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Mein Traum wohnt nebenan

Mein Traum wohnt nebenan

Titel: Mein Traum wohnt nebenan
Autoren: Nora Roberts
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Etui vom Tresen.
    Sofort legte sie die Hände hinter den Rücken. „Ich brauche keine Geschenke. Ich will sie nicht.“
    Er runzelte die Stirn, bis ihm aufging, dass sie an Pamela dachte. „Ich weiß, dass du sie weder brauchst noch willst. Aber als ich sie sah, musste ich an dich denken, das ist alles.“ Er hielt ihr das Etui hin. „Mach es einfach auf. Bitte.“
    Sie nahm es und zog die Schleife auf. „Du hast nicht an meinen Geburtstag gedacht, stimmts?“
    „Kann schon sein.“ Er hörte sich an wie ein ertappter Schuljunge, und sie musste lachen.
    „Der war im Januar. Da kanntest du mich noch gar nicht, aber das ist keine Entschuldigung, also …“ Sie verstummte und starrte auf die winzigen Fische aus Achat, die wie an einer Angelschnur an ihren Ohren hängen würden.
    „Die sind ja lustig“, sagte sie lachend.
    „Ich weiß.“
    „Ich finde sie toll.“
    „Das dachte ich mir.“
    Ihre Augen blitzten, als sie sich die Ohrringe anlegte. „Na, was denkst du?“
    „Sie passen zu dir.“
    „Wie süß von dir…“ Sie schlang die Arme um ihn und küsste ihn leidenschaftlich.
    Als er ihr Schluchzen hörte, schob er sie von sich. „Hör auf. Bitte nicht.“
    „Tut mir Leid.“ Sie presste das Gesicht an seinen Hals. „Es ist nur … die Blumen … die Kerzen … und diese Fische … alles an einem Abend …“ Sie holte tief Luft. „Schon vorbei.“
    „Danke.“ Mit dem Daumen strich er eine Träne von ihren Wimpern. „Wie wäre es mit einem Schluck Champagner?“
    „Champagner?“ Verwirrt sah sie ihm nach, als er in die Küche ging, eine Flasche aus ihrem Kühler nahm und sie öffnete. Was war los mit ihm? Er war so entspannt und unbeschwert und romantisch …
    „Du hast dein Stück fertig! Oh, Preston, du bist fertig.“
    „Nein, bin ich nicht. Noch nicht ganz.“ Er ließ den Korken knallen und goss die Gläser voll.
    „Oh.“ Verwirrt nahm sie das Glas. „Was feiern wir dann?“
    „Dich.“ Er stieß mit ihr an. „Nur dich.“ Er legte eine Hand an ihre Wange und hob sein Glas an ihre Lippen.
    Sie trank, aber es war nicht der Champagner, der ihr zu Kopf stieg, sondern die Art, wie Preston sie ansah. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
    „Das hat es ja noch nie gegeben.“ Lächelnd nahm er einen Schluck.
    „Aha, das alles ist also nur ein Trick, um mich zum Schweigen zu bringen.“ Schmunzelnd genoss sie das Prickeln auf der Zunge. „Sehr schlau.“
    „Ich habe noch gar nicht richtig angefangen.“ Er nahm ihr Glas, stellte es ab und zog sie an sich. Doch er küsste sie nicht, sondern rieb seine Wange an ihrer und begann sich zur Musik zu bewegen. „Ich habe noch nie mit dir getanzt.“
    „Nein.“ Sie schloss die Augen.
    „Tanz mit mir, Cybil.“
    Sie strich an seinem Rücken hinauf, legte den Kopf an seine Schulter und gab sich der Musik und ihm hin. Aneinander geschmiegt drehten sie sich in der von Kerzen erhellten Küche.
    Als seine Lippen ihr Kinn streiften, wandte sie den Kopf, so dass sein Mund über ihren glitt. „Preston“, flüsterte sie und hob ihm das Gesicht entgegen.
    „Das wird das Essen sein“, murmelte er.
    „Was?“
    „Die Türklingel.“
    „Oh.“ Sie hatte das Klingeln kaum wahrgenommen.
    „Ich hoffe, du bist nicht enttäuscht“, sagte er, während er aufschloss. „Es ist nicht Pizza.“
    „Das macht nichts. Mir ist alles recht.“ Wie sollte sie überhaupt essen, wo ihr Bauch voller wild flatternder Schmetterlinge war?
    Sie bekam jedoch große Augen, als statt eines Botenjungen zwei Kellner in Smokings eintraten. Erstaunt beobachtete sie, wie die beiden das Essen auf dem Tisch arrangierten, den Preston bereits mit ihrem bestem Geschirr gedeckt hatte. Keine zehn Minuten später waren sie wieder fort, und Cybil suchte nach Worten.
    „Hungrig?“
    „Ich … Es sieht herrlich aus.“
    „Komm, setz dich.“ Er nahm ihre Hand, führte sie zum Tisch vor dem Fenster und küsste ihren Nacken.
    Sie musste gegessen haben, aber sie wusste nicht, was oder wie es geschmeckt hatte. Denn das Einzige, woran sie sich erinnerte, war Preston. Daran, wie er ihre Hand geküsst und gelächelt hatte. Wie er ihr Glas immer wieder nachfüllte, bis sie zu träumen glaubte.
    Wie er sie ansah, als er aufstand und die Hand nach ihr ausstreckte. Wie er sie auf seine Arme hob, die Treppe hinauftrug und im Schlafzimmer behutsam aufs Bett legte.
    Er zündete die Kerzen an, wie er es schon einmal getan hatte, doch dieses Mal war seine Berührung so sanft wie eine
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