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Miss Meermaid steht zur Wahl

Miss Meermaid steht zur Wahl

Titel: Miss Meermaid steht zur Wahl
Autoren: Carter Brown
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sein
Gesicht. »Ich beabsichtigte nicht... nun, ich nahm an, Sie hätten von der
Zeitschrift gehört. Ich wollte Sie nicht kränken... Das letzte, was ich...«
    »Wer ist der andere
Preisrichter?«
    »Der Fotograf Duval.«
    »Den kenne ich auch nicht.«
    »Ein wirklich netter Bursche«,
sagte Myers begeistert. »Wir kommen ausgezeichnet miteinander aus. Er ist ein
Gentleman.« Er sah meinen Gesichtsausdruck und begann sich heftig die Stirn zu
betupfen. »Mißverstehen Sie mich bitte nicht, Mr. Boyd, ich...«
    »Schon gut«, unterbrach ich.
»Wann beginnt der Wettbewerb?«
    » Morgen
vormittag .« Er schluckte. »Wir haben dreißig Mädchen aus allen Gegenden
der Vereinigten Staaten hierhergebracht. Ihre Aufgabe für morgen besteht darin,
zwei Drittel von ihnen auszuschalten, so daß nur noch zehn Mädchen für das Halbfinale
übrigbleiben. Später schalten Sie weitere fünf aus, und der Rest bleibt für die Abschlußkonkurrenz übrig.«
    »Ich könnte das zu meiner
Lebensaufgabe machen«, informierte ich ihn nüchtern.
    »Ich schicke Ihnen morgen um
zehn Uhr einen Wagen, um Sie abzuholen, Mr. Boyd« sagte Myers, »ich hoffe, das
sagt Ihnen zu.«
    »Ich werde bereit sein und
warten.«
    »Der Wettbewerb wird im Zypress-Landklub abgehalten. Dort findet auch alljährlich
die Krönung der Grapefruit-Königin statt.«
    »Wird sie mit einer Grapefruit
gekrönt?«
    Er lehnte sich auf seinem Stuhl
weit zurück und versuchte den möglichst größten Abstand von mir herzustellen,
für den Fall, von mir würde etwas abblättern, und er bekäme Flecken davon. »Also.«
Er räusperte sich ungehalten. »Ich glaube, damit ist alles geklärt, falls Sie
nicht noch irgendwelche Wünsche haben, Mr. Boyd.«
    »Habe ich«, sagte ich. »Aber
wenn ich morgen die Wettbewerberinnen kennenlerne, wird sich das schon regeln
lassen.«
    Ein entsetzter Ausdruck
breitete sich langsam über Myers Gesicht aus. »Sie können doch unmöglich daran
denken, sich mit einer der Wettbewerbs-Teilnehmerinnen privat zu treffen?«
    »Weibliche Gesellschaft ist die
Kleinigkeit, die mir fehlt«, antwortete ich. »Warum sollte es nicht eine der
Bewerberinnen sein? Sie werden schließlich nicht alle plumpe Knie haben.«
    »Das können Sie doch nicht
tun«, widersprach er leidenschaftlich. »Es geht einfach nicht. Das wäre ein
Verstoß gegen die Regeln. Also, das würde den ganzen Wettbewerb in Frage
stellen. Ein Verstoß gegen die erste Regel bei jedem Wettbewerb, daß die
Preisrichter an keiner Wettbewerberin ein persönliches Interesse haben dürfen.«
    »Hat mich gefreut, Sie
kennenzulernen, Mr. Myers«, sagte ich ihm. »Darf ich Sie versichern, wenn es
dazu kommen wird, daß eine Königin der sauren Trauben gekrönt wird, Sie ganz
bestimmt größte Chancen haben.«
    »Versprechen Sie mir, daß Sie
morgen mit keiner der Teilnehmerinnen sprechen, Mr. Boyd«, flehte er mich an.
    »Es gibt wichtigere Dinge, um
die Sie sich Sorgen machen müssen, Mr. Myers«, antwortete ich mitfühlend. »Zum
Beispiel, diesen Anzug einmal bügeln zu lassen.«
     
     
     

2
     
    Ein kirschroter Lincoln holte
mich am nächsten Morgen im Hotel ab und brachte mich zum Zypress-Landklub .
Nach den Vorbereitungen zu schließen, sah es so aus, als ob der Wettbewerb
neben einem Schwimmbassin stattfinden sollte, das die verrückteste Form besaß,
die ich jemals gesehen hatte. Der Fahrer öffnete die Wagentür, und ich stieg
aus und sah Myers mit hurtigen Schritten auf mich zueilen.
    »Guten Morgen, Mr. Boyd.« Ein
Lächeln teilte seine Lippen, bekam plötzlich aber Angst und verschwand wieder.
»Ein herrlicher Morgen, selbstverständlich. Genießen Sie unser wundervolles
Wetter?«
    »Ich selbst bin ein
Stubenhocker«, antwortete ich. »Was ist denn mit dem Schwimmbassin da los?«
    Myers blickte mit gespanntem
Gesicht über seine Schulter zurück, als erwarte er, das Schwimmbassin würde
einen Cha-Cha-Cha tanzen. »Ich verstehe nicht, Mr. Boyd.«
    »Es hat so eine komische Form,
finden Sie nicht?«
    »Ah, das.« Er lachte stolz.
»Das sind die Umrisse von Florida. Welch herrlichen Anblick bietet doch der
Park, finden Sie nicht auch, Mr. Boyd? Sie müssen ihn sich gut ansehen, wenn
der Wettbewerb beendet ist. Wir haben einige einzigartige Pflanzen hier. Die
fleischfressende Köcherpflanze, zum Beispiel, und die Schampflanze.«
    »Was tut die denn?« fragte ich
verblüfft. »Hüpft sie ständig in das falsche Bett?«
    »Ha, ha«, lachte er gequält.
»Nein, sie schließt ihre Blätter, wenn sie
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