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Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Titel: Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)
Autoren: Lisa Marie Rice
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in dieser schicken Umgebung. Aber verdammt noch mal, er war eindeutig ein Gast, er hatte sich extra in Schale geworfen.
    Kowalski nahm ein Glas vom Tablett und trank. Der Champagner war erstklassig. Er sah zu John rüber, der seine Frau bei ihrer Gästerunde beobachtete, und trank einen weiteren Schluck. Er sollte wenigstens genießen, was es zu genießen gab. John fiel als Unterhalter heute Abend jedenfalls aus.
    »Muss hart sein, so eine Ehe « , meinte er schließlich.
    »Nee « , widersprach John, ohne seine Frau aus den Augen zu lassen. »Überhaupt nicht. Und wenn ich das geahnt hätte, hätte ich viel eher geheiratet. Ich wohne in einem prächtigen Haus. Meine Frau hat mir das Büro toll eingerichtet. Ich kriege regelmäßig gutes Essen, habe regelmäßig Sex, und meine Klamotten werden gewaschen und gebügelt. Nein, es ist nicht die Ehe, die hart ist .« John drehte den Kopf zu Kowalski, und Kowalski sah etwas in seinem Gesicht, womit er im Leben nicht gerechnet hätte: Angst. Verletzlichkeit. »Es ist das Verliebtsein. Das bringt einen um .«
    Ein völlig neuer John Huntington. Kowalski fand das ziemlich erschreckend.
    »Hätte sie fast verloren, Senior Chief « , flüsterte John und sah dabei plötzlich abgespannt aus.
    »Fast gibt’s nicht, wie du weißt .« Ihr Mantra in den Teams. Man konnte sein Ziel nicht fast treffen, den Feind nicht fast erwischen. Niemanden kümmerte es, dass man fast gestorben wäre, wenn man es unter Beschuss zurück zum Stützpunkt geschafft hatte – man wurde sofort wieder eingesetzt. Fast gab es nicht.
    Johns Kiefermuskeln zuckten.
    Vor gut zwei Wochen war Kowalski nach Portland gekommen, als Johns neuer Geschäftspartner. Gerade rechtzeitig, um sich um die Geschäfte zu kümmern, denn John musste sich von der Truppe entfernen. Suzanne, in die er sich verliebt hatte, war in Lebensgefahr, weil sie beobachtet hatte, wie Paul Carson, ein Geschäftsmann mit Mafiakontakten, seine Frau umbrachte. Carson versuchte Suzanne zu töten, damit sie vor Gericht nicht gegen ihn aussagen konnte.
    Als John untertauchte, um das Problem aus der Welt zu schaffen, nahm Kowalski seinen Platz als Partner in dessen aufstrebender Sicherheitsfirma ein, was einem Crashkurs in Unternehmensführung gleichkam.
    Vier Tage später tauchte John wieder auf, und das FBI entließ Suzanne aus der Schutzhaft. Die Gefahr war vorbei. Paul Carson war ums Leben gekommen. Zufällig hatte ihn irgendein Scharfschütze erwischt.
    Am nächsten Tag ließen sich John und Suzanne trauen. Für Kowalski war es noch immer ungewohnt, dass sein Freund verheiratet war. Soldaten heirateten nicht. Sie hatten Sex, na klar, um Dampf abzulassen. Sogar häufig oder besser gesagt, so oft es ging, weil sie unter großem Stress standen und manchmal monatelang ohne auskommen mussten. Beim Sex war Körperentspannung garantiert. Aber Liebe? Ehe? Das war nicht vorgesehen.
    Er schüttelte den Kopf und trank einen Schluck aus seinem Glas.
    Suzanne kam zurück, schwebte elegant über den Marmorboden, und John straffte die Schultern und betrachtete sie bei jedem Schritt.
    Kowalski musste neidlos anerkennen, dass sie eine außergewöhnliche Schönheit war.
    Sie lächelte ihren Mann an. »Siehst du, John, das war doch gar nicht so schlimm, oder? Ich bin weggegangen, habe mit einigen Leuten gesprochen, geschäftliche Kontakte geknüpft und den Weg zu dir zurückgefunden .« Sie schüttelte den Kopf und brachte ihre blonden Haare in Bewegung. »Es ist gar nichts dabei .«
    Johns Blick verfinsterte sich, und Suzanne lachte. In dem Moment kam eine andere Schönheit zu ihnen, eine dunkelhaarige, schlanke Frau im schulterfreien roten Kleid.
    Kowalski wusste, wer sie war: Claire Parks, die Erbin des Parks-Vermögens und Gastgeberin dieses Abends. Sie war stinkreich und außerdem die Frau, die einem Freund von John, Police Lieutenant Bud Morrison, übel mitgespielt hatte. Sie hatte die Verlobung mit ihm gelöst, ein paar Tage nachdem Kowalski nach Portland gekommen war. Bud war seitdem ein seelisches Wrack.
    Kowalski trank sein Glas aus und nahm sich ein neues von einem vorbeiziehenden Tablett. Frauen! Er hatte schon erlebt, dass stahlharte Männer, die auch in übelsten Gefechtssituationen nicht die Nerven verloren, wegen einer Frau vor die Hunde gingen. Ohne dass man daran etwas ändern konnte. Darum hatte Kowalski vor Frauen, besonders vor schönen Frauen, einen Heidenrespekt. Obwohl ihn noch keine runtergezogen hatte. Gott sei Dank war er immun.
    Claire
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