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Mein Leben für dich

Mein Leben für dich

Titel: Mein Leben für dich
Autoren: Loewe
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Energie und kriegst frühzeitig Falten.«
    Ich lache, weil ich weiß, dass Janine sich mit ihrem Vater auch nicht besonders gut versteht. Aber sie hat wenigstens noch ihre Mutter, und die ist eigentlich ziemlich in Ordnung. Meine Mama ist gestorben, als ich elf war. Sie war mehr als nur in Ordnung. Ich habe sie über alles geliebt. In meiner Erinnerung ist sie wie ein Engel. Sanft und wunderschön. Nie war sie hektisch oder laut. Und ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie mich jemals bestraft hätte.
    Mein Vater hingegen … Keine Ahnung, in den letzten sechs Jahren hat er sich eigentlich kaum um mich gekümmert, seine Karriere war im wichtiger. Ich erinnere mich noch an den Tag, als er zu mir kam und meinte, er habe unser Haus in München verkauft, zu zweit bräuchten wir es nicht mehr. Er wohnte seither in seinen Hotels und mich steckte er ins Internat. Zwei- oder dreimal im Jahr besuchte er mich, meistens dann, wenn er es mit etwas Geschäftlichem verbinden konnte. Und in den Ferien verbrachte ich ein paar Tage in einem seiner schicken Hotels, jedes Mal in einer anderen Stadt. Das war’s.
    »He, hast du nicht irgendjemanden, mit dem du Hamburg unsicher machen kannst?«, fragt Janine. »Oder sind in dem Hotel, in dem du wohnst, wenigstens irgendwelche Stars abgestiegen?«
    »Fehlanzeige! Im Falkenstein waren bisher bloß langweilige Politiker und ansonsten habe ich auch noch niemanden richtig kennengelernt. Na ja, bis auf diesen Kai Thalbach, du weißt schon.«
    »Der Theaterheini, der neulich auf dieser Vernissage war?«
    »Theaterheini? Er ist momentan der gefragteste Nachwuchsschauspieler in der Theaterszene und hat sogar schon Hamlet gespielt«, kläre ich Janine empört auf. Mit Kultur hat es meine Freundin nicht so. »Außerdem sieht er super aus und hat die ganze Zeit mit mir geflirtet. Zum Schluss hat er sogar nach meiner Nummer gefragt.«
    »Echt? Ist ja cool! Und hat er sich mal gemeldet?«
    »Nein«, knurre ich. »Keine Ahnung. Er ist sechsundzwanzig, vielleicht bin ich ihm einfach noch zu jung.«
    »Quatsch, ab einem gewissen Alter ist es völlig egal, ob man zwei oder zehn Jahre auseinander ist. Und ältere Männer sind bei den ganzen It-Girls zurzeit mega-in.«
    Ich lache. Janine und ihre Promistudien! »Ehrlich gesagt hängt mir die Sache mit Chris noch ganz schön nach«, gebe ich zu. »Vielleicht brauche ich auch noch etwas Zeit, bis ich mich auf jemand Neuen einlassen kann.«
    Janine schnaubt. »Also echt, jetzt hab dich nicht so. Chris war dein erster Freund, das hält so gut wie nie für die Ewigkeit. Hak ihn ab und angle dir diesen unglaublich tollen Kai. He, du musst an deinem Selbstbewusstsein arbeiten, Süße. Immerhin lebst du jetzt nicht mehr hinter den sieben Bergen in einem Schweizer Nest, unter den Adleraugen der Behrens. Mensch, Mia, du bist die Tochter von Robert Falkenstein. Dein Vater ist fast so bekannt wie Siegfried und Roy!«
    »Pft, so krass ist es auch nicht. Er hat schließlich keine Tiger gebändigt, sondern bloß ein paar Hotels gebaut.«
    »Ja, eben«, beharrt Janine. »Falkenstein-Hotels. Die neue Definition von Luxus!« Ich muss grinsen, weil sie den Slogan derart verinnerlicht hat.
    »Mia, du könntest dir ein ähnliches Image aufbauen wie Paris Hilton und tausend tolle Leute kennenlernen«, schwärmt Janine. »Ich an deiner Stelle würde jedenfalls was draus machen! Sei nicht immer so brav und vernünftig. Lass mal so richtig die Sau raus, sorg für Skandale, mach die Presse auf dich aufmerksam!«
    »Tja, gar nicht so einfach«, entgegne ich und fange erst gar nicht an, mit ihr darüber zu diskutieren, dass ich Paris Hilton einfach nur panne finde. »Mein Vater hat nämlich einen Bodyguard für mich engagiert, der mich durch die Gegend kutschiert und nicht aus den Augen lässt«, erkläre ich meiner Freundin. »Er kommt sogar mit zum Shoppen!«
    Janine kichert. »Ist nicht dein Ernst, oder? Einen Bodyguard?«
    »Das ist überhaupt nicht lustig. Weißt du, wie nervig es ist, beim Schaufensterbummel immer einen Typen am Rockzipfel zu haben? Und ich weiß, was du jetzt fragen willst, aber ich muss dich leider enttäuschen – er sieht nicht aus wie Kevin Costner in Bodyguard . Eher wie Danny DeVito. Stell dir vor, er hat überall dunkle Haare, sogar auf den Fingerknöcheln. Bloß am Kopf fallen sie ihm aus.«
    »Iiiih, hör auf, ist ja total eklig.« Janine macht ein Würgegeräusch. »Passt er auch auf dich auf, wenn du in der Umkleidekabine Klamotten
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