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Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker
Autoren: M. E. Castle
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Sorte?«, fragte sie trocken.
    »Zwei, um genau zu sein«, erklärte Fisher. »Ich nenne ihn Zwo. Ich … habe ihn gemacht. In meinem Kinderzimmer.« Amanda zog die Augenbraue so weit hoch, dass man meinen konnte, sie würde gleich abheben und zur Decke hinaufflattern.
    Fisher seufzte ergeben und beichtete ihr dann stammelnd die ganze Geschichte von Zwos Existenz: vom beschleunigten Wachstumshormon seiner Mutter, davon, wie er Zwo in einem Behälter in seinem Zimmer geschaffen hatte, und von den Ereignissen, die zur Zerstörung von TechX Industries geführt hatten. Er erzählte ihr auch, dass Zwo einen Fernsehwerbespot von Fleckweg gesehen hatte, als er »erwachte«, und seither besessen von der Idee war, dass die Schauspielerin darin seine Mutter sei, die finstere Ganoven in ihrer Gewalt hielten. Das hatte Fisher ihn glauben machen, um Zwo dazu zu bringen, an seiner statt in die Schule zu gehen. Denn diese Institution sei nur eine Kaderschmiede der Finsterlinge, die Zwo nun angeblich infiltrieren sollte – soweit Fishers Lügengeschichte, die er Amanda widerwillig enthüllte.
    Fisher wusste nicht, wie viel Zwo davon noch wirklich glaubte, nachdem, was sie bei TechX durchgemacht hatten (immerhin war er genauso genial wie Fisher), aber wenn er an einem Casting für das neue Gesicht von Fleckweg teilnahm, standen die Chancen ziemlich gut, dass er noch immer glaubte, die Schauspielerin aus dem Fleckweg -Spot sei seine Mutter.
    Nachdem Fisher all das endlich hatte jemandem anvertrauen können, fühlte er sich sogar irgendwie erleichtert, als hätte er einen Sack voller Steine mit sich herumgeschleppt und gerade ein paar von ihnen weggeworfen.
    »Hör mal«, sagte Fisher eindringlich zu Amanda, »das darf nicht rauskommen. Ich wäre bei dem Versuch, Zwos Existenz geheim zu halten, beinahe draufgegangen. Ich wusste bis vor ein paar Tagen nicht einmal, dass er aus dem TechX -Komplex entkommen ist, aber er wäre in ernsthafter Gefahr, wenn irgendwer sonst ihn finden würde. Du musst mir versprechen, dass du es niemandem erzählst. Wenn Zwo in L.A. ist, stehen die Chancen ganz gut, dass ich ihn aufspüre, bevor sein Geheimnis ans Licht kommt.«
    Amanda beugte sich noch weiter vor und sah Fisher direkt in die Augen. Er wäre zurückgewichen, aber er stand bereits mit dem Rücken an dem Regal mit dem Klopapier und dem komischen Pulver, das der Hausmeister verwendete, wenn eines der Kinder in den Schulflur kotzte. Eine Sekunde lang dachte er, Amanda würde ihm einen Kopfstoß versetzen. Er schluckte.
    »Hm.« Amanda rückte etwas ab und hielt ihm ihre Hand hin. Sie schien ihre Entscheidung getroffen zu haben. Fisher stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und schüttelte ihre Hand. Er musste sich zusammennehmen, dass er bei ihrem kräftigen Händedruck nicht zusammenzuckte.

    »Wenn es nicht du wärst, würde ich es nicht glauben. Aber ich denke, du sagst die Wahrheit«, meinte Amanda. »Wenn Zwo … und du«, fügte sie widerwillig hinzu, »in Gefahr seid, dann helfe ich dir dabei, ihn wiederzufinden. Unter einer Bedingung.«
    »O…okaaay?«, sagte Fisher mit einem Anflug von Angst. Er war dankbar für ihre Hilfe, aber ihm gruselte vor Amandas Bedingung. Seine Gedanken sprangen wild von einer Möglichkeit zur anderen. Würde sie ihn erpressen, sodass er sie sein restliches Leben lang bezahlen müsste? Oder für immer ihre Hausaufgaben in allen naturwissenschaftlichen Fächern machen? Wollte sie, dass er eine Amanda Zwei für sie erschuf?
    »Bring ihn dazu, dass er mit mir auf den Schulball geht.«
    Fisher verschlug es vorübergehend die Sprache.
    »Du willst mit ihm auf den Ball gehen?«, brachte er schließlich doch heraus. »Das ist deine Bedingung? Hast du überhaupt zugehört, was ich dir eben gesagt habe?«
    »Komm bloß nicht auf falsche Gedanken«, blaffte sie ihn an. »Nicht dass ich ihn mögen würde oder so. Aber der Ball ist eines der größten Ereignisse des Jahres, und er ist der einzige Junge weit und breit, den ich einen ganzen Abend lang ertragen könnte.«
    »Aber … aber … ich kann nicht garantieren, dass er sich überzeugen lässt«, gab Fisher zu bedenken. »Ich kann ihm schließlich nicht sagen, was er zu tun hat. Abgesehen davon wollte ich eigentlich schon Veronica fragen, ob sie mit mir zu dem Ball geht. Und ich hab dir ja schon erklärt, dass nicht beide Fisher gleichzeitig irgendwo auftauchen können.«
    »Ich hab dir meine Bedingung genannt«, sagte Amanda mit stahlharter Stimme. »Wie du das
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