgefunden habe, wie ein Mann tickt, verliere ich das Interesse an ihm.“ Sie lachte kurz. „Und wie geht es dir nach der Trennung von Leo?“
    Fleur blickte zu Boden. „Ich unternehme ziemlich regelmäßig etwas mit Kollegen und gehe oft aus, meine Nächte verbringe ich jedoch immer allein, brav, wie ich nun einmal bin.“
    Bei der letzten Bemerkung lächelte sie traurig. Leo hatte ihr sehr viel bedeutet, doch ihrem Vater war es gelungen, die Beziehung auseinanderzubringen. Drei Jahre war das jetzt her, und mittlerweile war Fleur zu der Überzeugung gekommen, dass ihr Vater nur zu ihrem Besten gehandelt hatte: Sie war einfach nicht zur Ehefrau geboren.
    Dem Beispiel ihrer Mutter zu folgen und sich einem Ehemann in allem willig unterzuordnen schien für sie keine Alternative. Im Grunde seines Herzens war ihr Vater ein großzügiger und liebevoller Mann, das musste Fleur zugeben, doch einen eigenen Willen gestand er weder seiner Frau noch seiner Tochter zu. Es gab nur eine Meinung, die zählte, und das war seine eigene. Fleurs Auffassung nach jedoch besaß niemand den Stein der Weisen und damit auch nicht das Recht, anderen seine Meinung aufzuzwingen. An der Seite eines solchen Mannes ihr Leben zu verbringen kam für sie nicht infrage.
    Sie stand auf, ging zum Fenster und blickte gedankenverloren in den Garten, von dem in der Dunkelheit kaum etwas zu erkennen war.
    Mia spürte ihre Traurigkeit und versuchte, sie aufzumuntern. „Mir wird es stets ein Rätsel bleiben, wie es dir gelungen ist, so lange Single zu bleiben, Fleur. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie neidisch wir früher alle auf dich waren. Immer hast du uns die besten Typen vor der Nase weggeschnappt.“
    Das war nicht übertrieben, denn über mangelnde Verehrer hatte sich Fleur nie beklagen können. Allein schon ihre zierliche Figur, das herzförmige Gesicht mit den grünen Augen und den langen, dichten Wimpern zogen die Blicke auf sich. Doch besonders ihr wacher Verstand in
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