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Mit dem Blick aufs weite Meer

Mit dem Blick aufs weite Meer

Titel: Mit dem Blick aufs weite Meer
Autoren: Vanessa Grant
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aber die Idee kam mir, bevor Sie den Mund aufgemacht hatten.” erklärte er unfreundlich lächelnd und wirkte noch bedrohlicher.
    “Da ist mir die Lust schnell vergangen. Sie sind fast so schwierig wie meine Schwester.”
    Angela rang nach Luft. Dieser Mann ist kaum noch zu ertragen, dachte sie empört und wäre am liebsten gegangen. Doch der Gedanke an Harvey hielt sie zurück.
    “Ich glaube, dass Charlotte Harvey liebt”, sagte Angela leise. “Sie hat nur… wenn er sie sehen und mit ihr reden könnte…”
    Kent stellte den Attachekoffer auf dem Lukendach ab und holte ein tragbares Telefon heraus. “Das ist nichts Besonderes bei ihr, denn Charlotte hat sich schon häufiger verliebt.
    Wenn alles vorbei ist, dann kann ich das Ganze wieder in Ordnung bringen.”
    „Weil Sie eigentlich an allem schuld sind.” Überrascht blickte Kent sie an. “Was zum Teufel meinen Sie damit?”
    “Ach nichts. Können Sie sich nicht…”
    “Was kann ich nicht?” fragte er und hörte auf zu wählen.
    “Können Sie sich nicht denken, warum Charlotte, anstatt zu telefonieren, ein Telegramm geschickt hat? Ich hätte mich auch davor gedrückt, mit Ihnen zu reden. Sie sind ein harter Mensch und scheren sich einen Dreck um ihre Mitmenschen!”
    Kent packte Angela grob am Handgelenk. Als sie versuchte, sich loszureißen, verstärkte er seinen Griff, dass es sie schmerzte. Bevor sie ihn wegstoßen konnte, zog er sie an sich und hielt sie sekundenlang fest. Sie spürte in der Magengrube ein seltsames Ziehen, während er sie mit seinen Blicken zu durchbohren schien.
    “Was wollen Sie von mir?” fragte sie atemlos. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie geglaubt, dass er sie begehrte.
    Als sie die Hand zu drehen versuchte, blitzte ihr Ehering im Sonnenlicht auf. Kent ließ sie so hastig los, dass sie zurücktaumelte und auf den Cockpitsitz hinter sich fiel.
    Sofort sprang sie wieder hoch. “Wenn Sie mich noch ein einziges Mal anfassen, dann…” Sie wusste nicht mehr weiter und sagte heftig atmend: “Lassen Sie mich endlich gehen!”
    Angela schob sich an ihm vorbei und stieg rasch auf den Anlegesteg. Sie hörte, dass Kent ihr folgte. Jetzt begann sie zu laufen. Sie musste fort von ihm, denn in seiner Nähe fühlte sie sich verwirrt und verletzlich. Vorhin, als er sie am Handgelenk festgehalten und sie seinen Körper gespürt hatte, war ein heftiges Verlangen nach Kent in ihr entfacht worden.
    “Segelmacherin, wie heißen Sie eigentlich?”
    Sie antwortete nicht, und ohne nach links oder rechts zu sehen, hastete sie weiter. Plötzlich prallte sie mit einer stämmigen Frau zusammen, die einen Handwagen hinter sich herzog.
    “Entschuldigung”, presste Angela atemlos hervor. Es dauerte einen Augenblick, bevor sie die Frau erkannte. “Es tut mir leid, Theresa, aber ich habe dich überhaupt nicht kommen sehen.”
    Theresa, immer gut gelaunt und überaus neugierig, erkundigte sich freundlich: “Wie geht es dir, Angie? Hast du schon von dem Unfall in der Water Street gehört? Ein Taxi und ein Bus sind zusammengestoßen. Es heißt, dass Ernie Wenchens Sohn schuld haben soll. Er hat das Taxi gefahren.”
    Angela kam sich zwischen der geschwätzigen Theresa und Kent Ferguson, der ihr auf den Fersen war, wie in einer Falle vor. “Theresa, kennst du Kent Ferguson schon? Er ist der Bruder von Charlotte”, fragte Angela, obwohl sie Kents Unmut förmlich spüren konnte. “Der Charlotte, der die ,Misfit’ gehört.”
    Theresa heftete ihren Blick neugierig auf Kent, der hinter Angela stand. “Ihr Bruder? Sie sind aber viel jünger, stimmt’s?”
    Angela ging zur Seite und überließ Kent der wissbegierigen Theresa. Falls es ihm gelang, in weniger als fünf Minuten von ihr loszukommen, musste er tatsächlich übernatürliche Kräfte besitzen. Während Angela sich von den beiden entfernte, konnte sie ihn reden hören. Er gab sich Mühe, höflich zu sein, aber seine Stimme klang äußerst gelangweilt.
    Die Sonne knallte auf die Windschutzscheibe des Lastwagens. Angela öffnete die Autotür.
    Stickige Luft schlug ihr aus der Fahrerkabine entgegen. Sie kletterte auf den Sitz, kurbelte die Scheibe herunter und ließ den Motor an.
    In diesem Moment sah sie Kent gemächlich herankommen. Kurz darauf ging er zum Lastwagen und legte eine Hand auf das offene Fenster der Fahrertür. Seine Finger berührten fast Angelas Schulter, und sie fühlte, wie ihr Herz sofort wieder heftig pochte.
    “Wie heißen Sie?” fragte er. Seine Stimme klang
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