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Mit dem Segen der Queen

Mit dem Segen der Queen

Titel: Mit dem Segen der Queen
Autoren: Mary Nichols
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lassen.“
    „Oh.“ Sie spürte, wie sie errötete. Bedeutete das etwa, dass er dasselbe fühlte wie sie?
    „Sagen Sie mir, was Sie seit unserer letzten Begegnung alles gemacht haben“, bat er und betrachtete aufmerksam das Porträts des Gründers.
    „Oh, das Übliche“, sagte Emily. „Ich habe ein wenig an dem Schirm gearbeitet, den ich besticke und für den ich eine Ewigkeit brauche, weil ich nur so selten daran sitze. Ich habe ein neues Buch angefangen zu lesen, bin ein wenig mit Margaret spazierengegangen und habe ein bisschen geträumt …“
    „Geträumt? Von der Ankunft Ihres Prinzen?“
    Sie lachte und hoffte, er würde sie nicht zu genau über ihre Träume ausfragen. „Nein, das überlasse ich der Queen. Glauben Sie, dass sie aufgeregt ist?“
    „Wenn Sie es wäre, glauben Sie, sie dürfte das zeigen?“
    „Nein, vermutlich müsste sie vollkommen ruhig scheinen, selbst wenn sie innerlich zittert. Ich weiß, bei mir wäre es so.“
    „Vielleicht wird es das eines Tages auch für Sie geben.“
    Eine Glocke wurde geläutet, und sie kehrten für den zweiten Teil des Programms zu ihren Sitzen zurück. Erst als die Musik endete und alle sich bereit machten, nach Hause zu gehen, kam Richard noch einmal zu ihr, wünschte ihr eine gute Nacht und fügte hinzu: „Ich würde es bedauern, wenn wir uns nicht wiedersehen. Würden Sie mir gestatten, Sie zu besuchen?“
    „Ich glaube nicht, dass sich das gehört, wenn Mama nicht zu Hause ist. Aber morgen Nachmittag gehe ich zu Hookhams, um meine Bücher zurückzugeben. Lesen Sie gern, Lieutenant?“ Das fügte sie mit einem verschmitzten Lächeln hinzu.
    „Oh, außerordentlich gern“, sagte er und übertrieb ein wenig. „Ich halte mich sehr häufig bei Hookhams auf und bin sicher, dass ich auch morgen hingehen werde.“
    Überglücklich kehrte sie nach Hause zurück.
    Danach gab es noch mehrere Treffen, die meisten geplant, und jedes Mal wurde ihre Liebe zu Richard etwas größer, bis sie glaubte, es nicht mehr auszuhalten. Er war eine so angenehme Gesellschaft, war so interessiert an ihr und allem, was sie tat, und unterhielt sie mit Geschichten über sein Leben auf See. Sie erfuhr alles über seine Familie, was er mochte und nicht mochte, und sie erzählte von sich. Die Zeit, die sie miteinander verbrachten, verging wie im Fluge. Sie wusste, dass sie sich nicht verhielt wie die Tochter von Englands vornehmstem Earl, wie Margaret sie immer wieder erinnerte, aber sie konnte nicht anders. Sie war verliebt.
    Die leeren Kutschen und die Kavallerie waren fort, aber noch immer liefen Leute umher und hofften, etwas mehr zu sehen. „Sollen wir reden?“, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Gemeinsam verließen sie die Menge und schlenderten ein Stück. Emily sagte Margaret nicht Bescheid, und ihre Begleiterin vermisste sie auch nicht sofort.
    Es war sehr kalt, aber sie trug einen dunkelblauen Umhang aus Wolle und eine Haube, die mit einem passenden Band verziert war. Außerdem hatte sie einen Muff, der mit Schwanendaunen gefüttert war, doch nur eine ihrer Hände steckte darin, die andere hatte sie auf seinen Arm gelegt.
    „Ich darf nicht zu lange ausbleiben. Papa könnte sich sonst wundern, wo ich gewesen bin, und das könnte zu unangenehmen Fragen führen.“
    „Warum, meine Liebe? Haben Sie Ihren Eltern nicht von unseren Treffen erzählt?“
    „Nein. Nur Margaret weiß davon.“
    „Aber ich möchte nicht, dass das ein Geheimnis bleibt. Ich will der ganzen Welt verkünden, dass ich Sie liebe.“
    Sie blieb stehen und drehte sich zu ihm um, sodass auch er stehenbleiben musste. „Tun Sie das? Mich lieben, meine ich.“
    „Natürlich tue ich das, Gänschen. Habe ich es nicht deutlich genug gezeigt? Ich bewundere alles an Ihnen – Ihr Lächeln, ihre blitzenden Augen, Ihren reizenden Mund und Ihren lebhaften Verstand. Ich hatte gehofft, Sie würden es erwägen, meine Frau zu werden.“
    „Richard!“ Sie sah ihn mit strahlendem Lächeln an.
    „Sind Sie überrascht?“
    „Überrascht und entzückt. Haben Sie schon mit Papa darüber gesprochen?“
    „Nein, Liebste. Ich wollte sichergehen, dass dies auch Ihr Wunsch ist, ehe ich mit ihm spreche. Habe Ich Ihre Erlaubnis dazu?“
    „Ja. Oh ja!“
    Er nahm ihre Hand aus seiner Armbeuge und hob sie an die Lippen. „Danke, Liebste, Sie haben mich zum glücklichsten Menschen der Welt gemacht.“
    Sie gingen weiter, und sie hatte das Gefühl zu schweben, als berührten ihre Füße nicht mehr den Boden. Mit beiden Händen
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