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Mister Unwiderstehlich

Mister Unwiderstehlich

Titel: Mister Unwiderstehlich
Autoren: Kate Hoffmann
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immer mehr Zeit auf Partys mit ihren High-Society-Freunden, statt ihr Magazin zu leiten. Die Zeit ist reif."
    "Trotzdem wird sie das Angebot nicht akzeptieren", wiederholte Cameron. "Attitudes ist ihr Baby. Außerdem werden wir ihr nur die Hälfte dessen anbieten, was das Magazin unserer Meinung nach wert ist."
    "Ich dachte, wir hätten beschlossen ..."
    "Ich weiß, was wir beschlossen haben. Aber ich habe meine Meinung geändert. Ich brauche noch mehr Informationen, bevor wir ein solides Angebot machen."
    "Cam, es ist eine im Privatbesitz befindliche Zeitschrift. Ich fürchte, Charlotte wird uns nicht gerade in die Bücher schauen lassen, bevor wir übers Geschäft reden."
    "Ich weiß. Aber wir können es uns leisten abzuwarten. Und während wir das tun, können wir uns möglicherweise ein paar Insider-Informationen verschaffen."
    Jeff nickte. "Das ist sicher keine schlechte Idee. Charlotte Danforth hat genug Leute eingestellt und gefeuert. Es ist bestimmt nicht schwer, einen verärgerten Angestellten zu finden, der gern plaudert."
    "Dann kümmere dich darum", sagte Cameron. "Und ruf mich nach dem Treffen mit Charlotte Danforth an. Ich will einen vollständigen Bericht."
    Jeff nickte und überquerte die Straße. Cameron sah ihm nach, wie er im Eingang des Gebäudes mit der schmiedeeisernen Fassade verschwand, von denen viele die Straßen in diesem Teil von Soho säumten. Dann drehte er sich um und schob wegen der Abendkühle die Hände in die Taschen.
    Seine Finger streiften ein Stück Papier. Er zog es aus der Tasche. Es war das zerknüllte Blatt Papier, mit dem das schöne Mädchen sein Hemd abgetupft hatte. Die Schrift darauf war durch den Kaffee zerlaufen. Ein Teil war jedoch noch gut leserlich - wie zum Beispiel das Attitudes-Logo unten auf der Seite und der Name ganz oben.
    "Nina Forrester", murmelte er. Ihr Vorname passte zu ihr. Der Name klang fröhlich und lebhaft, wie ein Lachen oder ein Funkeln in den Augen.
    Es dauerte einen Moment, bis ihm die Bedeutung seines Fundes richtig klar wurde. Nina Forrester arbeitete bei Attitudes! Und er war auf der Suche nach jemandem, der zur Zeitschrift gehörte und ihm Informationen über Charlotte Danforth und den Zustand ihres Unternehmens verschaffen konnte. Augenblicklich begann er, eine Strategie zu entwerfen.
    Wieso sollte er nicht wieder in das Cafe gehen? Er könnte eine Unterhaltung mit Nina beginnen und das Thema Arbeit anbringen. Die meisten Frauen redeten gern über ihre Arbeit, besonders mit einem Mann, der an dem interessiert schien, was sie erzählten. Allerdings plagte ihn sein Gewissen bei der Vorstellung, sie für seine Absichten zu benutzen.
    An die Spitze der Internetwelt zu gelangen hatte enormes technisches Wissen erfordert; an der Spitze zu bleiben erforderte hingegen eine gewisse Rücksichtslosigkeit. Trotzdem hatte er nie jemanden bewusst betrogen, um zu bekommen, was er wollte. Aber zog er nicht genau das gerade in Erwägung? Im schwindenden Tageslicht las er das Gekritzel auf dem Papier und fragte sich, woran sie wohl gearbeitet hatte.
    "Suche Mr. Right Now?" las er laut und hob verwirrt die Brauen. "Attraktive, unternehmungslustige, aktive Frau, 25, sucht verwegenen Adonis, 25-35 für wilde Wochenenden?"
    Normalerweise verfügte er über eine ausgezeichnete Menschenkenntnis und war in der Lage, mit einem einzigen Blick verborgene Motive zu durchschauen. Doch falls Nina Forrester diese Anno nce formuliert hatte, hatte er sich von ihrem unschuldigen Lächeln total zum Narren halten lassen. Eine Frau, die wilde Wochenenden wollte, hatte bestimmt keine Skrupel, einem infrage kommenden Mann mit Kaffee zu bekleckern. Möglicherweise war sein anfänglicher Eindruck übereilt gewesen. Vielleicht konnte sie ihm doch helfen, Insider-Informationen über Attitudes zu bekommen.
    Cameron ging zur U-Bahn-Station und faltete den Zettel sorgfältig zusammen. Er hatte sich selbst nie als Adonis betrachtet - absolut nicht. Bis er seine erste Million verdient hatte, war er bloß ein Computerfreak gewesen, ein Junge mit dicken Brillengläsern, Präsident des Computerclubs und des Schachclubs, ein Typ, den die Mädchen ignorierten.
    Seltsam, wie Macht und Geld ihn in den Augen anderer zu verändern schienen. Es erstaunte ihn immer wieder, denn in seinem Innern war noch immer etwas von dem Computerfreak übrig geblieben. Er war einfach nur ein paar Jahre älter geworden, und sein magerer Körper hatte sich in den muskulöseren eines Erwachsenen verwandelt. Ein
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