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Mister Unwiderstehlich

Mister Unwiderstehlich

Titel: Mister Unwiderstehlich
Autoren: Kate Hoffmann
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Zusammenstoß mit einem Becher Kaffee und einer verrückten Frau."
    Er warf einen Blick über die Schulter zurück. Einer wunderschönen, bezaubernden, Frau, fügte er im Stillen hinzu. Nachdem er sic h ein wenig Abstand zu ihr verschafft hatte, wusste er nicht mehr, was er von ihr halten sollte. Eigentlich war sie keine von den weltgewandten, unverhohlen sinnlichen Frauen gewesen, mit denen er gewöhnlich zu tun hatte. Sie war süß und ungeschickt und wirkte beinah unschuldig. Außerdem war sie ein wenig seltsam angezogen gewesen, mit einem fusseligen Pullover in Chartreuse und einem kurzen Rock, der ihre wohlgeformten Beine zeigte.
    "Wir haben noch eine halbe Stunde, bevor wir uns mit Charlotte Danforth treffen", schlug Jeff vor. "Zeit genug, um in deine Wohnung zu fahren, damit du dich umziehen kannst."
    Jeff Myers, stets der korrekte Geschäftsmann, war der Geschäftsführer von Camerons Firma NightRyder. Jeff war ein Studienkollege gewesen, als Cameron vor zehn Jahren die Internetseite für junge Leute mit Infos über Veranstaltungen und die Clubszene in New York erstellt hatte. Er war dabei gewesen, als die Firma vom Studentenwohnheim in ein Apartment und später in einen Bürokomplex jenseits des Flusses in Jersey gezogen war. Und er war beim Börsengang dabei gewesen, als der Kurs Jeffs fünfzehnprozentigen Firmenanteil in nur wenigen Stunden in Millionen Dollars verwandelt hatte.
    "Ich muss mich nicht umziehen", sagte Cameron. Obwohl er es sicher noch geschafft hätte, in sein Apartment am Riverside Drive zu fahren, wollte er es nicht. "Ich werde nicht zu dem Treffen gehen. Du bist mein Partner und besitzt mein volles Vertrauen. Ich will, dass du ihr das Angebot überbringst."
    Cameron hatte sehr lange auf diese Übernahme hingearbeitet, und jetzt, wo es soweit war, zog er es vor, sich zurückzuziehen und das Ganze aus der Distanz zu beobachten. Vor fünf Jahren war Attitudes noch völlig unbedeutend in der Presselandschaft gewesen. Niemand hatte mit dem Erfolg des Magazins gerechnet, vor allem nicht mit dem Partygirl Charlotte Danforth am Ruder. Aber ihr reicher Daddy war bereit, einen Preis zu zahlen, um seinem kleinen Mädchen einen standesgemäßen Job zu verschaffen. Charles Danforth, einer der reichsten New Yorker, war der einzige Investor des Magazins. Die Redaktion war in einem Danforth-Gebäude untergebracht, vermutlich mietfrei.
    "Ich verstehe sowieso nicht, wieso du das Magazin willst", meinte Jeff Myers. "Bei dem vielen Geld, das Charlottes Danforths alter Herr hineingepumpt hat, wissen wir doch gar nicht, was es tatsächlich wert ist. Vermutlich musste sie noch nie einen Geschäftsbericht vorlegen, so dass wir blind kaufen. Wieso kaufen wir nicht etwas anderes?"
    Cameron zuckte die Schultern. "Na ja, der Rolling Stone wäre zu teuer. Ebenso Premiere und Entertainment. Außerdem erscheinen sie nur einmal im Monat. Aber Attitudes erscheint wöchentlich, und ihr Abonnentenkreis passt zu unserer Klientel. Wir passen ausgezeichnet zusammen. Im Übrigen ist es mir egal, was es kostet. Ich will das Magazin, und ich will, dass du alles Nötige unternimmst, um es zu bekommen."
    Er lächelte. Es war ein gutes Gefühl, zu wissen, dass Geld keine Rolle mehr spielte, wenn es um Geschäftsübernahmen ging. Es war noch nicht lange her, da hatte er kämpfen müssen, um finanziell über die Runden zu kommen. Damals hatte er NightRyder gerade gegründet, und obwohl gleich viele junge, moderne New Yorker die Website besuchten, war die Anfangsphase hart gewesen. Jeder ersparte Penny, der eigentlich für sein letztes Jahr an der Universität von New York vorgesehen war, war ins Web-Design geflossen. Vier Jahre später, nachdem NightRyder unter den Zwanzig-bis Dreißigjährigen zur populärsten Internetseite im ganzen Land geworden war, waren auch die Anzeigenkunden gekommen, und Camerons Leben als großer Internet-Unternehmer begann.
    "Findest du nicht, dass du es mit dem Geheimnisvollen ein bisschen übertreibst?" meinte Jeff. "Du verdienst viel zu viel Geld, um dein Gesicht ewig vor der Öffe ntlichkeit verstecken zu können. Außerdem bist du der Ryder in NightRyder. Du solltest dabei sein, wenn wir unser Angebot machen und Charlotte Danforth akzeptiert."
    Cameron lachte. "Das wird sie nicht tun."
    "Was? Aber sie muss. Wir haben Erkundigungen eingeholt. Daddy Danforth steht kurz davor, sein Töchterchen fallen zu lassen, wenn er es nicht schon getan hat. Die Gläubiger sitzen ihr im Nacken. Und sie verbringt
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