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Michelle Obama – Ein amerikanischer Traum

Michelle Obama – Ein amerikanischer Traum

Titel: Michelle Obama – Ein amerikanischer Traum
Autoren: Christoph von Marschall
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Interviews offensiv vermarkten. Das unter Bill Clinton gegründete Dachprogramm für freiwillige Hilfsdienste AmeriCorps will sie von 75000 auf 250000 Teilnehmer ausbauen. Im April 2009 konnte sie bereits verkünden, dass sich die Freiwilligenmeldungen im Internet in den fünf Monaten seit Baracks Wahlsieg um 400 Prozent gesteigert hatten.
    «Sie hat sehr früh die symbolische Macht ihrer Rolle erkannt», hebt Carl Sferrazza Anthony als Hauptunterschied zu ihren Vorgängerinnen hervor. Er ist der Historiker der National First Ladies Library und einer der besten Kenner der Geschichte amerikanischer Präsidentengattinnen. Michelle setze ihre Auftritte sehr bewusst ein, um ihre Anliegen voranzubringen. Dazu gehöre die Entscheidung, worüber sie redet – aber ebenso, wozu sie nichts sagt. Dass selbst nach geraumer Zeit im Weißen Haus noch immer viele Phasen ihrer Familiengeschichte unbekannt sind und dass die First Lady sich Nachfragen der Journalisten entzieht, überrascht Anthony nicht. «Wenn eine neue Präsidentenfamilie ins Weiße Haus kommt, begreifen sie sich nicht immer gleich als historische Figuren. Sie behandeln ihr Leben und ihre Familiengeschichte erst einmal weiter als Privatsache.» Als Historiker vertraut er darauf, dass die fehlenden Informationen nach und nach ans Licht kommen. Aber auch er erwartet nicht, dass Michelle von sich aus zur Aufklärung beiträgt.
Michelles Vermächtnis
    Michelle versteckt sich nicht hinter ihrem Mann. Sie treten als gleichberechtigtes Paar auf. Es gibt keine feste traditionelle Geschlechterhierarchie zwischen ihnen, nicht einmal dem äußeren Anschein nach. Die Machtverhältnisse richten sich nach dem jeweiligen Thema. In politischen Dingen hat er das Sagen, da ordnet sie sich unter. Aber ebenso unzweifelhaft ist sie zuhause und in Familienangelegenheiten der Boss. Insofern gibt sie dem amerikanischen Volk, das bis heute patriarchalisch geprägt ist, ein neues Vorbild für die Rollenverteilung in einer modernen Partnerschaft.
    Als erste dunkelhäutige First Lady bereichert sie das öffentliche Bild dieses inoffiziellen und zugleich so mächtigen Amtes um eine neue Dimension. Sie ist sich durchaus bewusst, wie sehr sie als erste Afroamerikanerin die Wahrnehmung prägt, sowohl in der Gegenwart als auch in der historischen Abfolge. Diese Herausforderung will freilich wohl verstanden sein. Ihr Ziel ist es nicht, ihre schwarze Identität zu betonen und der Rolle der First Lady nun einen speziell afroamerikanischen Anstrich zu geben – um sich von ihren weißen Vorgängerinnen abzusetzen. Sie hat sich, im Gegenteil, erfolgreich bemüht, auch von konservativen Weißen als Mutter der Nation anerkannt zu werden. Die wahre Erfüllung wäre es, wenn das Attribut «schwarz» bei dieser geschichtlichen Premiere allmählich in den Hintergrund träte. Die erste afroamerikanische First Lady ist sie ohnehin, der erste weibliche Nachkomme von Sklaven, der nun im Weißen Haus das Sagen hat, bleibt sie ebenso. Sie verleugnet ihre Hautfarbe und Herkunft nicht. Aber sie will nicht vorrangig dadurch definiert werden. Ihre Persönlichkeit hat viel mehr Facetten. Sie möchte die First Lady aller Amerikaner sein. Sie ist es bereits.

Abbildungsverzeichnis

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1 oben links: © ATLASPRESS/interTOPICS
oben rechts: © ATLASPRESS/interTOPICS
unten: © DUKAS/Splash

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2 oben links: © DUKAS/Rex
oben rechts: © ATLASPRESS/interTOPICS
unten: © REUTERS/John Gress JG

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3 oben: © KEYSTONE/AP Photo/Ted S.Warren
unten: © REUTERS/Danny Moloshok

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4 oben: © Callie Shell/Aurora Photos
unten: © Getty Images/Chip Somodevilla

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5 oben: © Brooks Kraft/Corbis/Specter
unten: © AFP PHOTO/Saul LOEB

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6 oben: © KEYSTONE/UPI Photo/Landov
unten links: © Getty Images/Samantha Appleton/White House
unten rechts: © REUTERS/Larry Downing

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7 oben links: © Getty Images/Sean Gallup
oben rechts: © REUTERS/John Stillwell/Pool
unten: © Getty Images/Win McNamee

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8 © Getty Images/WireImage/Kevin Mazur
    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012
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