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Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Titel: Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)
Autoren: Lisa Marie Rice
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beinahe angesichts dieser Gedanken. Er sollte sich dringend flachlegen lassen. Von einer normalen Frau, nicht von so einer SM -Besessenen.
    Heiligenschein, Engel – vielleicht brachte ihn das Zivilleben an den Rand des Wahnsinns.
    Doch zumindest das Talent der Sängerin war unbestreitbar. Kowalski liebte Musik. Jede Art von Musik: Rock, Jazz, Klassik, Oper. Er hörte alles. Es würde ihm ein Vergnügen sein, dieser Frau zu ihrer Stimme und ihrem Harfenspiel ein Kompliment zu machen.
    Suzanne zögerte ein wenig, sie ihm vorzustellen. Aber sie konnte Kowalski nicht einfach übergehen.
    »Allegra, darf ich dich mit Johns neuem Partner bekannt machen, Senior Chief Douglas Kowalski. Douglas, das ist meine Freundin Allegra, Allegra Ennis .«
    »Senior Chief Kowalski « , sagte die Sängerin leise und streckte die Hand aus.
    Verfluchter Mist! Schlagartig hatte er ein hohles Gefühl in der Brust; die erhebende Freude von eben war futsch. Allegra Ennis blickte ihm auf die Krawatte. Sie kam nicht mal so weit wie Claire Parks, schaffte nicht mal den kleinsten Blickkontakt, sondern tat sofort so, als hätte er kein Gesicht.
    Ach, zum Teufel damit!
    In dem Moment fragte er sich, ob er sich überhaupt noch in der bürgerlichen Welt würde einleben können. Aber zurück konnte er nicht. Er war aus dem Dienst ausgeschieden. Bei den Streitkräften hatte niemand ein Problem damit gehabt, ihm ins Gesicht zu sehen. Klar, er war kein hübscher Kerl, aber ein verdammt guter Soldat, und das war alles, was zählte.
    Er war sein Leben lang in der Navy gewesen und jetzt nicht mehr. War es das, was ihn nun erwartete? Sollte er den Rest seiner Tage mit Leuten verbringen, die auf höfliche Art vermieden, ihn anzusehen? Scheiße.
    Seine tiefe Freude über Allegra Ennis’ Musik hatte sich verflüchtigt, sobald er ihren höflichen, leeren Gesichtsausdruck sah. Na schön, dachte er, mach ihr ein Kompliment und dann nichts wie raus hier. Vielleicht sollte er sich heute Abend die ganze Flasche Jim Beam hinter die Binde gießen.
    »Ms Ennis « , brummte er, als er ihre Hand nahm. Die von Claire Parks hatte er vier Sekunden lang gehalten, bei Allegra Ennis würde er auf drei runtergehen. »Sie haben eine wunderschöne Stimme, und die Lieder waren beeindruckend. Wirklich erlesen. Mein Kompliment .«
    Darauf tat Allegra Ennis etwas Ungewöhnliches. Sie warf den Kopf zurück und versuchte, die Augen auf sein Gesicht zu richten. An ihrem Blick war irgendetwas seltsam …
    Dann traf es ihn wie ein Schlag.
    Allegra Ennis war blind.

3
    Du kleine Schlampe, du wirst endlich dafür bezahlen, was du mir angetan hast.
    Schmunzelnd schaltete Corey Sanderson den Rekorder aus. Das war die letzte der Aufnahmen. Das war es also. Alles war bereit. Es fehlte nur noch Allegra Ennis’ Leiche. Er könnte sich erst sicher fühlen, wenn sie tot war. Solange sie lebte, drohte ihm der Knast – ohne Gossett säße er immer noch drin in diesem Albtraumloch.
    Dahinzurück – undenkbar.Daswürdeerzuverhindernwissen.ErbesaßdenVerstandunddenWillen,dieVerhältnisseseinenBedürfnissenanzupassen.NichtumsonstwarerdererfolgreichsteMusikproduzentderGeschichte – viermalPlatin,siebenmalGold,aufseinegeschmacklichenEntscheidungenhattesicheineganzeMusikindustrieaufgebaut … Ohja,erkonnteetwasbewegenundanderemitreißen.ErwareinSchöpfer,einKünstler.IhnineineZellezusperrenwäreBlasphemie.DieseAnstaltwarschlimmgenug – trotzcremeweißerWände,MozartüberLautsprecherundhübscherPflegerinnen.
    Er stellte den Minirekorder, den Alvin besorgt hatte, auf den Nachttisch, ein elegantes Art-déco-Möbel, das das hässliche Plastikding von vorher ersetzte. Serena war sehr klug und verstand, dass ein Mann von seinem Geschmack und seiner Empfindsamkeit eine bessere Einrichtung brauchte als die gewöhnlichen Patienten, und darum hatte Sanderson seinen Lehnstuhl, sein eigenes Porzellan und Besteck, Kristallvasen und Kaschmirmorgenmäntel. Keine Plastikteller und trostlose Krankenhaushemden. Serena war in dieser Hinsicht sehr gut; sie gestand ihm zu, was er wollte – nein, was er brauchte.
    Er hatte immer zwei tolle Sprüche zum Verführen gehabt. Der eine war: »Lass uns schöne Musik zusammen machen .« Seine Abendkonzerte brachten ihm eine spezielle Behandlung ein. Serena war für Bach ganz besonders zu haben.
    Er drückte auf die Klingel an seinem Nachttisch, und zwei Minuten später steckte Alvin Mitchell seinen rothaarigen Kopf durch die Tür. »Mr Sanderson ?«
    »Gehen Sie Dr. Childers holen.
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