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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller
Autoren: Glenn Meade
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niemandem und sei skeptisch, was auch immer sich dir an Tatsachen präsentiert.
    Das war Ihr persönliches Motto. Wenn man Ihre Karriere betrachtet, sollte man wohl auf Sie hören. Das habe ich jedenfalls damals getan.«
    »Alles Erfahrung. Man wird härter mit den Jahren.« Weaver sah mich an und wurde plötzlich wieder mißtrauisch. »Aber das alles erklärt nicht, warum Sie hier sind. Das hier ist schließlich Privateigentum.«
    »Wieder könnte ich Sie das gleiche fragen. Hat der Vermieter Sie hereingelassen?«
    »Was, zum Teufel, geht Sie das an? Antworten Sie gefälligst auf meine Frage, verdammt noch mal.«
    »Oh, ich nehme an, Sie können es sich schon denken. Wir waren beide aus dem gleichen Grund im Leichenschauhaus.
    Johann Halder. Eines der größten Rätsel des Zweiten Weltkriegs.«
    Weaver erstarrte. »Sie waren im Leichenschauhaus?«
    »Anscheinend habe ich Sie knapp verpaßt. Und übrigens, der Mann dort war nicht sehr erfreut darüber, daß Sie ihm kein Trinkgeld gegeben haben.«
    »Er hat verdammtes Glück gehabt, daß ich ihm nicht die Ohren abgerissen habe.« Weavers Augen verengten sich. »Was wissen Sie über Johann Halder?«
    »Ägyptologie hat mich immer schon interessiert, daher habe ich auch die letzten fünf Jahre als Auslandskorrespondent in Kairo gearbeitet. Vor mehreren Jahren habe ich Recherchen über einen gewissen Franz Halder angestellt, einen reichen Deutschen, der ägyptische Kunstgegenstände sammelte. Ich wollte damals ein Buch über einige der wertvollen Kunstschätze Ägyptens schreiben, die während des letzten Krieges aus privaten Sammlungen und Museen in ganz Europa verschwunden sind. Viele davon hat man bis heute nicht wiedergefunden.«
    Weaver schien interessiert. »Und?«
    »Vor dem Krieg besaß Halder eine der wertvollsten privaten Sammlungen in Deutschland, die meisten Stücke waren unersetzbar. Außerdem war er Mäzen des Ägyptischen Museums. Er starb, als die Alliierten 1943 Hamburg massiv bombardierten. Kurz darauf war seine gesamte Sammlung verschwunden. Ich habe noch ein bißchen tiefer gegraben und herauszufinden versucht, ob es noch irgendwelche lebenden Verwandten gibt, die vielleicht wissen könnten, was aus der Sammlung geworden ist. Also bat ich einen befreundeten Journalisten in Berlin, für mich ein paar Nachforschungen anzustellen. Es gab keine lebenden Angehörigen mehr, jedenfalls niemand, der mir hätte weiterhelfen können, aber es stellte sich heraus, daß Halder einen Sohn hatte, Johann, der im Krieg gedient hatte. In den Listen der Deutschen steht, daß er 1943 bei irgendeiner Mission gefallen sei. Wie und wo ist allerdings nicht verzeichnet. Aber mein Freund fand heraus, daß die Abwehr Halder 1940 rekrutiert hatte. Das war der Geheimdienst der Deutschen im Krieg.«
    »Danke, ich weiß sehr wohl, was die Abwehr war, Carney.
    Aber fahren Sie fort.«
    »Johann Halder ist in Amerika aufgewachsen, bis seine Mutter tragischerweise bei der Geburt des zweiten Kindes starb.
    Danach ist sein Vater mit ihm nach Berlin zurückgekehrt, obwohl sie noch mehrere Jahre lang den Sommer in Amerika verbracht haben. Die Familie seiner Mutter hatte große Besitztümer im Staate New York. Ich bin vor ein paar Jahren dort gewesen, aber der Besitz ist vor vielen Jahren verkauft und das Haus abgerissen worden. Niemand in der Gegend konnte sich noch an die Halders erinnern.«
    »Das wundert mich nicht. Das alles liegt schließlich schon sehr lange zurück.«
    Johann Halder hat außerdem mehrere Sprachen fließend gesprochen, unter anderem Arabisch, und er stieg im Krieg bis zum Rang eines Majors auf, obwohl er nie Mitglied der Nationalsozialistischen Partei wurde. Der Rest seiner Zeit beim Militär liegt im dunkeln, außer, daß er wohl einige Zeit in Nordafrika verbracht hat. Über die Mission, bei der er gestorben sein soll, ist nichts bekannt.«
    »Und was haben Sie sonst noch herausgefunden?« fragte Weaver ruhig.
    »Jetzt wird es eigentlich erst richtig interessant. Ich habe mich nicht mehr mit der Sache beschäftigt, bis ich neulich mit einem ehemaligen Leiter des Ägyptischen Museums, Kemal Assan, ein Interview geführt habe, kurz bevor er starb. Ich habe Franz Halder beiläufig erwähnt, und Assan sagte, daß er seinen Sohn Johann 1939 getroffen habe, bei einer archäologischen Ausgrabung in Sakkara, an der er teilgenommen hat. Er hat sogar behauptet, ihn nach dem Krieg in Kairo gesehen zu haben.
    Wenn man bedenkt, daß Halder damals schon tot gewesen sein soll,
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