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Milchfieber

Milchfieber

Titel: Milchfieber
Autoren: Thomas B. Morgenstern
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Stuhl und setzt sich in die Mitte des Raumes.
    Voß stellte sich neben ihn und begann:
    „Wir haben uns gedacht, also wir von der Feuerwehr haben uns zusammengesetzt“, er machte eine hilflose Pause, räusperte sich umständlich und fuhr fort: „Wie gesagt, wir haben uns überlegt, also da sind wir drauf gekommen“, Voß wusste nicht mehr weiter.
    Aufgeregt durchsuchte er seine Taschen nach dem Redemanuskript. Als er es nicht fand, begann er seine Hände verlegen zu kneten, bis sie weiß wurden. Er nahm einen neuen Anlauf. „Wir Feuerwehrkameraden hatten da so eine Idee. Ich glaube, sie wird dir gefallen…“ er schaute hilfesuchend zur Tür, „wie gesagt, wir haben uns ja mal zusammen… − Ah, da ist sie ja!“ Voß setzte sich erleichtert.
    Das Licht erlosch und eine junge Frau schlüpfte durch die Tür und setzte sich auf einen Stuhl. Als Musik zu spielen begann, erfasste Hans-Georg Allmers die Situation und hatte Angst um seinen ehemaligen Schulkameraden: Die Männer von der Feuerwehr hatten eine Stripperin engagiert, um Horst eine Freude zu machen. Jeder wusste, dass Horst noch nie eine Freundin gehabt hatte und so hatten sie gemeint, es wäre eine blendende Idee, ihm eine öffentliche Nachhilfestunde in weiblicher Anatomie zu spendieren.
    Die Feuerwehrleute beklatschten begeistert ihre Idee und ihre Augen wurden groß. Horsts Bruder Klaus saß ein paar Tische weiter und konnte vor Staunen seinen Mund nicht mehr schließen.
    Die Frau hatte ein so eng anliegendes Kleid an, dass sich alle ihre Formen darunter abzeichneten und die Männer sich darauf freuten, dass sie aufstand und sich bewegte. Sie war nicht besonders gut und auch nicht besonders aufregend. Mit eingefrorenem Lächeln lieferte sie routiniert ihre einstudierten Bewegungen ab, tanzte eckig zu lauter Musik und setzte sich Horst nach ein paar Runden durch den Raum auf den Schoß. Die Männer tobten. Sie ließ ihre Hüfte auf seinem Schenkel kreisen und kraulte ihm durch die Haare. Horst wurde rot und ein paar Schweißperlen zeigten sich auf seiner Stirn. Seine Erektion explodierte und er hatte Angst, dass alle es sehen könnten. Die Frau sprang auf, rannte zu den Tischen und strich dem einen oder anderen Mann mit ihrem Kleid, das sie während ihrer Runden ausgezogen hatte, durchs Gesicht. Lautes Gejohle war der Dank.
    Die Stripperin stellte sich schließlich hinter den schwer atmenden Horst und warf ihm das Kleid über den Kopf. Die Männer johlten noch lauter. Horst regte sich nicht und konnte deshalb nicht sehen, wie sich die Frau mit Bewegungen, die sie für erotisch und aufreizend hielt, vor ihm bewegte. Horst wollte mehr sehen und zog sich das Kleid vom Kopf, obwohl ihm sein Geruch gefiel.
    Als sie sich schließlich wieder auf seinen Schoß setzte, nur bekleidet mit knappem Slip und einem sehr knappen BH, aus dem ihre Brüste quollen, begann Horst noch heftiger zu atmen. Schließlich forderte sie ihn unter dem Gekreische der Anwesenden auf, ihren BH zu öffnen. Horst fingerte aufgeregt an dem Verschluss herum, so lange, bis die Frau ungeduldig das Oberteil selbst öffnete und ihm den BH um den Hals legte. Ihre Brust schien erleichtert, aus dem engen Korsett befreit worden zu sein. Sie war eingeschnürt gewesen und nun ließ sie jede Erotik in tiefen roten Druckstellen versinken.
    Horsts Kopf schwoll an und kleine Schweißperlen liefen sein Gesicht hinunter. Die Frau stand auf und begann mit ihren Hüften zu kreisen. Dabei zog sie langsam ihren Slip herunter. Bis auf ihre hochhackigen Schuhe war sie nackt. Auf ihrer rasierten Scham klebte ein goldener Stern. Er stach Horst förmlich ins Gesicht. Die Stripperin, Allmers schätzte sie auf Mitte dreißig, umkreiste seinen Stuhl und setzte sich ein letztes Mal auf seinen Schoß. Das war in ihrer Nummer immer der Abschluss, danach wollte sie aufspringen und sich im Nebenraum wieder anziehen.
    Horst griff zu und hielt sie fest. Mit festem Griff umklammerte er ihren Arm und sagte mit gepresster Stimme: „Bleib hier!“
    Die Frau versuchte sich loszumachen, aber Horsts kräftige Hand blieb geschlossen.
    „Lass los, du Idiot“, zischte sie.
    „Bleibe hier“, wiederholte Horst unbeeindruckt.
    Dietmar Voß sprang auf und eilte ihr zu Hilfe.
    „Horst“, sagte er eindringlich, „lass sie los.“
    Horst schwieg und lockerte seinen Griff nicht.
    Die Frau holte aus und schlug ihm mit der freien Hand ins Gesicht: „Du besoffenes Schwein!“, schrie sie laut. Allmers sprang auf, schlängelte sich
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