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Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker
Autoren: M. E. Castle
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Grampls Klasse zu übernehmen. Fisher faltete schnell seine Berechnungen zusammen und ließ sie in seiner Tasche verschwinden.
    Frau Snapper war groß und schlank, trug eine Brille mit schwarzem Drahtgestell und hatte ihr dunkelbraunes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Dass sie nach Herrn Grampls rätselhaftem Verschwinden gleich eingesprungen war, hatte Fisher auf Anhieb sympathisch gefunden.
    Allerdings hatte er auch Herrn Grampl gemocht … Er würde noch eine Weile brauchen, bis er sich in den Biostunden wieder wohl fühlen würde, ganz gleich, wer unterrichtete.
    »Ich habe euch eine besondere Ankündigung zu machen«, sagte Frau Snapper mit heller, fröhlicher Stimme. »Vielleicht erinnert ihr euch ja, dass Herr Grampl für dieses Wochenende eigentlich eine Exkursion geplant hatte«, erklärte sie. »Trotz der … unglücklichen Umstände«, fuhr sie fort – keiner der Lehrer schien sich sicher zu sein, wie er Herrn Grampls plötzliches Verschwinden bezeichnen sollte, »habe ich mit der Verwaltung gesprochen und unsere Exkursion nach Los Angeles wird stattfinden. Dort werden wir das Privileg haben, bei einer Aufzeichnung der beliebten Fernsehsendung Wilde Wissenschaft dabei zu sein! Los geht es diesen Freitag gegen Mittag und wir kommen am Montagmorgen zur dritten Stunde wieder zurück.«
    Einige Schüler jubelten und klatschten; andere seufzten, eindeutig genervt von der Aussicht, ein Wochenende für eine schulische Aktivität opfern zu müssen. Fisher wäre am liebsten vom Stuhl gehüpft. Er hatte die geplante Exkursion angesichts der Klon-Situation völlig vergessen. Zwo war in L. A.! Und Fisher bekam nun die Möglichkeit, ihm dorthin zu folgen. Das könnte die Chance sein, seinen Klon wiederzufinden … bevor irgendjemand anderes von seiner Existenz erfuhr.
    Und da Wilde Wissenschaft eine seiner Lieblingssendungen war, stand ihm ohnehin ein himmlisches Wochenende bevor. Das lag vor allem am Moderator, der unter dem Namen Dr. Teuflisch bekannt war.
    Er war groß und gut aussehend, eine eindrucksvolle Erscheinung und ein angenehmer Gesprächspartner – und er war ein versierter Wissenschaftler. Fisher hatte noch nie jemanden kennengelernt, der wie er über so hervorragende wissenschaftliche Kenntnisse bei gleichzeitig bestechender sozialer Kompetenz verfügte. Dr. Teuflisch machte ihm Hoffnung für seine eigene Zukunft.
    »Weil diese Exkursion über das Wochenende stattfinden wird«, fuhr Frau Snapper fort, »ist die Teilnahme grundsätzlich freiwillig. Also, wer von euch Schülern ist interessiert?«
    Fishers Hand schoss als Erste in die Höhe und weitere folgten. Einige Schüler tuschelten aufgeregt über Dr. Teuflisch, andere freuten sich ganz offensichtlich darüber, den halben Unterricht am Freitag und zwei Stunden am Montag verpassen zu dürfen.
    Dann sah Fisher, dass auch Veronica die Hand hob. Sein Puls fing an zu galoppieren. Die Sache war zu gut, um wahr zu sein! Er langte schnell hinunter in seine Tasche und holte seine Berechnungen heraus. Mit einer Hand notierte er etwas, während er die andere Hand nach oben gestreckt hielt. Er wollte herausfinden, wie diese gemeinsame Exkursion sich auf den Wert K auswirken mochte. Hoffentlich genug, um den Kuss früher stattfinden zu lassen als zu einem Zeitpunkt, an dem die Wompalog-Schule bestenfalls noch als archäologischer Ausgrabungsort genutzt werden würde.

    »Frau Snapper?«, sagte Veronica.
    »Ja … Veronica«, antwortete die Lehrerin, die sich einen Moment Zeit genommen hatte, um sich an ihren Namen zu erinnern. »Du hast eine Frage?«
    »Ist …« Veronica schaute etwas verlegen drein. »Glauben Sie, es besteht die Chance, dass wir Kasper Keels treffen?«
    Fisher ließ den Bleistift fallen.
    »Kasper Keels …«, meinte Frau Snapper, und ihr Blick wanderte nachdenklich nach oben. »Ist das ein Schauspieler, den du magst?«
    Fisher fühlte sich, als hätte er soeben eine gefrorene Makrele ins Gesicht geklatscht bekommen. Kasper Keels war die neuste Sensation am Popstarhimmel, ein Dreizehnjähriger, dessen Popsongs und Dancehits langsam jede Radiostation des Landes eroberten. All dies erklärten Veronica und die anderen Mädchen der Klasse Frau Snapper nun eifrig. Der einzige Grund, warum Fisher überhaupt von seiner Existenz wusste, war, dass CURTIS , die künstliche Intelligenz, die er aus einem Großrechner bei TechX befreit hatte, seit drei Wochen nichts anderes mehr jaulte als Keels nervige, hirnerweichend bescheuerte Songs. Und
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