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Mit dem Segen der Queen

Mit dem Segen der Queen

Titel: Mit dem Segen der Queen
Autoren: Mary Nichols
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Männern im Saal sah er am besten aus. Er hat dunkles Haar, braune Augen und ein Lächeln …“
    „Genug davon“, fuhr ihre Mutter sie an. „Mit dieser lächerlichen Beschreibung kann ich ihn kaum wiedererkennen. Wie alt ist er? Was ist mit seiner Familie? Ich nehme an, er ist von guter Herkunft?“
    „Er ist dreiundzwanzig, und sein Vater ist der Pfarrer in Brentford.“
    „Ein Pastor!“, rief ihre Mutter entsetzt aus. „Er muss ein zweiter oder dritter Sohn gewesen sein.“
    „Nein, das glaube ich nicht. Richard hat nie davon gesprochen, dass er Onkel hätte. Aber ich glaube, er hat eine Tante von der Seite seiner Mutter, die einen deutschen Baron geheiratet hat. Ich erinnere mich nicht an den Namen.“
    „Dann hatte ich recht. Er ist ein Niemand. Dass er die Kühnheit besitzt, bei eurer ersten Begegnung von einer Heirat zu sprechen, beweist es.“
    „Es war nicht bei unserer ersten Begegnung. Es war später, nachdem wir uns besser kennengelernt hatten.“
    „Besser kennengelernt!“, schrie die Countess empört. „Dass meine Tochter, die anständig erzogen wurde und nie ohne Anstandsdame ausgeht, Bekanntschaft schließt mit einem Mann, den ich nicht kenne und der mir niemals vorgestellt wurde, entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Und du hättest nicht über eine Heirat sprechen dürfen, wenn er noch nicht mit Papa gesprochen hat. Wirklich, Emily, ich kann nicht glauben, dass du so etwas getan hast, wirklich nicht. Ich bin vollkommen außer mir.“
    „Warum, Mama? Wir haben nichts Schlimmes gemacht.“
    „Das kann ich nur hoffen. Am besten erzählst du mir alles. Wie oft hast du ihn getroffen? Wo und unter welchen Umständen?“
    „Ich habe ihn zum zweiten Mal bei Lady Framlinghams Soirée getroffen, Ich wusste nicht, dass er dort sein würde. Und wir waren beide auf dem Konzert im Foundling Hospital. Ich glaube, sein Vater hat irgendeine Verbindung dorthin. Und zufällig begegneten wir uns wieder bei Hookhams Leihbücherei. Er hat mir die Bücher getragen. Danach traf ich ihn noch zufällig bei verschiedenen Gelegenheiten, und gestern sah er der Parade zu, als ich im Park spazieren ging. Dort hat er mich gefragt, ob er mit Papa sprechen könnte, aber ich sagte, ich wollte erst mit dir reden.“
    „Und wo war Margaret in all der Zeit?“
    „Sie war ganz in der Nähe.“
    „Sie hat ihre Pflichten schamlos vernachlässigt. Sie hätte mir von alledem berichten müssen. Vielleicht sollte sie entlassen und jemand anders als deine Gesellschafterin eingestellt werden.“
    „Oh nein, Mama. Bitte bestrafe nicht Margaret! Ich habe sie gebeten, nichts zu erzählen. Das ist nicht ihre Schuld!“
    „Du wusstest also, dass dein Verhalten nicht richtig war, sonst hättest du sie nicht gebeten, in dieser Angelegenheit Stillschweigen zu bewahren. Ich mache mir Vorwürfe. Ich hätte besser auf dich aufpassen sollen, aber mit all den Vorbereitungen für die Hochzeit hatte ich einfach zu viel zu tun. Ich hatte darauf vertraut, dass du dich gut benimmst, wenn ich bei der Queen bin, aber wie es aussieht, war das falsch. Zweifellos seid ihr zusammen gesehen worden, und die Klatschmäuler haben einiges zu tun.“
    „Ich bin sicher, die haben kein Interesse an dem, was ich tue, Mama, und wir waren sehr diskret.“
    „Ich habe darauf gehofft, dass du Ehrenjungfer werden könntest“, fuhr ihre Mutter fort, „aber wenn die Queen davon erfährt, wird daraus nichts werden. Ach, Emily – wie konntest du nur?“
    „Ich möchte keine Ehrenjungfer sein. Das ist eine schreckliche Aufgabe, bei der man den ganzen Tag im Palast eingesperrt ist.“
    „Tausende von Mädchen würden ihren rechten Arm dafür hergeben. Ich versichere dir, du bist in jedem angesehenen Salon im ganzen Land danach willkommen. Unter allen jungen Männern bei Hof hättest du die Auswahl.“
    „Ich habe bereits gewählt, und ich möchte keinen anderen heiraten als Richard. Ich liebe ihn sehr, und …“
    „Liebe, pah! Was weißt denn du von Liebe?“
    „Die Queen liebt Prinz Albert, das hast du mir selbst gesagt, und sie und ich, wir sind im selben Alter. Und Richard ist drei Jahre älter als Prinz Albert. Wenn sie aus Liebe heiraten können, dann können wir das auch.“
    „Prinz Albert stammt aus einer alten königlichen Familie, auch wenn er kein Engländer ist, und das lief alles nach Protokoll. Es war Glück, dass sie einander auf den ersten Blick gefielen.“
    „Das war bei uns genauso. Und Prinz Albert steht im Rang unter der Queen, das
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