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Miranda - so stolz und so süß (German Edition)

Miranda - so stolz und so süß (German Edition)

Titel: Miranda - so stolz und so süß (German Edition)
Autoren: Deborah Miles
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hätte. Du hast allerhand auf dem Kerbholz.”
    “Es ist also meine Schuld!”, stieß Miranda ungläubig hervor und näherte sich Leo.
    “Ja, das ist es.”
    Wütend starrte er sie an. Und dann schwand langsam der Zorn aus seinem Blick. Miranda sah, dass seine weiß gewordenen Lippen sich wieder röteten und der verkniffene Zug um seinen Mund verschwand. Und sie bemerkte, dass er sie wieder mit diesem Ausdruck betrachtete. Sogleich schlug das Herz ihr schneller.
    “Ich will deine Dankbarkeit nicht, Miranda.”
    “Nein, Leo?”, brachte sie atemlos heraus.
    “Nein, Miranda”, antwortete er hart. “Ich will viel mehr als das. Es stimmt, was ich sagte. Du hast die Grundfesten meines Seins erschüttert. Ich weiß nicht, ob mir das gefällt, aber ich denke, dass ich deshalb mit der Zeit ein besserer Mensch werde.”
    “Und das alles habe ich getan?”, fragte Miranda leise.
    “Ja, und noch mehr.”
    Sie rang sich ein Lächeln ab. Ihr Blick war jedoch düster. “Ich habe nachgedacht, Leo, und glaube, dass es diese Missverständnisse nicht gegeben hätte, wäre ich von Anfang an ehrlich zu dir gewesen.”
    “Du nimmst also die ganze Schuld auf dich?”, fragte er scherzhaft.
    Miranda öffnete den Mund.
    “Nein, mein Schatz, nein, du kannst nicht die ganze Schuld auf dich nehmen”, murmelte er, während er ihr den Arm um die Taille legte. “Auch ich muss meinen Teil tragen. Komm, wir werden auf altehrwürdige Weise Frieden schließen.”
    “Ja?” Mirandas Stimme hatte sehnsüchtig geklungen.
    “Weißt du, ich liebe dich”, sagte Leo, während Miranda ihm die Hände auf die Schultern legte.
    “Oh, Leo! Ich liebe dich auch.”
    “Wirklich?” Er hatte erleichtert geklungen.
    Miranda lachte. Sie konnte nicht anders. Sie war glücklich, und die schäbige Umgebung in Mrs Bennetts Cottage nahm einen rosigen Glanz an. “Wolltest du mich nicht küssen?”
    Leo umfasste ihr Gesicht und schaute sie mit einem so warmen, staunenden Ausdruck in den Augen an, dass der größte Teil ihrer Zweifel im Nu verschwand. Er liebte sie. Und seine Liebe zu ihr hatte ihn, der für sein tadelloses Benehmen berühmt war, vollständig aus dem inneren Gleichgewicht gebracht. Welchen Beweises hätte es noch bedurft?
    Ein Zweifel war jedoch noch vorhanden.
    “Bist du sicher, Leo, dass du mich liebst und nicht die ‘dekadente Gräfin’? Ich weiß, ich habe zumindest einige Zeit lang eine Rolle gespielt. Wie willst du wissen, welche Person ich bin, und welche die ‘dekadente Gräfin’ war?”
    Nachdenklich streichelte er ihr die Wange. “Wieso ich weiß, dass ich
dich
liebe, Miranda? Ich liebe die Miranda, die mutig genug ist, sich gegen mich aufzulehnen und mir die wohlverdiente Lehre zu erteilen. Ich liebe die Miranda, die in Betracht zieht, mit einem einzigen Dienstboten in einem heruntergekommenen Haus zu leben, und sich weigert, klein beizugeben. Ich liebe die Miranda, die, wenn es notwendig ist, sehr praktisch denken kann, deren Lippen meine jedoch voller Wärme und Leidenschaft küssen. Bist du das, Miranda?”
    Sie lächelte Leo an. Vor Glück floss das Herz ihr über. Er neigte sich zu ihr und gab ihr einen zarten Kuss. Der Kuss war eher verheißungsvoll als leidenschaftlich, ein Abschluss der Wochen voller Gefühlsaufwallungen. Dennoch fand Miranda ihn sehr schön, und sie und Leo wären sich noch länger nah geblieben, hätte man sie nicht gestört.
    Ein vertrautes Räuspern ertönte von der Tür her.
    Widerstrebend ließ Leo Miranda los. “Was machen Sie hier, Pendle?”, fragte er in einem Ton, der eher resignierend als verstimmt geklungen hatte.
    Mr Pendle lugte in den Raum und rümpfte beim Anblick des Durcheinanders angewidert die Nase. Der Anblick schien ihm körperliche Schmerzen zu bereiten, denn er zuckte zusammen und hielt sich am Türrahmen fest.
    “Verzeihung, Euer Gnaden, aber ich wollte nicht, dass Mrs Fitzgibbon zu Schaden kommt.”
    “Ich verstehe.”
    “Ein Brief von Mr Ealing ist eingetroffen, Madam. Wie Sie sehen, trägt er den Vermerk ‘dringend’. Daher habe ich mir erlaubt, ihn mitzubringen.”
    Stirnrunzelnd nahm Miranda ihn dem Butler ab und riss den Umschlag auf. “Also das ist der Grund, weshalb die Auszahlung des Geldes verzögert wurde!”, rief sie schließlich aus.
    Leo zog eine Augenbraue hoch.
    “Mrs Bennett und ihr Vater haben Anspruch auf ‘The Grange’ erhoben und geschworen, Julian habe ihnen alles hinterlassen. Das hat Mr Ealing keinen Augenblick lang geglaubt, sich jedoch
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