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Mission Munroe 03 - Die Geisel

Mission Munroe 03 - Die Geisel

Titel: Mission Munroe 03 - Die Geisel
Autoren: Taylor Stevens
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Verbindung von Logan zu dessen Tochter Hannah schließen lassen konnte. Sie war der Anlass für Munroes Aktivitäten in Buenos Aires gewesen.
    Er fand nichts. Genau wie Munroe war auch Logan sehr sorgfältig darauf bedacht, keine Spuren zu hinterlassen, die sich bis zu den Menschen, die er liebte, zurückverfolgen ließen. Aber dieser entlastende Gedanke wurde schnell durch etliche andere, erheblich grausamere Alternativen verdrängt. Bradford hielt inne und hob den Blick, nur um festzustellen, dass Walker ihn genau beobachtete. Er richtete sich auf und ignorierte das, was sie nicht ausgesprochen hatte. Es war ihm egal, welchen Eindruck sie haben musste. Natürlich verhielt er sich nicht wie ein Mann, der soeben mit angesehen hatte, wie seine Freundin entführt wurde. Walker wusste nichts über Munroes Geschichte, wusste nichts über Logans Bedeutung für sie, und ohne es mit eigenen Augen gesehen zu haben, es miterlebt zu haben – es überlebt zu haben –, konnte sie niemals verstehen, wo seine Angst entsprang.
    Vanessa Michael Munroe war eine Killerin mit den natürlichen Instinkten eines Raubtiers. Sie konnte sehr gut auf sich selbst aufpassen. Was ihm jedoch Angst machte, tödliche Angst, war die Frage, was passieren würde, wenn sie zu sehr unter Druck gesetzt wurde. Er hatte ihre zerstörerische Kraft miterlebt, er hatte aus erster Hand erfahren, was die Düsternis mit ihrem Geist anrichten konnte, und wenn diejenigen, die sie entführt hatten, auch Logan in ihre Gewalt gebracht hatten …
    Bradford dachte den Gedanken nicht zu Ende, wollte mit der Finsternis, die dort lauerte, nichts zu tun haben. Wie angewurzelt stand er da, dachte nach, analysierte und flüsterte schließlich: »Überwachungsaufnahmen.«
    Walker hob den Kopf und blickte sich um.
    Er sagte: »Glasfaseroptik.«
    Sie entdeckten die Anlage im Küchenschrank. Die winzigen Kühlventilatoren liefen noch. An den Wänden waren Spuren einer hastigen Durchsuchung zu erkennen.
    Der DVD -Schacht war leer.
    Bradford warf einen Blick hinter die Geräte, wo Kabelbündel durch die Wand zu anderen Geräten führten. Er stützte sich an den seitlichen Schrankwänden ab, hielt die Augen auf einen kaum wahrnehmbaren Schlitz in der Decke gerichtet, stieß mit dem Finger dagegen. Die Deckenplatte löste sich und glitt auf Rollen zur Seite.
    Der Raum über der Küche war sauber, sorgfältig ausgebaut und wurde sogar mit Heizungswärme und Frischluft versorgt – sehr ungewöhnlich für eine ungenutzte Vorratsfläche wie diese. Dreißig Zentimeter von der Öffnung entfernt standen zwei Computer und daneben ein kleines Regal mit originalverpackten DVD s. Er drückte die Taste für das DVD -Laufwerk, nahm die unbeschriftete Scheibe heraus, schob sie in eine Hülle und warf sie Walker zu.
    Dann sahen sie sich die Büroräume an. Die Computer waren zerstört und die Festplatten entfernt worden. Sie suchten nach Aufzeichnungen, Tagebüchern, Notizen, nach irgendeinem Hinweis auf Logans letzten Besucher, aber das, was sie suchten, war – falls es überhaupt jemals existiert hatte – wahrscheinlich im Mülleimer gelandet und bereits abtransportiert.
    Sie sprachen kein Wort mehr, bis sie wieder im Explorer saßen und Bradford eine einsame Telefonzelle entdeckte, von der aus er anonym die Polizei verständigte.
    »Wo ist da die Verbindung?«, wollte Walker wissen. »Michael und Logan?«
    Bradford hielt den Blick auf die Straße gerichtet und gab keine Antwort. Ihm fehlten die Worte, um Munroes verkorkste Lebensgeschichte, ihre verwirrenden Erfahrungen und die düsteren Pfade zu schildern, die sie beschritten hatte und die in jenen trüben Morast führten, in den sie sich jetzt ebenfalls begeben mussten.
    Walker blickte seufzend wieder zum Fenster hinaus. Sagte: »Du weißt viel mehr als ich, und ich kann dir nicht helfen, solange du den trauernden Geliebten spielst.«
    Bradford warf ihr einen verstohlenen Blick zu und sagte: »Die Täter waren hinter Michael her. Logan haben sie als zusätzliche Sicherheit genommen, als Geisel.« Pause. »Entweder das, oder aber sie wollen ihn als Köder für einen Rachemord benutzen – wollen Michael zwingen zuzusehen, bevor sie auch sie umbringen. Eins von beiden.«
    Eine lange, schwere Stille breitete sich im Inneren des Wagens aus. Schließlich sagte Walker: »Wow!«
    »Sind alles nur Spekulationen«, meinte er. »Aber du wolltest es ja wissen.«
    Sie wandte sich ihm zu. »Ich verstehe das nicht. Logan fährt Motorradrennen. Warum
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