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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition)
Autoren: Will Jordan
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Air Service, vor zehn Jahren, war er solche Strecken zum Aufwärmen gelaufen. Jetzt brachte es ihn fast um, wenn er versuchte, sie auch nur irgendwie zu bewältigen.
    Er schloss die Augen, während das Blut in seinen Ohren rauschte und die Übelkeit ihn wie eine Ziegelmauer traf. Aber er litt nicht an einer Verletzung oder an der Erschöpfung durch diesen körperlichen Kraftakt. Es war schlicht und einfach ein Kater.
    Es dauerte etliche Minuten, bis die Übelkeit nachließ und er sich wieder so weit unter Kontrolle hatte, dass er es wagte, sich gerade hinzustellen. Er holte tief Luft, stieß sich von dem Pfeiler ab und lief die Treppen wieder hinunter. Nach Nordwesten, zur Roosevelt Bridge, die die Grenze zwischen Maryland und Virginia markierte.
    Unterwegs blieb er an einem Coffeeshop stehen, bestellte sich eine Flasche Wasser, einen Milchkaffee ohne Zucker und einen Bagel mit Schinken und Käse. Das war zwar nicht gerade das Frühstück der Champions, aber was hieß das schon? Es war niemand da, der ihn deswegen kritisieren konnte.
    Er leerte die Wasserflasche in einem Zug und verließ gerade mit dem Bagel in der Hand den Laden, als das Handy in seiner Tasche vibrierte. Mürrisch fischte er es heraus und überprüfte, wer der Anrufer war. Dan Franklin (Job).
    Mist!
    Franklin war ein Freund aus seinem früheren Leben beim Militär und zurzeit eine Kombination aus Arbeitgeber, Manager und gelegentlich auch finanziellem Rettungsanker. Drake gab es zwar nicht gerne zu, aber er hatte es Franklin zu verdanken, dass er eine Arbeit und ein Dach über dem Kopf besaß.
    Das Telefon, von dem aus er angerufen wurde, stand auf Franklins Schreibtisch in Langley, ein schlechtes Zeichen, wie Drake fand. Wenn man von seinem Chef an einem Sonntagmorgen um sechs Uhr früh angerufen wurde, war es höchst unwahrscheinlich, dass er einen zu einem Tee einladen wollte. Vor allem, wenn dieser Boss für die Central Intelligence Agency arbeitete.
    Da braute sich etwas Übles zusammen. Er spürte es in seinen Knochen.
    Er nahm das Gespräch an, während er sich schon innerlich gegen die schlechten Nachrichten wappnete.
    »Dan …«, sagte er zögernd.
    »Ryan, wo bist du im Moment?« Franklin hielt sich nicht lange mit Begrüßungen auf.
    »Schönen guten Morgen«, antwortete Drake sarkastisch. Er wünschte, er hätte das Handy zu Hause gelassen.
    »Es ist ernst. Wir müssen reden.«
    Drake runzelte die Stirn. »Worüber genau?«
    »Nicht am Telefon. Du musst herkommen.«
    »Nun komm schon, Mann. Es ist Sonntag«, erinnerte ihn Drake. »Und außerdem ist es mein erster freier Tag seit drei Wochen.«
    Himmel! Er hatte gerade den Abschlussbericht mitsamt Zeugenaussagen und dem ganzen anderen Mist von seiner letzten Operation abgegeben. Wenn Franklin ihn wegen irgendeiner unklaren Aussage oder eines verlorenen Dokuments anrief, würde er ihm gern sagen, wohin er sich das alles stecken konnte.
    »Oh, wirklich, du rührst mich tatsächlich zu Tränen«, erwiderte Franklin ohne einen Funken Mitgefühl.
    »Sehr komisch.« Drake biss von seinem Bagel ab, während er weiterging. Dann hielt er sich das andere Ohr zu, um das Geräusch des Verkehrs auf der nahen Hauptstraße zu dämpfen. »Geht es um die Einsatzbesprechung?«
    »Schön wär’s. Nein, das hier ist was Neues. Und es ist wichtig. Dabei mischen Leute mit, die mit richtig großen Gehaltsschecks wedeln, wenn du weißt, was ich meine.«
    Tatsächlich? Ich wette, kein einziger dieser Schecks landet auf meinem Konto, dachte Drake in einem Anflug von Widerwillen. Angesichts der Art seiner Arbeit war die Bezahlung, gelinde gesagt, höchst unbefriedigend.
    »Das könnte eine große Chance sein, Ryan.«
    »Für wen?« Drake konnte sich diese Frage nicht verkneifen.
    Franklin schwieg einen Moment. »Hör zu, man hat mir befohlen, jemanden für einen Job zu empfehlen. Ich habe denen gesagt, du wärest einer unserer besten Case Officers. Spiel jetzt nicht das Arschloch und blamier mich.«
    »Du bist ja so gut zu mir, Dan.«
    »Wofür sind Freunde denn sonst da?«, erkundigte sich Franklin mit einem kurzen Aufblitzen seines Humors. »Hör zu, komm einfach rein und hör dir an, was wir zu sagen haben. Ich will deine professionelle Meinung in diesem Fall hören. Hast du Interesse, sehen wir weiter. Wenn du glaubst, es ist unmöglich … besprechen wir das, falls sich diese Frage stellt, okay?«
    Drake seufzte. Er hatte sich für heute noch nichts vorgenommen, was an sich eine sehr willkommene Abwechslung
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