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Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Titel: Miss Sophie, Sie können mir vertrauen
Autoren: Elizabeth Rolls
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und sie zu Tisch begleitete. Überrascht bemerkte er, dass beide einen Blick tiefster Zuneigung tauschten. Und Georges Augen drückten Verlangen aus. Großer Gott! Dachte der Freund ans Heiraten? Wie tief war er gesunken!
    David genoss den ersten Abend unter Freunden. Und als das Abendessen beendet war, beneidete er seinen ältesten Freund. Es stand außer Zweifel, dass dessen Ehe ungemein glücklich war. Die brünette Countess war überaus entzückend und Peter ein verdammt glücklicher Bursche.
    “Sollen wir David zu Tante Louisas kleinem Empfang mitnehmen, Penny?”, fragte Peter. “Nach seiner langen Abwesenheit möchte er sich wieder unter Leuten sehen lassen. Sollen wir ihn unter unsere Fittiche nehmen?”
    Die Countess lächelte den Viscount an. “Möchtest du mitkommen, David? Ich bin sicher, Tante Louisa wird nicht das Mindeste dagegen haben. Nicht wahr, George?”
    “Ganz und gar nicht”, antwortete er fröhlich. “Wird froh sein, dass sie den anderen Klatschbasen eine Nasenlänge voraus ist.”
    Fasziniert betrachtete Lord Helford den Freund. “Hast du mit ‘Klatschbase’ Peters von uns so geschätzte Tante gemeint, George?” Er schüttelte den Kopf. “Sehr mutig, nicht wahr, Sarah?”
    “Oder dumm”, erwiderte sie in ihrer freimütigen Art. Lord Helford war belustigt. Miss Sarah Folliot hatte die irritierende Angewohnheit, genau das zu äußern, was sie dachte. Er mochte sie und hoffte, sie würde George nicht unglücklich machen. Einigen Äußerungen, die Peter über die Wahrnehmung ihrer geschäftlichen Interessen gemacht hatte, war zu entnehmen gewesen, dass sie Vermögen hatte. Aus leidvoller Erfahrung wusste David, dass reiche Frauen sich nicht mit zweitgeborenen Söhnen begnügten, ganz gleich, wie charmant der jeweilige Herr sein mochte.
    “Kommen Sie”, bat Miss Sarah Lord Helford. “Es wird ein großer Spaß, die Gesichter zu sehen, wenn Sie angekündigt werden.”
    “Wie bei der Fütterung der wilden Bestien?”, fragte er belustigt.
    “So ähnlich. Ich gehe gern mit George dorthin. Aber würden Sie sich als Beefsteak betrachten?”
    Lord Darleston stöhnte in gespielter Verzweiflung auf. “Wir werden Sarah nie unter die Haube bringen, Penny! Wie sollen wir das schaffen, wenn sie Männer, die eine gute Partie sind, mit Beefsteaks gleichsetzt? Uns wird nichts anderes übrig bleiben, als sie in ein Kloster zu stecken.”
    Nicht im Mindesten verlegen, streckte Sarah die Zunge nach dem Schwager aus. “Ach, Unsinn”, äußerte sie mit vollem Mund. “Da David mit dir und George befreundet ist, muss er solch unerhörtes Benehmen gewöhnt sein.”
    Drei Abende nach der Einladung bei Peter stieg Viscount Helford mit Lord und Lady Darleston, Miss Sarah Folliot und Mr George Carstares die zum Portal von Lady Louisa Edenhopes Haus führenden Stufen hinauf. Viele Blicke wurden in seine Richtung geworfen. Er war ziemlich sicher, dass sein Inkognito schon nicht mehr gewahrt war, wenn er von Lady Louisa Edenhopes steifem Butler angekündigt wurde.
    “Der Earl und die Countess of Darleston, Viscount Helford …” Trotz der mit Stentorstimme vorgetragenen Ankündigung gingen die Namen von Miss Sarah Folliot und Mr Carstares im allgemeinen erstaunten Gemurmel unter, aber das störte niemanden.
    Als Hausherrin begrüßte Lady Edenhope den Viscount zuerst. “Helford! Wie können Sie es wagen, hier zu erscheinen, ohne mich vorgewarnt zu haben? Ich bin fast in Ohnmacht gefallen, als ich sah, wen Peter im Schlepptau hat. Sie sind also wieder hier, um uns zu plagen? Nun, ich werde meine Loge in der Oper aufgeben. Und ich warne Sie! Wenn Sie dieses Mal wieder so einen vulgären Streit anfangen, dann lasse ich Sie von Peter und George hinauswerfen! Ganz zu schweigen davon, dass ich Lady Jersey und andere Damen veranlassen werde, Ihnen den Zutritt zu Almack’s zu verwehren. Allerdings vermute ich, dass Sie das nicht im Mindesten stören würde.”
    “Diesen Augenblick habe ich herbeigesehnt, meine liebe Lady Edenhope”, erwiderte Lord Helford, gab ihr einen Handkuss und zwinkerte sie an.
    “Hören Sie auf, sich lieb Kind bei mir machen zu wollen. Gehen Sie und suchen Sie sich eine andere Frau, der Sie schöntun können. Sie sollten wissen, dass ich für solche Schmeicheleien schon viel zu alt bin.”
    “Nie und nimmer, Teuerste”, entgegnete Lord Helford in dramatischem Ton. “Der Tag, an dem Sie für mich zu alt sind, wird derjenige sein, an dem ich in die Grube gefahren bin.” Durch den
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