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Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Titel: Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)
Autoren: Robin Theis
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hinter den Soldaten verdächtige Schritte ertönten. Augenblicklich leuchtete ein Soldat hinter sich und entdeckte einen dürre, männliche Statur. Auf den ersten Blick wirkte dieser Mann wie eine schwächliche Karikatur eines Revolverhelden, doch der gruselige Ersteindruck verriet: Wer diesem Mann zur falschen Tageszeit begegnete war toter als tot.
    „Das ist also der berühmte Revolverheld Zack “, sagte einer der Soldaten. „Die rechte Hand des Pinguins.“
    „Passt auf seine Finger auf“, warnte der Leutnant. „Es heißt, niemand zieht weit und breit schneller seinen Revolver.“
    Obwohl die Taschenlampe frontal in seine mit schwarzen Augenringe verzierten, blauen Augen leuchtete, zuckte Zack mit keiner Wimper. Der stumme Revolverheld ließ seine Arme locker an seinem Körper runterhängen und beobachtete die Szenerie genau.
    Der Pinguin schmatzte währenddessen genüsslich die nächsten Nüsse. „Ist doch mehr als fair, wenn ich auch einen Freund zu unserem netten Plausch mitbringe.“
    Der Leutnant musterte grinsend den erschienenen Revolverheld Zack. Seine schwächliche Erscheinung wirkte auf ihn nicht sonderlich bedrohlich. Allein seine zerzausten, schwarzen Haare und der schwarze Flaum in seinem Gesicht, ließen ihn an einen ungekämmten Lausbub denken, der sich weigerte, zur Sonntagsmesse zu gehen.
    „Zack, in deinem Revolver sind sechs Kugeln. Wir sind zu siebt und dein tierischer Freund trägt keine Waffe bei sich. Wollt ihr es wirklich herausfordern?“
    Zack schwieg weiterhin, allerdings fing er an, bösartig zu grinsen.
    „Ich finde es richtig schade, dass ihr Zack immer noch dermaßen unterschätzt“, sagte Willi schützend. „Nachdem er so vielen von euch beim Umzug in den Keller geholfen hat, solltet ihr doch eure Lektion gelernt haben.“
    Der Leutnant schmunzelte. „Diese nette Metapher war dein letzter makaberer Scherz.“
    Willi zuckte mit den Schultern. „Viel zu schade! Ich habe doch noch so viele auf Lager.“
    Zähneknirschend betätigte der Leutnant den Abzug, während sich Zacks Hand blitzschnell an seinen Halfter bewegte.
     
     
    3
     
    Scar beobachtete gespannt das Schauspiel in der Tankstelle. Er vermutete zwar nicht den Kaiserpinguin Willi in der Tankstelle, war jedoch verwundert, als er durch die Glasscheiben beobachten konnte, wie hektisch sich die Lichter der Taschenlampen bewegten. Es könnte aber auch an der angebrachten Nervosität liegen, die diese wichtige Nacht mit sich brachte. Angespannt ging Scar schnellen Schrittes um die Zapfsäulen, ohne den Blick von den Lichtern in der Tankstelle zu lassen.
    Scars Ruhelosigkeit steckte auch seine Untergebenen an. Angespannt zielten die übrigen Männer auf den Eingang der Tankstelle oder blickten hektisch umher, um in der mit Eiskristallen ausgefüllten Luft etwas Verdächtiges zu erkennen.
    „Die sind ganz schön lange dadrin“, bemerkte einer der Soldaten. „Der Tankwart scheint zu schlafen.“
    „Dem guten Mann geben wir heute kein Trinkgeld“, befahl Scar.
    „Ich hoffe, sie bringen Nervennahrung mit.“
    Scar widmete seine Aufmerksamkeit den Lichtern in der Tankstelle, als sich die Lichtkegel auf zwei verschiedene Punkte konzentrierten. Zeitgleich mit einem Schussgeräusch erstrahlte ein Mündungsfeuer, wo sich die eine Hälfte der Lichtkegel sammelte. Kein Augenblick später folgten sechs weitere Schüsse aus verschiedenen Richtungen. Reflexartig liefen Scar und seine Männer in Richtung des Eingangs. Nacheinander schwirrten die Lichtpunkte in der Tankstelle von einem Punkt zum anderen. Die Lichtkegel rotierten in der Luft, als aus den dunkelsten Ecken der Tankstellte weitere Mündungsfeuer aufblitzten, gefolgt von gedämpften Donnerschlägen. Durch die verspiegelten Glasscheiben war das, was die Taschenlampen beleuchteten, schlecht erkennbar und wenn sie etwas offenbarten, dann war es ein Bogen dunkelroten Blutes, der sich wie ein Netz an die Fensterscheiben spann.
    Sicherheitshalber versammelten sich Scar und seine Mannschaft in einem Halbkreis vor dem Eingang.
    „Was ist da drinnen los?“, fragte ein aufgebrachter Soldat, doch ihr mutiger Anführer gab keine Antwort, sondern zählte die Schüsse mit. Sechs Schüsse kamen aus der Dunkelheit, fünf aus der Richtung der Taschenlampen. Nach dem elften Schuss stoppte jegliche Aktion zwischen den dunklen Regalen. Die Lichtkegel waren in der Tankstelle verstreut und beleuchteten keine relevanten Positionen, außer die blutverschmierten Wände.
    „Was geht hier
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