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Miranda - so stolz und so süß (German Edition)

Miranda - so stolz und so süß (German Edition)

Titel: Miranda - so stolz und so süß (German Edition)
Autoren: Deborah Miles
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Rückzieher machen?
    Und welche Alternative gab es? Sollte Miranda ihre Stiefmutter nie mehr sehen, nie mehr mit ihr reden? Sollte sie von nun an so tun, als existiere ihre Stiefmutter nicht? Sie wusste, dass sie so etwas nicht tun konnte. Sie billigte nicht alles, was ihre Stiefmutter tat, hatte sie jedoch gern. Leo würde ihr das Herz brechen, wenn er ihr den Umgang mit ihr verbot.
    “Von drinnen ist dein Haus hübscher als von draußen, Liebling”, sagte Adela. “Aber für mich ist es trotzdem zu kalt. Hier könnte ich nie leben.”
    Miranda warf ihr einen verwirrten Blick zu. “Nein?”
    “Nein, Miranda. Ich bin nicht hergekommen, um bei dir zu bleiben. Hast du das angenommen? Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Also bin ich hergekommen, um meine Befürchtungen ausräumen zu können. Bist du glücklich?”
    Miranda lächelte. “Ja. Ich bin sehr glücklich. Es gibt einen Mann, der … Ich glaube, ich liebe ihn.”
    “Das glaubst du nur?”, fragte Adela, lächelte jedoch. “Wie heißt er?”
    “Leo. Er ist Julians Vetter, der Duke of Belford.”
    Adela riss die Augen auf und lachte. “Oh nein! Doch nicht der steife, korrekte Herzog, der ein Herz aus Eis hat? Aber das ist ein Triumph, meine Liebe! Ich merke, ich habe mir grundlos Sorgen gemacht. Ich kann sofort wieder nach Italien zurückfahren.”
    “Oh! Willst du nicht noch etwas bleiben?”
    Adela lächelte und tätschelte die Hand der Stieftochter. “Mir ist es hier zu kalt. Ich ziehe Wärme vor, Liebling. Und ich will wieder heiraten, einen netten Mann, einen Witwer. Er würde dir gefallen, weil er mich genauso ausschimpft, wie du das tust. Ich habe gemerkt, dass ich nicht allein leben kann, Miranda. Oh, das habe ich versucht. Wirklich! Ich habe alle deine Vorschläge befolgt und alle Einsparungen vorgenommen, die du mir aufgelistet hast. Aber es ging nicht, Miranda. Das Leben wurde unerträglich. Also habe ich die Villa zum Verkauf angeboten. Ich werde Guido heiraten und nach Rom ziehen. Ich glaube, dort werde ich sehr glücklich mit ihm sein.”
    Miranda zweifelte nicht daran. “Aber du bleibst doch noch ein Weilchen?”
    Adela lächelte. “Ich werde eine Woche bleiben, Miranda. Das ist lange genug, um deinen Herzallerliebsten durch die Vorstellung zu Tode zu erschrecken, ich könne dauernd hier sein und ihm das Leben vergällen.”
    Miranda furchte die Stirn. “Du bist sehr boshaft.”
    “Man nennt mich nicht umsonst die ‘dekadente Gräfin’, meine Liebe!”
    Oak House war hell erleuchtet. Miranda hatte das Gefühl, sich einem lange ersehnten Ziel zu nähern, dem Ende einer Reise.
    Sie hatte festgestellt, dass sie, seit sie in England lebte, viel selbstbewusster geworden war. Die unangenehmen Erlebnisse hatten sie innerlich gestärkt. Und an diesem Abend wollte sie wagemutig sein. Sie wollte, dass Leo sie in dem modischen, tief dekolletierten Kleid bewunderte, so für sie entbrannte, wie sie für ihn entflammt war. Vielleicht hatte sie doch etwas von der “dekadenten Gräfin” in sich.
    Adela hatte es abgelehnt, sie zu begleiten. Miranda war froh darüber, dass sie nun die Möglichkeit hatte, Leo die Neuigkeit von der Ankunft ihrer Stiefmutter mitzuteilen.
    Das Herz schlug ihr schneller. Er liebte sie. Daran bestand kein Zweifel. Und sie liebte ihn. Aber Miranda musste wissen, wie er reagierte, wenn sie ihm mitteilte, dass ihre Stiefmutter bei ihr war, ganz gleich, wie kurz deren Besuch ausfallen mochte. Sie musste glauben können, dass er ihr zuliebe seine Vorurteile fallen ließ, weil er sie liebte. Sie musste offen und ehrlich mit ihm reden können, ohne sich ständig vor den Folgen fürchten zu müssen. Sie seufzte. Es hatte den Anschein, dass selbst wahre Liebe mit Schwierigkeiten verbunden war.
    Sophie begrüßte sie vor der Haustür und drückte ihr herzlich die Hand. “Jack”, sagte sie über die Schulter. “Das ist meine Freundin Miranda.”
    Verwirrt schaute er Mrs Fitzgibbon an. “Oh! Oh ja. Bin so froh, dass Sie kommen konnten. Ich befürchte, ich …
    “Haben Sie mich für jemand anderen gehalten?”
    Er seufzte erleichtert. “Ja, das ist es. Ich habe Sie für jemand anderen gehalten. Bin so froh, dass Sie nicht diese Person sind.”
    Miranda lächelte.
    Auch Sophie lächelte sehr erleichtert. “So, jetzt ist alles in Ordnung.”
    “Guten Abend, Mrs Fitzgibbon.” Sir Marcus hatte sich hinzugesellt und ergriff Mirandas Hand. “Ich bin so froh, Sie zu sehen. Ohne Sie wäre unsere kleine Gesellschaft nicht komplett
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