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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter
Autoren: Raymond Feist
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Nicholas. »Also sind wir Fischen gegangen.«
    »Und, was gefangen?«
    Harry grinste. »Den größten Fisch, den Ihr je gesehen habt, Admiral.«
    »Jetzt, wo er wieder in der Bucht schwimmt, ist er der größte, willst du wohl sagen«, entgegnete Amos lachend.
    Nicholas meinte: »Wir haben nichts Erwähnenswertes gefangen.«
    »Nun, dann lauft mal los und zieht euch etwas Trockeneres an. Ich werd mich ein bißchen frisch machen und dann bei deinem Vater vorsprechen.«
    »Kommst du zum Abendessen?« fragte der junge Prinz.
    »Ich nehme an.«
    »Gut; Großmutter ist in Krondor.«
    Amos’ Gesicht hellte sich bei dieser Neuigkeit auf. »Dann werde ich sicherlich kommen.«
    Nicholas lächelte schief, wobei er wie das Ebenbild seines Vaters aussah, und meinte: »Ich glaube, niemand wird es für Zufall halten, daß sie gerade dann Mutter besucht, wenn deine Ankunft erwartet wird.«
    Amos grinste nur. »Das ist mein grenzenloser Charme.« Er gab beiden Jungen einen Klaps auf den Hinterkopf und sagte: »Jetzt geht! Ich muß Herzog Geoffrey Bericht erstatten, und dann ziehe ich mir etwas Passenderes zum Abendessen an.« Er zwinkerte Nicholas zu und ließ die beiden allein.
    Nicholas und Harry machten sich zu den Gemächern des Prinzen auf. Die Strümpfe quietschten in den Stiefeln. Harry wohnte als Junker des Prinzen in einem kleinen Zimmer neben dem von Nicholas.
    Der Palast war dicht am Wasser erbaut worden, da er in alten Zeiten das Verteidigungsbollwerk des Königreichs zum Bitteren Meer hin dargestellt hatte. Der fürstliche Hafen war vom Rest des Hafens abgetrennt, denn die Mauern des Palastes umschlossen ein Stück offenen Ufers. Nicholas und Harry überquerten diesen Platz und näherten sich dem Palast von der Wasserseite her.
    Der Palast erhob sich majestätisch auf einem Hügel, der in den nachmittäglichen Himmel ragte; eine Reihe von Wohnungen und Sälen drängten sich um den ursprünglichen Bergfried, der immer noch den Mittelpunkt des ganzen Komplexes bildete. Obwohl er längst von anderen Türmen und Gebäuden überragt wurde, die in den letzten Jahrhunderten angebaut worden waren, zog der alte Bergfried weiterhin die Blicke auf sich und erinnerte an die vergangenen Zeiten, in denen die Welt ein weitaus gefährlicherer Ort gewesen war.
    Nicholas und Harry drückten ein altes Eisentor auf, das jenen, die in der Küche arbeiteten, Zugang zum Hafen erlaubte. Die Gerüche des Hafens nach Fisch, Salz und Teer machten appetitlicheren Düften Platz, als sich die Jungen der Küche näherten. Sie eilten am Waschhaus und an der Bäckerei vorbei durch einen kleinen Gemüsegarten und dann eine niedrige Steintreppe hinunter, die zu den Hütten der Diener führte.
    Sie erreichten den Dienstboteneingang zu den Gemächern der fürstlichen Familie, und nichts wäre ihnen weniger lieb gewesen, als mit jemanden aus dem Stab des Prinzen von Krondor oder gar mit ihm selbst zusammenzutreffen.
    Nicholas öffnete die Tür, die am nächsten an ihren eigenen Zimmern lag. Zwei Dienstmädchen, die Bündel von Leinentüchern trugen, kamen ihnen entgegen und wollten zum Waschhaus hinter dem Palast. Nicholas trat zur Seite, weil sie so schwer trugen, obwohl ihm sein Rang Vortritt gewährte. Harry schenkte den beiden Mädchen, die nur ein paar Jahr älter waren als er selbst, ein verworfenes Lächeln. Das eine Mädchen kicherte, während ihn das andere ansah, als suche es in der Speisekammer nach einer Maus.
    Die Mädchen eilten, sich ihrer Wirkung auf die beiden heranwachsenden Jungen bewußt, davon. Harry grinste und meinte: »Sie will mich.«

    Nicholas gab Harry einen Stoß, und dieser stolperte daraufhin durch die Tür. »Wahrscheinlich so sehr wie einen Durchfall. Träum weiter.«
    Während sie die Treppe zu den Gemächern der Familie hinaufliefen, meinte Harry: »Nein, sie will mich wirklich. Sie zeigt es zwar nicht, aber ich schwör drauf.«
    Nicholas sagte: »Harry, der Frauenheld. Sperr deine Töchter ein, Krondor!«
    Wenn man aus der hellen Nachmittagssonne kam, war es im Treppenhaus geradezu dunkel. Oben auf der Treppe öffneten sie die Tür, die aus dem Dienstbotentrakt herausführte, und spähten auf den Gang. Da sie niemanden höheren Ranges erblickten, eilten die Jungen zu ihren Türen, die in der Mitte des Ganges lagen. Zwischen Harrys Tür und seiner eigenen hing ein Spiegel, und als sich Nicholas jetzt anblickte, meinte er: »Schon besser, daß Vater uns so nicht gesehen hat.«
    Nicholas betrat sein Gemach, eine riesige
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