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Mississippi Delta – Blut in den Bayous (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Mississippi Delta – Blut in den Bayous (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Mississippi Delta – Blut in den Bayous (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)
Autoren: James Lee Burke
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unternimm nichts.« In Wirklichkeit hätte er etwa folgendes gesagt (zum Beispiel zu dem reichen Zuckerrohrpflanzer, dessen Besitz an den unseren grenzte): »Sie haben mir nichts von Ihrer Sau in meinem Zuckerrohr erzählt, nein, deswegen wollt’ ich ihr auch nicht weh tun, als ich ihr mit dem Traktor über den Kopf gefahren bin, und hab’ sie aufgegessen.«
    Ich fuhr über den Sandweg zu meinem Fischköderladen und Bootsverleih am Bayou. Leichter Regen setzte ein, platschte durch das Laubdach der Eichen, und die Tropfen hüpften wie Erbsen auf dem Wasser des Bayou, klatschten auf die Blätter der Teichrosen, die vom Uferrand ins Wasser hineinwuchsen. Ich sah, wie die Brassen am äußeren Saum der Seerosen und des überfluteten Röhrichts nach Insekten schnappten. Von fern brachten die Fischer die Boote in mein Dock, und die zwei Schwarzen, die für mich arbeiteten, zogen die Segeltuchplane über die Veranda an der Schmalseite des Fischköderladens und räumten die Bierflaschen und Picknickpappteller von den Kabeltrommeln aus Holz, die ich als Tische benutzte.
    Mein Haus stand etwa hundert Meter vom Bayou entfernt in einem Pecanohain. Es war aus ungestrichenen Eichen- und Zypressenstämmen gebaut, vorn mit einer wellblechüberdachten Galerie, einem ungepflasterten Hof, Kaninchenställen, einer verfallenen Scheune auf der Rückseite und kurz hinter dem Ende des Pecanohains war ein Wassermelonengarten. Manchmal, bei starkem Wind, hörten sich die auf das Blechdach der Veranda prasselnden Pecanonüsse wie Kartätschenkugeln an.
    Alafair war auf Annies Schoß eingeschlafen. Als ich sie ins Haus trug, schaute sie nur einmal zu mir auf, als sei sie kurz aus einem Traum erwacht, und schloß die Augen gleich wieder. Ich legte sie im Nebenzimmer ins Bett, stellte den Fensterventilator an und schloß leise die Tür. Ich saß draußen auf der Veranda und beobachtete den Regenvorhang, der sich über den Bayou legte. Die Luft roch nach Bäumen, nassem Moos und feuchter Erde.
    »Willst du was essen?« fragte Annie, die jetzt hinter mir stand.
    »Nein, jetzt nicht, danke.«
    »Was machst du hier draußen?«
    »Nichts.«
    »Ich schätze, deswegen schaust du auch immer die Straße hinunter«, sagte sie.
    »Die Leute in diesem Flugzeug passen nicht zueinander.«
    Ich spürte ihre Finger auf meiner Schulter.
    »Ich habe ein Problem, Officer«, sagte sie. »Mein Ehemann kann nicht aufhören, Detective bei der Mordkommission zu spielen. Eine fixe Idee. Wenn ich versuche, ihn scharf zu machen, ist er mit seinen Gedanken immer ganz woanders. Was fängt ein Mädchen da bloß an?«
    »Sie greift sich einen Burschen wie mich. Ich bin immer bereit einzuspringen.«
    »Ich weiß nicht recht. Sie sind so damit beschäftigt, den Regen zu beobachten.«
    »Eins der wenigen Dinge, dich ich gut kann.«
    »Sind Sie sicher, daß Sie Zeit haben, Officer?« sagte sie, und ihre Arme glitten über meinen Bauch, und sie drückte ihre Brüste fest an mich.
    Ich kann ihr so gut wie nie widerstehen. Sie war wunderschön anzuschauen. Wir gingen in unser Schlafzimmer, wo der Fensterventilator und ein Luftbefeuchter summten und sie lächelte mir zu, während sie sich auszog und fing an zu singen: » Baby Love, my baby love, oh how I need you, my baby love ... «
    Sie setzte sich auf mich, die schweren Brüste dicht vor meinem Gesicht, vergrub die Finger in meinem Haar und schaute mir mit sanftem, liebevollem Blick in die Augen. Jedesmal wenn ich ihre Schulterblätter mit meinen Handballen drückte, küßte sie mich auf den Mund und preßte die Schenkel zusammen, und ich sah das erdbeerförmige Muttermal auf ihrer Brust dunkler werden, ein tiefes Scharlachrot, und ich spürte, wie es in meiner Brust zu zucken anfing, meine Lenden schmerzhaft krampften, sah ihr Gesicht weich und klein über mir werden, und dann spürte ich plötzlich, wie sich etwas in mir losriß und schmolz wie ein großer Felsbrocken, der in ein Flußbett stürzt und mit der Strömung davontreibt.
    Dann lag sie dicht bei mir und schloß mir mit den Fingern die Augen, und ich spürte, wie die kühle Luft vom Ventilator über die Laken strich wie der Wind draußen im Golf im dunstigen Licht des Sonnenaufgangs.
    Es war später Nachmittag, und es regnete noch immer, als ich von Kinderweinen geweckt wurde. Es war, als wäre mein Schlaf dadurch gestört worden, daß mich ein Engelsflügel sanft streifte. Ich ging barfuß ins Schlafzimmer, wo Annie auf der Bettkante saß und Alafair an ihre Brust
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