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Mindhunter – Shanes Ehre

Mindhunter – Shanes Ehre

Titel: Mindhunter – Shanes Ehre
Autoren: Suzanne Brockmann
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sie irgendwo festsaßen und sich absolut still verhalten mussten, um nicht entdeckt zu werden. Auf keinen Fall durfte er durch zu heftiges Atmen ihre Position preisgeben.
    »Wie lautet denn der Plan, Sir?«, fragte der Senior.
    Shane warf Magic einen Blick zu, der bereits seinen Rucksack abgestreift hatte, dessen Inhalt ausbreitete und das Gewicht auf Owen und die anderen SEALs verteilte. »Der Plan ist, das Gebiet zu durchkämmen und zu säubern und uns auf das Ziel zuzubewegen«, sagte Shane. Das würde nicht das erste Mal sein, dass er mit Magic als Krücke eine längere Strecke hinter sich brachte, oder umgekehrt.
    Und so sehr es ihm auch missfiel, dass er mit seiner Verletzung das Team behindern und seine Männer ausbremsen würde, kam es schlicht und ergreifend nicht infrage, die gesamte Mission in die extrem fähigen Hände seines Senior Chiefs zu legen, während Shane die nächsten zwei Stunden jämmerlich hinter irgendeinem Gebüsch oder in einer Höhle versteckt ausharrte.
    Zunächst einmal gab es gar keine Höhlen in dieser Region des Landes, das früher mal Afghanistan geheißen hatte, und hinter den wenigen Büschen hätte sich nicht einmal ein Dreijähriger verstecken können, geschweige denn ein ausgewachsener Mann von Shanes Größe und Gewicht. Zudem wurde das Gebiet auch regelmäßig von Spürtrupps durchstreift.
    Und außerdem?
    Der Aufnahmepunkt – die Stelle, wo sie ein Hubschrauber wieder aus diesem Höllenloch holen würde – war oben im Gebirge. Um dorthin zu gelangen, musste Shane an dem Dorf vorbei, wo Skorpion-Vier gefeiert wurde.
    Also gab es keine rasche Lösung, keinen einfachen Ausweg, Fehlanzeige. Shane war dazu verdonnert, der Klotz am Bein dieser Mission zu sein, der Abgesandte von Murphyville.
Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen,
lautet Murphys Gesetz
.
Und er war hier der lebende Beweis dafür.
    Und dann kündigte Slinger auch noch wie aufs Stichwort an: »Wir haben uns einen Tracker eingefangen, Sir.«
    Offenbar hatte Murphy nicht nur seine knöchernen Finger nach Shane ausgestreckt, sondern ihre ganze Operation unter Beschuss genommen.
    »
Einen
Tracker?«, wiederholte Shane, während er sich von Rick und dem Senior auf die Beine helfen ließ. »Nur einen?«
    Der schlaksige SEAL mit dem Südstaatenakzent blickte mit gerunzelter Stirn auf seine Ausrüstung hinab. »Ja«, sagte Slinger, »sieht so aus … Moment, ich kalibriere noch mal und …«
    »Nicht belasten«, warnte Magic Shane. »Du vergisst es bestimmt und belastest ihn.« Dann fügte er ein »Sir« hinzu, obwohl in der Art, wie er es sagte, eher ein
Arschloch
mitschwang.
    »Das ist mal komisch. Sieht aus wie fünf einzelne beschissene Tracker, aber alle an einem Fleck.« Slinger, den seine Eltern unter dem Namen Jeff Campbell kannten, war Shanes Technikfreak. Er war mehr als nur ein Computer-Spezialist – er war quasi ein Cyborg. An der Ausrüstung, die dem SEAL-Team Dreizehn zugeteilt worden war, durfte nicht herumgebastelt oder etwas verändert werden, daher benutzte Slinger seine eigene und überließ die vom Militär ausgegebenen Geräte dem zweiten Techniker des Teams, Owen, auch bekannt als der Packesel, der den Kram mit sich herumschleppte, den sie nie benutzten.
    Und auch wenn das SEAL-Team in einen vermeintlich zurückgebliebenen Teil der Erde geraten war, in dem viele Menschen noch nicht einmal über einen Stromanschluss verfügten, und obwohl Owens Tasche mit der Militärausrüstung kein Ortungsgerät für technische Ausstattung enthielt, hatte Slinger automatisch sein Mini-Tablet inklusive Orter gezückt und scannte damit die gesamte Landezone.
    Denn Slinger kannte Shane. Und jeder, der Shane kannte, wusste, dass er Geheimdienstberichte überprüfte –
alle
Geheimdienstberichte. Wenn er mit seinem Team draußen in der realen Welt war, weigerte er sich, von irgendwelchen Annahmen auszugehen.
    Wenn er einen Geheimdienstbericht erhielt, dass der Himmel blau war, würde er auch das überprüfen. Manchmal war dafür tatsächlich nicht mehr als ein Blick nach oben notwendig, aber meistens lief es auf eine längere Erkundung hinaus – entweder mit technischen Hilfsmitteln oder den guten alten menschlichen Sinnen.
    Denn ihre Leben hingen davon ab. Und im Lauf seiner eindrucksvollen Karriere hatte Shane bisher nicht einen Mann verloren.
    »Das«, sagte Slinger, »ist ja echt total durchgeknallt …«
    »Sie können nur fünf Tracker ausmachen?«, vergewisserte Shane sich. »Insgesamt?«
    Es kam
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