Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meine Wut rettet mich

Meine Wut rettet mich

Titel: Meine Wut rettet mich
Autoren: Marlis Prinzing
Vom Netzwerk:
Gruppenwege hin zu Großereignissen. Gottes Volk wird in der Bibel als Volk beschrieben, das auf dem Weg ist. Große Wanderungen sind grundlegend für den Glauben Israels, der Auszug Abrahams aus dem Vaterland in das Ungewisse beispielsweise oder der Weg Moses. Wanderungen führten aus der Sklaverei, sie führten ins Exil, sie führten heim nach Palästina und, so steht es bei den Propheten, sie führen am Ende der Welt alle Völker auf einem Friedensweg hin zum Tempelberg in Jerusalem. In der evangelischen Kirche entstand eine Distanz zum Pilgern, weil die Reformatoren den oft damit verbundenen Ablasshandel ablehnten. Im 20. Jahrhundert erblühte das Pilgern in ökumenischer Offenheit: Das Zweite Vatikanische Konzil nannte die Kirche generell das »Volk Gottes auf dem Weg«. Der evangelische Abt Frère Roger Schutz rief die Jugend Europas zum »Konzil der Jugend« auf einen »Pilgerweg des Vertrauens« zu sich nach Taizé (Burgund). Evangelische Kirchentage wurden als europäische Pilgerreisen bezeichnet, Ostermärsche waren, zumindest in den Sechzigerjahren, eine Art christliche Friedenspilgerei.
Im Jahr 1160 wurde der Bischofssitz von Oldenburg in Holstein nach Lübeck verlegt. Bis 1977 blieb die Lübecker Landeskirche selbstständig und schloss sich dann mit den Landeskirchen Schleswig-Holstein, Eutin und Hamburg zur Nordelbischen Kirche zusammen. Lübeck blieb Bischofsstadt – neben Hamburg und Schleswig. Der Dom war Predigtort des Bischofs. Mit der nordelbischen Strukturreform im Mai 2009 wurde der Bischofssitz aufgegeben.
Die Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche ist unterteilt in die beiden Sprengel Hamburg und Lübeck sowie Schleswig und Holstein, beiden stehen Bischöfe vor – Kirsten Fehrs im Sprengel Hamburg und Lübeck, im Sprengel Schleswig und Holstein Bischof Gerhard Ulrich. Da Ulrich derzeit Vorsitzender der Kirchenleitung ist, nimmt Gothart Magaard als Bischofsbevollmächtigter bis 2013 die bischöflichen Aufgaben im Sprengel Schleswig und Holstein wahr. Bischof Ulrich ist zugleich Vorsitzender der gemeinsamen Kirchenleitung der drei Landeskirchen Nordelbien, Mecklenburg und Pommern, die sich an Pfingsten 2012 zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, der Nordkirche, verbinden. Der Landesbischof für die Nordkirche soll im Frühjahr 2013 gewählt werden (www.kirche-im-norden.de).
Petra Bahr, Jahrgang 1966, ist evangelische Theologin, Pfarrerin und Kulturbeauftragte der EKD. Sie leitet in Berlin das Kulturbüro der EKD, wo sie mit dem kulturpolitischen Dialog und mit der Gedenkkultur befasst ist. Sie promovierte mit einer religionsphilosophischen Arbeit zur Kritik der Urteilskraft von Immanuel Kant und veröffentlichte zahlreiche Beiträge zum Verhältnis von Kirche und Künsten sowie von Religion, Recht und Politik in Zeitungen und für den Hörfunk.
Der Runde Tisch St. Jacobi befasst sich seit 1999 mit den sozialen Problemen von Obdachlosen, Bettlern und Suchtkranken in der Hamburger Innenstadt. Aus dem Gesprächskreis sollen Ansätze für die Straßensozialarbeit erwachsen, um eine Umkehrung der Problemspirale sozialer Randgruppen zu bewirken. Es bedarf oft auch sanften Drucks, damit diese Hilfe annehmen. Am Runden Tisch treffen sich mehrmals im Jahr Vertreter der Kaufmannschaft, der Kirchen, der Stadtmission, der sozialen und karitativen Initiativen, die in der Innenstadt aktiv sind, des Polizeireviers und des City-Managements.
In der Zeit vom 25. Mai 2011 erzählt beispielsweise ein Manager, was er erlebte, als er die Seiten wechselte und Obdachlose traf (www.zeit.de/2011/22/C-Seitenwechsel).
Das Bezirksamt Hamburg-Mitte ließ im Stadtteil St. Pauli im Spätsommer 2011 einen Zaun errichten, der Obdachlose hinderte, unter der Kersten-Miles-Brücke nahe des Hafens zu übernachten, weil sich Anwohner über Verunreinigungen beschwert hatten. Massive Proteste bewirkten, dass der Zaun wenige Tage später wieder abgebaut wurde und man sich an einem Runden Tisch zusammensetzte.
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland e.V. (ACK) wurde 1948 gegründet. Zweck des Zusammenschlusses ist die Förderung der ökumenischen Zusammenarbeit. Die Mitglieder kommen aus evangelischer, katholischer und orthodoxer sowie aus armenisch-apostolischer Tradition (www.oekumene-ack.de).
Die päpstliche Glaubenskongregation veröffentlichte im Sommer 2007 ein Dokument, in dem stand, die Kirchen der Reformation seien keine »Kirchen im eigentlichen Sinn«. Das Dokument knüpfte an
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher