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Merry Ex-Mas

Merry Ex-Mas

Titel: Merry Ex-Mas
Autoren: Sheila Roberts
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Kind herumhängen sehen möchte, geschweige denn, dass sie wollte, dass ihr Kind genauso wurde. Gott sei Dank (und, vermutlich auch Dank Cass’ Freundin Samantha Sterling) hatte Amber sich eines Besseren besonnen und ein paar neue, passendere Freunde gefunden.
    Willie, Cass’ Highschool-Sportskanone, lümmelte auf dem Fußboden herum, in der Hand das beliebteste Spielzeug aller Highschooljungs – einen Football. Das einzige Problem, das Cass mit Willie hatte, war die Schwierigkeit, ihn satt zu bekommen. Der Junge war eine Heuschrecke auf zwei Beinen.
    Die Runde wurde von ihrem jüngerem Bruder Drew vervollständigt, der von Seattle herübergekommen war. Da er erst kürzlich geschieden worden war (ob die Neigung zur Scheidung wohl in ihren Genen verankert war?), hatte er ihre Einladung, das Wochenende bei ihnen zu verbringen, überaus erfreut angenommen. Er hatte keine eigenen Kinder, also teilte sie ihre gern mit ihm. Er war ein toller Onkel und eine sehr viel bessere Vaterfigur als ihr Ex.
    Nein, nein, nein. Du verschwendest heute keinen Gedanken an ihn .
    Cass stand in der Tür zum Wohnzimmer und verkündete wie ein Butler: „Das Essen ist fertig.“
    Natürlich hörte ihr niemand zu. Ein weiterer Touchdown fesselte die versammelte Meute an den Fernseher. „Jaaa!“, grölte Mike.
    „Mein Team ist echt so schlecht“, murmelte Willie und haute missmutig auf seinen Football.
    „Wenn ihr nicht sofort aufsteht und rüberkommt, wird mein Essen gleich schlecht“, warnte Cass.
    „Das Spiel ist sowieso fast vorbei“, sagte Mike, ganz der zukünftige gute Schwiegersohn. Er stand auf und zog auch Dani vom Sessel hoch. Er war ein großer junger Mann, ein ehemaliger Footballstar und der neue Held ihres Sohnes. Zurzeit arbeitete Mike im Eisenwarenladen hier in der Stadt, was in den Augen von Cass ideal war. Sobald er Dani einen Antrag gemacht hatte, würden die beiden heiraten und hier in Icicle Falls leben, in der Nähe der Familie und all ihrer Freunde, eine Win-win-Situation für alle.
    „Du hast recht“, stimmte Drew zu. Er stellte den Fernseher aus und führte die Bande zum Esstisch.
    Cass brauchte nur einen Keks anzuschauen und hatte schon fünf Pfund zugenommen. Ihr Bruder, der Glückliche, war groß und schlank und konnte essen, was er wollte, ohne zuzunehmen. Zu allem Überfluss kleidete er sich auch noch besser als seine Schwester, das war schon immer so gewesen. Und besser aussehen tat er natürlich auch. Aber er konnte nicht kochen, und wenn er in die Stadt kam, war er stets ihr bester Kunde. Außerdem war er ihr bester Freund, und sie freute sich wirklich, dass er übers Wochenende hergekommen war.
    Die Einzigen, die fehlten, als sie sich um den Esstisch gruppierten, waren ihre Mutter und ihr Stiefvater Ralph, die es den Zugvögeln gleichgetan hatten und Ralphs Familie in Florida besuchten. Aber Mom und Ralph wollten über Weihnachten kommen. Und wenn Cass die Wahl hatte, war es ihr lieber, ihre Mutter zu den weihnachtlichen Festtagen bei sich zu haben.
    Drew griff nach dem Truthahn, doch Cass versetzte ihm mit einem Servierlöffel einen kleinen Schlag auf die Hand. „Erst wird gebetet, du Heide.“
    Willie kicherte. Was zur Folge hatte, dass er das Gebet vorsprechen durfte. Kaum hatte er das „Amen“ gesagt, als er sich auch schon den Teller vollschaufelte.
    Normalerweise hätte Cass ihn daran erinnert, dass die anderen vielleicht auch noch etwas davon wollten, aber heute brauchte sie das nicht zu tun. Thanksgiving war keine Fastenzeit, und sie hatte von allem reichlich vorbereitet. Außerdem würde sie sich heute sicherlich auch eine extra große Portion auffüllen.
    Eine Weile lang beschränkte sich die Unterhaltung auf Kommentare wie „Reich mir mal die Brötchen rüber“ und „Wo sind die Oliven?“. Als sich erst die Teller und dann die Bäuche füllten, kamen neue Themen auf: wessen Footballteam wohl gewinnen würde, wie gut sich die neuen Lebkuchenketten von Cass und Dani verkauften, die anstehende Fußoperation von Dot.
    Schließlich war es Zeit für das Dessert. Obwohl es in der Bäckerei unglaublich hektisch gewesen war, hatte Cass es geschafft, Kürbis-, Pekannuss- und Heidelbeerkuchen, den Lieblingskuchen ihres Bruders, zu backen. „Das reicht genau für mich“, scherzte er und schnappte sich den ganzen Kuchen.
    Zum Nachtisch bestand Cass, wie immer, auf einer Tradition, die sie eingeführt hatte, als die Kinder noch klein gewesen waren.
    „Okay“, sagte sie, nachdem sich alle
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