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Miranda - so stolz und so süß (German Edition)

Miranda - so stolz und so süß (German Edition)

Titel: Miranda - so stolz und so süß (German Edition)
Autoren: Deborah Miles
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bemüßigt gefühlt, Nachforschungen anzustellen. Das hat er mir nicht gesagt. Er meinte, er wolle mich nicht beunruhigen.” Miranda schaute Leo an. Ihre Miene drückte deutlich aus, was sie davon hielt.
    “Ja, und?” Er bemühte sich, nicht zu lächeln.
    “Das war alles Unsinn. Mr Ealing schreibt, er würde jetzt die Sache vorantreiben und mir eine Bankanweisung schicken. Ich muss dich nicht mehr in Anspruch nehmen, Leo.”
    Jetzt lächelte er und schaute ihr in die Augen. “Ich genieße es, wenn du mich in Anspruch nimmst, Miranda.”
    Mr Pendle schniefte.
    Leo warf ihm einen langen, prüfenden Blick zu und zog die Augenbrauen hoch. “Sie sehen etwas derangiert aus, Pendle. Sind Sie zu Fuß hergekommen?”
    “Nein, Euer Gnaden.” Entsetzt verzog Mr Pendle das Gesicht. “Ich bin hergefahren.”
    “Sie sind gefahren? In einer Kutsche?”
    “Nein, Euer Gnaden. In ‘The Grange’ gab es kein Pferd. Ich war schon im Begriff, das Haus zu verlassen, als ein Kesselflicker eintraf. Gegen ein kleines Entgelt hat er mir erlaubt, auf seinem Karren mitzufahren.”
    Leo starrte den Butler noch einen Moment an. Die Vorstellung, dass der so auf die Form bedachte Pendle den Weg unter solchen Umständen zurückgelegt hatte, war zu viel für ihn. Er warf den Kopf in den Nacken und brach in Gelächter aus.
    Mr Pendle war ziemlich rot geworden und ignorierte ihn so gut wie möglich. Rasch wandte er sich Mrs Fitzgibbon zu. “Ihnen ist nichts passiert, Madam?” erkundigte er sich höflich.
    Staunend blickte sie zwischen den Männern hin und her und schüttelte den Kopf. “Nein, aber vielen Dank für Ihre Besorgnis, Pendle.”
    “Ich bin sehr froh, Madam. Bitte, entschuldigen Sie, aber ich denke, ich werde Ihr Haus verlassen und nach Ormiston zurückkehren. Ich glaube, die Grenzen meiner Duldsamkeit sind erreicht.”
    Leo lachte wieder herzlich.
    Miranda schaffte es, die Fassung zu wahren. “Bitte, fühlen Sie sich frei, Pendle, das zu tun. Ich habe volles Verständnis.”
    “Wirklich, Madam? Das bezweifele ich sehr.”

13. KAPITEL
    Der leidgeprüfte Mr Pendle hatte kaum “The Grange” verlassen, als eine unbekannte, aber stattliche Kutsche vor der Haustür hielt. Miranda tauschte mit Esme einen verwunderten Blick, während sie beobachteten, wie der Lakai vom Dienertritt sprang und dem Fahrgast den Wagenschlag öffnete.
    “Das ist es? In Italien habe ich schönere Ruinen gesehen.”
    Die Stimme, aus der Weltverdrossenheit, Erfahrung und ein Anflug von Belustigung geklungen hatte, war bis zu Miranda gedrungen. Staunend riss sie die Augen auf, als ihre Stiefmutter die Kutsche verließ.
    “Adela?”, flüsterte sie.
    “Ah, da ist sie ja, meine Stieftochter!”
    Adela, Countess of Ridgeway, schritt elegant die Freitreppe hinauf.
    “Meine liebe Miranda. Ich habe die lange Reise aus Italien gemacht, um dich zu finden. Das war sehr ermüdend. Und dann musste ich feststellen, dass du London bereits verlassen hattest und irgendwo in der Wildnis von Somerset verschwunden warst. Das war sehr, sehr ärgerlich. Aber wie du siehst, habe ich dich endlich gefunden.”
    “Ich habe nicht damit gerechnet …”
    “Ich weiß, du hast nicht mit meinem Besuch gerechnet, meine Liebe. Aber ich habe mir Sorgen gemacht. Nun jedoch, da ich hier bin, sehe ich, dass es dir sehr gut geht. Du siehst wirklich blühend aus. Weißt du, ich habe an Frederick geschrieben und ihn gebeten, dich zu besuchen. Er hat jedoch keinen meiner Briefe beantwortet. Was hätte ich anderes tun sollen, als herzukommen und mich selbst um dich zu kümmern?”
    Miranda umarmte die Stiefmutter. Tränen schimmerten in ihren Augen. “Das war sehr lieb von dir, die weite Reise zu machen. Aber wie du siehst, geht es mir gut.”
    Interessiert schaute Adela sich um, während sie den Mantel öffnete und achtlos von den Schultern fallen ließ.
    Esme hielt den Atem an, und prompt verschwanden ihre Augenbrauen unter dem Rand des Häubchens.
    Die Stiefmutter trug ein sehr dünnes, fast durchsichtiges Kleid. “Adela, wir sind auf dem Land. Hier kannst du so etwas nicht tragen.”
    Adela lächelte und schüttelte den Kopf. “Warum nicht? Schließlich muss ich mir meinen schlechten Ruf bewahren.”
    Plötzlich entsann Miranda sich, wie entsetzt Leo bei dem Gedanken gewesen war, sie sei Adela. Und nun befand sich die echte Adela hier in Somerset. Wie würde Leo reagieren? Wie konnte er Miranda heiraten, wenn die “dekadente Gräfin” sich hier aufhielt? Würde er einen
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