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Miss Meermaid steht zur Wahl

Miss Meermaid steht zur Wahl

Titel: Miss Meermaid steht zur Wahl
Autoren: Carter Brown
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glaubte ich, und gleich
darauf blinzelte sie mir zu.
    Sie war eine Sahnigblonde, mit
langem, sanft gewelltem Haar, das gerade bis zu ihren Schultern reichte. Sie
trug einen Bikini mit Leopardenfellmuster, der etwas eingelaufen war, aber
glücklicherweise war Nummer 2 6 nicht mit ihm eingelaufen. Ein großes, kräftig gebautes Mädchen, mit fließenden
Kurven, die die engen Hüllen ihres Bikinis prall füllten und gerade noch nicht
sprengten. Sie drehte sich langsam im Kreis, bis sie uns wieder ansah. Dann
blickte sie mit einem trägen Lächeln auf den Lippen mir voll in die Augen, und
ihr rechtes Augenlid senkte sich zum zweitenmal .
    »Wie heißen Sie, mein Schatz?«
fragte ich sie.
    »Alisha.« Sie stülpte ihre
Lippen provozierend vor, während sie sprach. »Alisha Hope.«
    »Mit dem, was Sie haben, meine
Süße«, sagte ich mit belegter Stimme, »kann keine Hoffnung Sie im Stich
lassen.«
    »Mr. Boyd«, fuhr Elaine Curzon
mich scharf an, »vergessen Sie bitte nicht, daß Sie Preisrichter sind.«
    »Der unbestechlichste«,
erwiderte ich, während ich unentwegt die sahnige Blondine betrachtete. »Haben
Sie heute abend etwas vor, mein Schatz?«
    Ihr Lächeln vertiefte sich.
»Nicht das geringste«, murmelte sie kehlig.
    »Wann und wo?« fragte ich.
    »Sie halten den Wettbewerb auf,
Boyd«, beklagte sich Duval. »Um Himmels willen...«
    »Um acht«, sagte die sahnige
Blondine schnell. »Ich wohne im Sirocco .«
    »Abgemacht.« Ich notierte mir
Namen und Adresse.
    Alisha Hope schenkte mir ein
letztes, überwältigendes Lächeln und schwebte dann von unserem Tisch davon. Ihr
folgte eine große Brünette, in einem Badeanzug mit ovalgeschnittenem weißen Rückenteil, der die goldene Sonnenbräune ihrer Haut prachtvoll zur
Geltung brachte. Wenn ich nicht bereits eine Verabredung mit Alisha Hope
getroffen hätte, dann wäre Nummer 27 genau das richtige gewesen. Die Art und
Weise, wie sie mich ansah und genau wie Alisha die beiden anderen Preisrichter
ignorierte, war ermutigend. Aber um sich mit zwei Mädchen am gleichen Abend zu
verabreden, mußte man entweder ein Organisator oder ein Übermensch sein. Die
letzten drei Mädchen folgten Nummer 27 in schneller Folge, und dann lag alles
bei den Preisrichtern.
    »Wir wollen mit Nummer eins
anfangen«, sagte Elaine Curzon geschäftig, »diese Blonde mit der zottigen
Pudelfrisur. Mein Urteil lautet nein.«
    »Einverstanden«, sagte Duval
gelangweilt.
    »Mr. Boyd?« fragte Elaine.
    »Mein Urteil ist: ja«, erklärte
ich.
    Ihre Lippen spannten sich. »Wir
wollen Meinungsverschiedenheiten zurückstellen und später darauf zurückkommen.
Nummer 2: ich sage ja.«
    »Angenommen.« Duval nickte.
    »Nein«, entgegnete ich fest.
    Sie starrten sich gegenseitig
ein paar Sekunden lang an, dann richteten sie ihre Blicke mordlustig auf mich.
    Elaine warf ihren Bleistift auf
den Tisch. »Das ist ja lächerlich«, fauchte sie. »Offensichtlich ist es das erstemal , daß Sie als Preisrichter wirken, Mr. Boyd.«
    »Ich weiß, was mir gefällt«,
entgegnete ich selbstbewußt.
    »Wenn das so weitergeht, werden
wir den ganzen Tag hier sitzen«, sagte Duval verärgert. »Ich habe einen
schweren Nachmittag vor mir. Farbaufnahmen für eine führende Zigarettenfirma.
Zwölf Modelle und ein Schwimmbassin warten auf mich.«
    »Wollen wir ein Abkommen
treffen?« fragte ich gleichgültig.
    »Was wollen Sie damit sagen?«
knurrte er mich an.
    »Nummer 26 und Nummer 27 sind
drin«, erklärte ich.
    »Nein!« erklärte Elaine Curzon
schroff.
    »Sei nicht so voreilig, meine
Liebe«, sagte Duval schnell. »Was geschieht, wenn wir zustimmen?«
    »Dann können Sie mit den
anderen achtundzwanzig Mädchen machen, was Sie wollen«, antwortete ich. »Zu
welchem Ergebnis Sie da auch kommen, mir soll es recht sein.«
    Er malte versunken auf seinem
Block herum.
    »Sieht so aus, als ob wir auf
diese Weise am schnellsten aus allen Schwierigkeiten herauskommen«, sagte er
schließlich seufzend.
    »Erpressung«, sagte Elaine
aufgebracht. »Unverhüllte Erpressung.« Für etwa zehn Sekunden kochte sie
innerlich, bis sie sich schließlich fügte. »Wahrscheinlich muß ich mich damit
einverstanden erklären, wenn ich nicht den Rest des Tages hier sitzen und mich
mit Ihnen herumstreiten will.«
    Bis die Ergebnisse
bekanntgegeben und die zehn am Halbfinale beteiligten Mädchen vor die Kameras
traten, dann noch einmal vor dem Publikum vorbeiparadierten, war Mittag vorbei.
Wir aßen auf Rechnung der Meermaid-Badeanzüge, und dann
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