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Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Titel: Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
Autoren: Carolina Veranen-Phillips
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betrachteten schweigend das Summen Athens bei Nacht. Es war ein kalter Abend.
    Am folgenden Tag gingen wir wieder zur Akropolis, um das Parthenon zu besichtigen. Es gibt mehrere Gebäude auf der Akropolis, die unter Perikles im 5. Jahrhundert v. Chr. erbaut worden sind. Das Schönste unter ihnen war das Parthenon, das aus Eisen durchsetztem Marmor gebaut wurde, welches dem Gebäude einen goldenen Schein in der untergehenden Sonne verleiht.
    Ich war beeindruckt von den gewaltigen Marmorsteinen, die einer auf dem anderen liegend, dieses große und schöne Monument bilden. Ich liebe Felsen und alte Gebäude, die aus Felsen gebaut sind. Es erinnerte mich an Harlech Castle in Nordwales. Ich erinnerte mich noch immer daran, wie ich mich gefühlt hatte, als ich in dem Schloss gewesen war: Ich konnte die Energie von so vielen Jahren der Geschichte fühlen, die das Schloss in seinen Mauern aufbewahrte. Die Steine erzählten eine Geschichte, wenn man bereit war sie zu hören! Genau wie Harlech Castle erzählten auch die Steine des Parthenon eine Geschichte. Sie hatten Jahrhunderte um Jahrhunderte der Geschichte gesehen. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund war es ein sehr tröstliches Gefühl, die gemeißelten Steine zu berühren. Sie fühlten sich glatt und kalt an. Ihre weiße Farbe war sehr beruhigend und besänftigend. Es fühlte sich gut an, an diesem stillen Ort zu sein; ich fühlte mich ihm sehr verbunden.  
    Ein paar Tage später entschieden wir uns, nach Piräus zu gehen, dem Hafen Athens. Auf dem Weg dorthin genoss ich die Fahrt entlang der Küste: Das Meer war schön. Dies war die Art von Reise, die ich liebte: unterwegs auf einen Kaffee anhalten, meine Augen mit großartigen Landschaften verwöhnen, entspannt und glücklich sein. Auf dem Weg zurück fuhren wir auf der inländischen Straße. Die Landschaft auf dieser Seite war sehr mediterran mit Olivenbäumen, die auf tiefrotem, eisenreichem Boden wuchsen. Ein hypnotisierender Kontrast, wenn man ihn mit dem Blau des Meeres und den weiß gestrichenen Wänden der Gebäude verglich. 
    Ein anderes Mal luden uns Stavros’ Eltern zum Essen ein. Sie sprachen kein Englisch und ich kein Griechisch. Mir war klar, dass es Kommunikations-schwierigkeiten geben würde. Wie konnte ich mich in einer Sprache ausdrücken, die ich nicht verstand? Es erinnerte mich an die Ferien mit meinem Vater in Finnland, seiner Heimat. Tagelang besuchten wir Verwandte und Freunde meines Vaters, die nur finnisch mit meinem Vater sprachen. Ich wurde außer Acht gelassen, weil ich die Sprache nicht konnte. Ich verstand einiges, aber sprach nicht genug, um kommunizieren und mich beteiligen zu können. Manchmal hörte ich meinen Namen, also lächelte ich: Ich wusste offensichtlich, dass sie über mich sprachen. Mit Stavros’ Eltern erging es mir ähnlich. Ich wusste genau, was zu tun war: Zur rechten Zeit lächeln und nicken! 
    Am nächsten Tag fuhren wir nach Delphi, dem Ort des wichtigsten Orakels in der antiken, griechischen Geschichte. Nach weniger als 200 km fanden wir Delphi zwischen hohen Felsen und einem Tal mit Olivenbäumen in den Bergen nordwestlich von Athen gelegen. Ich war sehr aufgeregt, Apollo’s Heiligtum sowie die anderen Ruinen dieses berühmten, archäologischen Ortes zu sehen. Griechischer Mythologie zufolge war es Apollos Wunsch, einen Ort zu bieten, wo die Götter mit den Menschen kommunizieren konnten. Nach einer langen Suche nach einem geeigneten, heiligen Ort baute Apollo einen Tempel in Delphi, das von den Griechen als das Zentrum der Welt betrachtet wurde. Gemäß der Mythologie trafen sich hier die zwei Adler, die von Zeus von den Enden des Universums ausgesandt wurden, den Nabel der Welt zu finden. Der Tempel des Apollo wurde an den Hängen des Parnass Berges für Pythia gebaut, die Priesterin des Orakels. Hier sollten die Götter, insbesondere Apollo, der Gott der Sonne und des Lichtes, den Menschen die Zukunft voraussagen und persönliche Beratung geben. PIlger besuchten dieses Heiligtum vom 12. Jahrhundert v. Chr. bis ins 4. Jahrhundert n. Chr., um Rat über alle Arten von Themen zu bekommen. Es wird als kulturelles und religiöses Zentrum der hellenistischen Welt betrachtet. 
    An diesem archäologischen Ort Zeit zu verbringen, umgeben von einer schönen Landschaft, gab mir die Gelegenheit, nicht nur die Ruinen von Apollos Tempel zu sehen. Viele andere, wichtige Merkmale besichtigte ich: die rekonstruierte Schatzkammer, das Stadion an der Bergspitze, das
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