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Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Titel: Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
Autoren: Carolina Veranen-Phillips
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als in der ‘Métropole’. Es lag hauptsächlich an der Eingangssteuer. Ich wusste, dass die Lebenskosten in Französisch-Polynesien ziemlich hoch waren, aber ich hatte nicht erwartet, soviel für ein Bier, besonders für ein einheimisches, zu bezahlen. Ich trank es sehr langsam und sorgte dafür, dass es reichte ... Dann gingen wir zu einem anderen Café namens ‘Le Café de l’Amour’, dem Café der Liebe. Was für ein kitschiger Name für ein Café! Es schien jedoch bei den Tahitianern sehr populär. Sofort spürte ich einen Unterschied in der Atmosphäre des Cafés, verglichen mit dem vorherigen. Im vorherigen Café saßen hauptsächlich Menschen aus der ‘Métropole’ und diskutierten leise. Im ‘Café de l’Amour’ aber waren die Leute viel lauter, lächelten mehr und die Musik lud jeden zum Tanzen ein. Viele Mädchen tanzten bereits. Wegen der freudigen Atmosphäre begannen die Holländerin Sophia und ich zu tanzen. Sehr bald kam ein schönes einheimisches, tahitianisches Mädchen lächelnd auf uns zu und beschloss, uns zu zeigen, wie wir tanzen sollten. Sie sagte uns: “Tut einfach nur so, als hättet ihr einen Stift in eurem Po und würdet versuchen, eine Acht an die Wand zu malen!” Wir versuchten, unseren Po auf die gleiche Art zu bewegen wie sie und brachten sie zum Lachen ... Vielleicht gab es irgendetwas, das wir nicht richtig machten. Wir hatten nicht die Zeit, zu fragen, weil plötzlich die Atmosphäre kippte und wir verschwinden mussten, um zu vermeiden, in einen Kampf verwickelt zu werden.
    Administrativ gesehen ist Französisch-Polynesien eine Überseekollektivität von Frankreich. Um genau zu sein war es bis 2003 ein Überseeterritorium (Territoire d’Outre-Mer oder TOM) und wurde 2004 ein Überseeland innerhalb der Republik (Pays d’Outre-Mer au sein de la République oder ein POM). Das bedeutet, es ist halbautonom mit einem eigenen Präsidenten, Unterhaus, Budget und Gesetzen; aber Frankreich assistiert stark finanzell und kontrolliert eine Anzahl von Schlüsselfunktionen wie das Bildungssystem, Justizsystem und die Währung.
    Geographisch gesehen umfasst Französisch-Polynesien 118 Inseln, unterteilt in sechs Inselgruppen. Tahiti gehört zur Inselgruppe der Society Islands und ist die Haupt- und beliebteste Insel des Landes, hauptsächlich weil dort Papeete liegt. Es ist eine seltsam geformte Insel mit zwei runden Teilen; ein größerer ‘Tahiti Nui’ genannt und ein kleinerer ‘Tahiti Iti’ genannt; durch eine Landenge verbunden. Tahiti Nui ist befahrbar, während Tahiti Iti nur per Boot oder zu Fuß erreichbar ist!
    Nach unserem ersten Ausgehabend in der Hauptstadt und nur wenigen Stunden Schlaf, beschlossen wir, Tahiti am folgenden Tag zu besuchen. Ich hatte über eine Touristenattraktion in Tiarei östlich von Papeete gelesen, an der PK22 ‘le trou souffleur’ oder das Blasloch genannt, das ein interessantes natürliches Phänomen schien. Ein weiteres Blasloch! In Tahiti ist die Hauptstraße die Küstenstraße, die um Tahiti Nui geht, und ist unterteilt in PK, wobei PK für ‘Point Kilométrique’ oder Kilometerpunkt steht und PK0 ist Papeetes Kathedrale. Taravoa auf der gegenüberliegenden Seite der Insel ist die letzte PK Zahl: PK61, wenn man die westliche Küstenstraße nimmt und PK52, wenn man die östliche Küstenstraße nimmt. Logisch, nicht?
    Während wir auf ‘Le Truck’ warteten, um mitzufahren, realisierten wir, dass es Sonntag war. Natürlich sind öffentliche Verkehrsmittel am Sonntag entweder selten oder nicht existent. Da hatte ich ein brilliante Idee. Warum fahren wir nicht per Anhalter? Was sonst? Ich konnte mir nicht vorstellen, 44 Kilometer dort hin und wieder zurück zu gehen, nur um das Blasloch zu sehen!
    Aber vier Personen, die zusammen trampen, ist ein bisschen schwierig. Wer würde vier Personen mitnehmen? Wir versuchten unser Glück trotzdem! Nach zehn Minuten hielt ein taihitianisches Paar, das einen Pick-up fuhr, und fragte uns, wo wir hin wollten. Wir sagten: “On veut aller au ‘trou souffleur’ a Tiarei!” (Wir möchten zum Blasloch in Tiarei!). Maere, der junge Mann, erwiderte: “OK, montez à l’arriére!” (Okay, springt hinten rein!). Also sprangen wir rein und Maere fuhr uns freundlicherweise zum Arahoho Blasloch. Ich dachte, dass sie uns dort einfach rauslassen und ihren Weg fortsetzen würden, aber nein, sie kamen mit uns, um auch einen Blick auf das Blasloch zu werfen. Anders als alle anderen Blaslöcher, die ich zuvor
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