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Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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Romo, als dieser nichtsahnend durch das dichte Geäst der Urwaldriesen nach unten schwebte. Der Schlag kam so überraschend für den Siganesen, daß er vollkommen die Kontrolle verlor und abstürzte. Er landete einigermaßen wohlbehalten im Unterholz. Keine zwei Meter vor dem herantrottenden Leittier der Saurier-Elefanten, das die langsame Gangart dazu nutzte, mit’ den beiden kräftigen Rüsseln allerlei Nahrung aufzunehmen und dem breiten Maul zuzuführen. Der eine Rüssel erwischte Kamla Romo und saugte sich an ihm fest.
    2.
    “Ein Giftwurm!” schrie Monty Stuep und sprang mit einem Satz über Euteuls mächtigen Schädel hinweg. Er landete auf dem Rüssel und schlug mit einem kräftigen Handkantenschlag gegen dessen Ende. Euteul stieß einen kehligen Schmerzenslaut aus und gab das zappelnde Etwas frei, das es mit dem Rüssel geschnappt hatte.
    Monty Stuep griff schnell danach und steckte es sich in die Außentasche seiner Kombination.
“Das war noch einmal Glück, kleiner grüner Mann”, murmelte der Ertruser.
“Nennt man das Glück, wenn man von einer Vertrauensperson Giftwurm geschimpft wird!” piepste es empört aus Monty Stueps Brusttasche.
Der Ertruser hatte keine Gelegenheit mehr zu einer Entgegnung, ohne die Existenz des Siganesen zu verraten. Denn inzwischen war die Cordo-Herde zum Stillstand gekommen. Die Saurier ließen ihre riesigen Ohren sinken, um den Ausstieg für ihre humanoiden Symbionten freizugeben.
Daynamar war der erste, der seinen Knorpelsattel in der Ohrmuschel seines Tieres verließ. Die Knorpelstränge auf der Innenseite von Euteuls Ohr geschickt nutzend, kletterte er zu Boden.
Monty Stuep, der abseits stand, entging die Erregung des Rockandos nicht. Daynamar war eine imposante Erscheinung. Die dunkle, fast schwarze Haut, die ein besonderes Merkmal seines Volkes war, spannte sich über wahre Muskelpakete an den Armen, den Beinen und der Brust.
Sein Gesicht war wie aus schwarzem Marmor gemeißelt. Die Augen bildeten darin zwei kaltglitzernde Seen. Selbst wenn sein ebenmäßiger Mund lächelte, blieben die Augen wachsam. Die Augen waren es, die seine Gefährlichkeit ausdrückten. Aber neben Härte, Mut und Tapferkeit konnte man noch etwas anderes herauslesen, was man bei den anderen Rockandos vermißte—Intelligenz. Sie war es hauptsächlich, die ihn zum Führer seines Volkes gemacht hatte, und diese außergewöhnliche Intelligenz machte ihn auch zu einem wertvollen Verbündeten für die USOSpezialisten.
Aber tief in seinem Herzen war und blieb Daynamar ein Wilder.
Monty Stuep beobachtete ihn wachsam, als er sich ihm näherte.
“Was haben Sie mit Euteul gemacht?” fragte Daynamar herausfordernd.
“Ich habe gesehen, wie das Tier einen Giftwurm aufnahm”, erklärte der Ertruser ruhig. “Da ich weiß, wie unangenehm selbst für einen Cordo dieses Gift sein kann, habe ich gehandelt. Hoffentlich habe ich Euteul nicht mehr geschadet als geholfen.”
“Sie haben ihn verwirrt’, sagte Daynamar nur und wandte sich seinem Cordo zu. Er ergriff den Rüssel und betrachtete die kleine Schwellung an seinem Ende. Dann strich er behutsam darüber und hauchte die Schwellung an. Der Cordo dankte es ihm, indem er ihm den Rüssel behutsam um den Hals legte. Dies war einer der seltenen Momente, in denen Wärme in Daynamars Augen lag. Monty Stuep hatte bisher immer angenommen, daß zwischen Symbionten entweder eine biologische oder eine parapsychische Verbindung bestehen mußte. Hier sah er nun, daß eine emotionelle Verbindung genügte, um aus zwei grundverschiedenen Lebewesen gleichwertige Partner zu machen.
Die blinden Cordos und die humanoiden Rockandos waren für eine Lebensgemeinschaft wie geschaffen. Während die Rockandos ihren Symbionten als “Knorpeltrommler” Futterplätze und Gefahren signalisierten, bekamen sie von den Cordas Schutz und Unterstützung.
Als sich Daynamar wieder Monty Stuep zuwandte, war die Wärme aus seinen Augen verschwunden.
“Wie gut können Sie kämpfen, Stuep?” fragte er, die Hand am Knauf seines Schwertes.
Der über zweieinhalb Meter große Ertruser blieb ruhig.
“Vielleicht halten Sie mich’ jetzt für einen Feigling, Daynamar”, sagte er. “Aber meine ethische Einstellung verbietet es mir, Hand an einen Freund zu legen.”
Daynamar blickte ihn lange an, dann ließ er sein Schwert los.
“Das wollte ich hören—daß wir noch immer Freunde sind. Auch wenn Sie sich an Euteul vergangen haben.”
Damit ließ er den Ertruser stehen und erteilte Befehle an
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