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Merry Ex-Mas

Merry Ex-Mas

Titel: Merry Ex-Mas
Autoren: Sheila Roberts
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Vorliebe ihrer Mutter für Mimosen zu tun hatte. Oh, und angeblich auch mit einem Tycoon und einer Jacht. Ihre Mutter hatte sowieso nie eine Mom sein wollen. Das war in ihren Augen schlicht nicht glamourös genug. Und Lily Swan verlieh allem einen gewissen Glamour, einschließlich der Mutterschaft. So war Ella also ohne Mom, dafür aber mit einer Mims aufgewachsen, und im Laufe der Zeit war es ihr völlig normal erschienen. Wenn sie gefragt wurde, warum sie ihre Mutter nicht Mom nannte, hatte Ella ihren Freunden diese Geschichte erzählt.
    Und wenn sie gefragt wurde, warum sie keinen Daddy hatte, gab sie das zum Besten, was ihre Mutter auf Partys auch immer sagte – ein Mädchen brauchte nicht wirklich einen Daddy.
    Dabei hatte sie sich immer einen gewünscht. Sehnsuchtsvoll hatte sie zugesehen, wenn andere kleine Mädchen von ihren Vätern auf den Schultern getragen oder von ihnen zum Eisessen eingeladen wurden.
    Als sie Jake geheiratet und einen Schwiegervater bekommen hatte, war das der beste Bonus überhaupt gewesen.
    Jakes Dad hatte sie immer mit einer Umarmung und der Frage: „Na, wie geht’s meiner Lieblingsschwiegertochter?“ begrüßt. Er hatte die Luft in ihren Autoreifen geprüft und hatte ihr kleine Waschbären geschnitzt, die sie auf ihren Kaminsims gestellt hatte. Mims fand sie kitschig, doch Ella liebte sie, weil sie jedes Mal, wenn sie sie ansah, an das freundliche, strahlende Gesicht ihres Schwiegervaters dachte.
    „Wir sind so traurig, dass wir dich verlieren“, hatte Mom O’Brien ihr in einer ganz lieben Karte geschrieben, nachdem Ella und Jake ihre Trennung offiziell gemacht hatten. Auch Ella fand es traurig, nicht mehr zur Familie zu gehören. Zu schade, dass eine Frau nicht einfach den Ehemann loswerden, aber die Familie behalten kann, dachte sie, als sie das Schild, das an der Tür zur Boutique Gilded Lily’s hing, auf „Geschlossen“ drehte.
    Sie war müde – den ganzen Tag lang mit Menschen zu arbeiten konnte anstrengend sein. Aber es ist eine gute Art von Müdigkeit, entschied sie, als sie begann, die Kasse abzurechnen. Von jetzt bis Silvester würde es im Geschäft ziemlich hektisch werden. Gilded Lily’s war der Laden, der in Icicle Falls am ehesten an einen Neiman Marcus oder Nordstrom herankam. Die Boutique gehörte ihrer Mutter, aber inzwischen betrieb ihn Ella. Sie liebte schöne Sachen, und sie liebte es, den Kundinnen zu helfen, das perfekte Kleid für besondere Gelegenheiten zu finden, sei es eine Party oder ein Abschlussball. Und dazu gehörten natürlich auch die passenden Accessoires, die dem Kleid den letzten Pfiff gaben. Heute, an diesem Schwarzen Freitag, waren eine Menge Kundinnen da gewesen, die den letzten Pfiff gebraucht hatten.
    Jetzt war ein langer Arbeitstag zu Ende, und es war Zeit heimzugehen. Das Heim ist dort, wo das Herz ist. Trautes Heim, Glück allein .
    So ein Quatsch.
    Sie trat hinaus in die kühle Bergluft und schloss die Tür hinter sich ab. Winterliche Dunkelheit hatte sich über die Stadt gelegt, doch in der Innenstadt funkelte und glitzerte es. Weihnachtsbeleuchtung zierte die Bäume im Park sowie die kleinen Tannenbäume, die vor den Geschäften standen, und rote Schleifen verschönerten die nostalgischen Laternen an der Center Street.
    An allen kommenden Wochenenden würde es eine kleine Zeremonie geben, bei der die Lichter der wolkenkratzergroßen Tanne auf dem Marktplatz eingeschaltet wurden. Mit ihren Hunderten von bunten Lichtern würde sie das winterliche Bild der Stadt vervollkommnen. Mit den Bergen ringsherum und der bayerisch anmutenden Architektur wirkte Icicle Falls wie eine animierte Postkarte, malerisch und bezaubernd – die vollkommene Kulisse für ein vollkommenes Leben. Nur war Ellas Leben im Moment alles andere als vollkommen; eher glich es einem Kleid, das nicht mehr passte.
    Sie brauchte nicht lange vom Laden zu ihrem kleinen Cottage an der Mountain View Road. Ihr Traumhaus. Im Sommer hatte sie zwei Schaukelstühle mit dicken Kissen auf die Veranda gestellt, und sie und Jake hatten an warmen Abenden dort draußen gesessen. Während sie gestrickt hatte, hatte Tiny, ihr Bernhardiner, faul zu ihren Füßen gelegen und mit ihr zusammen Jakes Gitarrenspiel gelauscht. Letztes Jahr zu Weihnachten hatte es ihr großes Vergnügen bereitet, bunte Lichterketten an der Veranda anzubringen, während Jake die Lichterketten auf dem Dach befestigt hatte – es war richtig gute Teamarbeit gewesen.
    Bei diesen Erinnerungen seufzte Ella. Sie
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