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Meister der Stimmen: Roman (German Edition)

Meister der Stimmen: Roman (German Edition)

Titel: Meister der Stimmen: Roman (German Edition)
Autoren: Rachel Aaron
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Königreich in seiner Schatzkammer herumstöbern zu lassen, solange es nicht nötig ist. Außerdem wird Mellinor Ende des Jahres fast in Spiritisten ertrinken, wenn wir unsere Karten richtig ausspielen. Wir werden einen Turm und einen Gesandten bei Hofe haben, und dann bleibt noch genug Zeit, den König davon zu überzeugen, dass es sinnvoll wäre, dem Geisterhof alle Pfeiler, Artefakte und Sonstiges zu überlassen, was Gregorn hiergelassen hat. Für den Moment konzentrieren wir uns darauf, Monpress aufzuspüren, und wo wir gerade davon reden«, sie lehnte sich vor, »was hast du gefunden?«
    »Seine Witterung ist überall.« Gin blähte die Nüstern. »Er hat den Palast wahrscheinlich schon tagelang ausgespäht, bevor er sich hat erwischen lassen. Die Gerüche überlagern sich allerdings, also kann ich nicht sagen, wo er die Burg letztendlich verlassen hat.«
    »So viel zum einfachen Weg«, sagte Miranda mit einem Seufzen und fuhr sich mit einer Hand durch die Locken. »In Ordnung, dann halten wir uns an die Regeln. Ich fange im Thronsaal an und arbeite mich von da nach unten vor. Du kontrollierst die Umgebung. Versuch, die Leute nicht allzu sehr zu verängstigen.«
    »Solltest du dich nicht ausruhen?«, fragte Gin mit einem Blick auf die untergehende Sonne. »Ich kann zwei anstrengende Reisetage wegstecken, aber wir wollen doch nicht, dass du umkippst wie beim letzten Mal.«
    »Das war ein Einzelfall«, sagte Miranda gereizt. »Keine Pausen. Wir sind endlich im selben Land wie dieser Dieb, vielleicht sogar in derselben Stadt. Ich werde nicht riskieren, dass er uns entkommt. Nicht, wenn wir ihm schon so nahe sind.«
    »Du bist der Boss«, sagte Gin und trottete über den Hof davon. »Übertreib es nur nicht.«
    »Das ist mein Spruch«, rief Miranda ihm hinterher, aber der riesige Hund bog bereits mit der Nase am Boden um die Ecke des Stalles. Miranda schüttelte den Kopf, spreizte die Finger und weckte ihre Ringe.
    »Zeit, sich an die Arbeit zu machen«, murmelte sie und lächelte, als die Steine anfingen zu glühen. Nach einem letzten Blick auf die untergehende Sonne drehte sie sich um und stieg die Stufen zur Burg hinauf. Mit ein bisschen Glück konnte sie Eli schnappen, bevor es wieder hell wurde.

Kapitel 3
    U nter den Stallungen huschte eine Ratte davon, zitternd vor Furcht vor dem Geisterhund. Sie drückte sich durch einen schmalen Spalt im Fundament der Burg und rannte auf die Wand zu. Dann raste sie durch die Ziergärten, als wären alle Katzen von Mellinor hinter ihr her, obwohl in der Abenddämmerung kein Verfolger auszumachen war. Das, was der Ratte solche Angst machte, war nicht hinter ihr, sondern in ihr und presste sich wie eine Klinge gegen ihr Hirn. Sie sprang in voller Geschwindigkeit auf die Verteidigungsmauer und rannte senkrecht daran hinauf, so leichtfüßig, als wäre sie noch auf ebenem Boden. Die Wachen am Tor bemerkten nichts, als die Ratte den höchsten Punkt der Mauer erklomm und sich in die Luft katapultierte, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Für einen schrecklichen Moment zappelte die Ratte in freiem Fall, dann landete sie mit einem Knall, der die Wachen zusammenzucken ließ, auf einem Regenrohr. Das Tier klammerte sich kurz wie betäubt an das Rohr, doch dann kam der Druck zurück, die unerklärliche Stimme, die ihr armes, angsterfülltes Hirn befehligte, und sie musste weiter. Die Ratte eilte über das Rohr zur gepflasterten Straße hinunter und machte sich auf ihren Weg durch die Straßen von Allaze, wobei sie sich in den Regenrinnen und Ecken bewegte, die selten gesäubert wurden. Sie folgte den Abflussgräben, die von der Burg wegführten, und strebte nach Westen in Richtung Fluss, zu den dunkleren Vierteln der Stadt.
    Zwischen den windschiefen Holzgebäuden schlängelte sich die Ratte durch Sackgassen und Seitenstraßen, bis sie ein baufälliges, dreistöckiges Gebäude zwischen vielen anderen baufälligen, dreistöckigen Gebäuden erreichte. Ohne zu zögern, sprang die Ratte auf ein Abflussrohr und kletterte daran bis in den obersten Stock. Das Fenster stand für sie offen, und die Ratte schob sich mit einem erleichterten Quietschen in den Raum, froh, dass die schreckliche Reise fast vorbei war. Sie landete mit einem Knall auf dem Boden, aber der kurze Triumph verpuffte, als der Druck zunahm, bis die Luft wie Sirup erschien. Der Speicherraum, in dem sie gelandet war, war kaum größer als ein Schrank, und durch die schräge Decke wirkte er noch kleiner. In den Ecken lagen
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