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Mindhunter – Shanes Ehre

Mindhunter – Shanes Ehre

Titel: Mindhunter – Shanes Ehre
Autoren: Suzanne Brockmann
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häufig vor, dass der Feind beinahe unsichtbare Miniatur-Tracker auf einem Gelände ausbrachte. Die winzigen Geräte konnten an Hosenbeinen hängen bleiben oder sich in den Rillen von Stiefeln oder Turnschuhen festsetzen. Aber sie wurden eng gesät, und man hätte sie am gesamten Team finden müssen.
    »Positiv, Sir«, bestätigte Slinger, als Shane sich auf den Senior stützte und den Arm um die Schultern des kleineren Mannes legte, um sich vorwärtszubewegen. »Ich kann ein kleines Nest, jepp, von fünf Trackern ausmachen und … Verdammt, Sir, die hängen an mir, und es ist …« Er unterbrach sich und hielt Owen sein getuntes Mini-Tablet hin. »Effen, nimm mal und schau du dir den Scheiß mal an.«
    Als neuestes Mitglied von Shanes Team war Jim Owen der FNG – der Fucking New Guy. Magic, der ganz groß im Vergeben von Spitznamen war, hatte angefangen, ihn kurz Effen zu nennen, und es war hängen geblieben.
    Shane sah zu, wie Slinger die Arme ausstreckte, als wolle er sich von der Flughafen-Security abtasten lassen, und Owen fuhr mit dem Sensor über seinen Körper.
    »Das
ist ja wirklich komisch«, sagte Owen.
    »Ja, nicht?«, stimmte Slinger zu, als er sein Oberhemd aufknöpfte und auszog und dann sein T-Shirt darunter.
    »Wie sollen die Dinger denn in Ihr T-Shirt gekommen sein, Campbell?«, fragte der Senior in skeptischem Tonfall.
    Mit gerunzelter Stirn hielt Owen das Gerät an die Hemden, die nun von Slingers Hand hinunterhingen. Dann führte er den Sensor wieder an Slingers jetzt entblößte Brust. »Oje.«
    Shane machte sich auf weitere schlechte Nachrichten gefasst.
    »Was zum
Henker
?«, sagte Slinger und nahm Owen das Gerät ab.
    Magic trat hinter Slinger und blickte ihm über die Schulter, während beide Techniker auf das Ergebnis hinabstarrten. »Ich hab dir doch gesagt, dass sie zu hübsch für dich war, Sling Blade«, sagte er, was keinen Sinn ergab.
    »Das glaube
ich einfach nicht.« Slinger drückte Owen den Sensor wieder in die Hand, dann machte er sich an seinem Gürtel zu schaffen, öffnete die Hose und ließ sie herunter. Wie die meisten SEALs im Team Dreizehn machte er sich nicht die Mühe, Unterwäsche anzuziehen. Und wie die meisten SEALs im Team Dreizehn war er nicht gerade schamhaft.
    Owen umkreiste Slinger und hielt das Gerät links an den unteren Rücken des größeren SEALs. »Ich orte das ganze Bündel hier«, sagte er und kehrte dann zu Slingers linker Vorderseite zurück. »
Und
hier.«
    Und dann ergaben Magics Worte plötzlich zu viel Sinn. »Die Tracker sind
im
Körper«, wurde Shane klar. Sie waren in
Campbell drin. Irgendeine hübsche Gegenagentin hatte ihn gefüttert … Womit? Einem Cupcake mit Trackern als Garnierung? Und fünf davon hatten es geschafft, nicht von seinen Zähnen zermalmt zu werden.
    Das passte ja wunderbar in diese unglaubliche Pechsträhne, nachdem sich Shane bei einem relativ einfachen Sprung den Fuß demoliert hatte. Und es bedeutete, dass ihr Team gerade von acht auf sechs reduziert worden war. Oder, realistischerweise, sogar noch weniger. Verflucht noch mal
.
Der Schmerz in Shanes Knöchel war mittlerweile seine geringste Sorge.
    »Was haben Sie gegessen?«, fragte der Senior Slinger. »Oder vielleicht sollte ich lieber fragen,
wo
haben Sie gegessen?«
    »Vor etwa zwölf bis vierzehn Stunden«, schaltete sich Rick ein. »Nach der Position in Ihrem unteren Darm zu urteilen.«
    »Was sind das für Scheiß-Tracker, die die Magensäure überleben?«, fragte sich Slinger, während er sich die Hose wieder hochzog.
    »Können Sie die Frequenz des Signals irgendwie stören oder ändern?«, fragte Shane.
    Slinger schüttelte den Kopf. »Nein, Sir. Ich meine, ja, wenn es nur ein Tracker wäre, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass diese fünf unterschiedliche Frequenzen haben.« Er blickte zu Owen hinüber, der das Gerät immer noch in der Hand hielt. »Überprüf das mal, Effen.«
    »Fünf Tracker, fünf Frequenzen«, bestätigte Owen für Shane. »Sir, wir bräuchten fünf verschiedene Störsender.«
    Und sie hatten nur zwei. Zwei ist einer, und einer ist keiner. Das war ein altes Navy-SEAL-Sprichwort aus der Zeit des Vietnamkriegs, als die Teams gerade entstanden waren. Immer von allem zwei dabeihaben, um einen Ersatz zu haben, wenn ein Teil der Ausrüstung versagte. Aber manchmal waren zwei ebenso gut wie keins, weil zwei nicht mal annähernd fünf waren.
    »Haben Sie in der Stadt ein verspätetes Mittagessen zu sich genommen?«, fragte Rick, der versuchte,
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