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Mein Geliebter aus den Highlands

Mein Geliebter aus den Highlands

Titel: Mein Geliebter aus den Highlands
Autoren: Hannah Howell
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zur Luke.«
    »Keiner von uns kann so hoch reichen.«
    »Aye, aber vielleicht wir beide zusammen.«
    Alana kaute nachdenklich an einem Bissen Brot. »Was meint Ihr mit ›wir beide zusammen‹?«
    »Wie groß bist du, Mädchen?«
    »Knapp einssechzig.«
    »Und ich bin gute einsachtzig.«
    »Darauf könnt Ihr aber stolz sein«, murrte sie, dann fuhr sie seufzend fort: »Was soll das heißen?«
    »Deine Größe zusammen mit meiner könnte reichen, um an die Luke zu kommen.«
    »Und was soll ich dann tun? Die dicken Eisenstäbe durchnagen?«
    »Das Gitter ist nicht verschlossen.« Er spürte, dass sie sich anspannte, obwohl sie nicht an ihm lehnte.
    »Seid Ihr Euch sicher?«
    »Aye. Warum sollten sich die Gowans die Mühe machen? Es liegt zu hoch – zumindest glauben sie das. An den Wänden kann man nicht hochklettern. Ich habe es vor deiner Ankunft mehrmals versucht, mir dabei aber nur ein paar blaue Flecken eingehandelt. Ich bin ein sehr guter Kletterer, aber selbst ich brauche gelegentlich einen kleinen Vorsprung oder sonst etwas, woran ich mich festklammern kann. Die Stellen, die es hier gibt, liegen zu weit auseinander, und sie sind auch nicht griffig genug.«
    »Und wie sollen wir aus diesem Loch herauskommen?«
    »Ich glaube, wenn du dich auf meine Schultern stellst, könntest du das Gitter erreichen.«
    Alanas Blick schweifte nach oben. Sie stellte sich das Gitter vor, denn jetzt war es wieder zu dunkel, um es zu sehen. Die Eisenstäbe waren sehr dick. Ob verriegelt oder nicht, die Luke war bestimmt nur mit großem Kraftaufwand zu bewegen, vor allem wenn man nicht auf festem Boden stand, sondern auf den Schultern eines Mannes. Auch die Höhe war ihr unheimlich. Aber dieses Unbehagen konnte sie vielleicht besiegen, wenn sich dadurch eine Chance zur Flucht ergab. Sie war sich nur nicht sicher, wie groß diese Chance war.
    »Es wird ziemlich schwer sein, das Ding hochzustemmen und aus dem Weg zu räumen«, murmelte sie.«
    »Ich weiß. Für dich wird es ein wahrer Kampf werden, klein und zart, wie du bist. Aber es ist unsere einzige Chance. Ich kann nicht auf deinen Schultern stehen.«
    »Wie wahr. Nun, einen Versuch ist es allemal wert.«
    »Wir müssen es wahrscheinlich mehrmals probieren, weil wir kein Licht haben. Aber den ersten Versuch sollten wir wohl nach dem Abendessen wagen.«
    »Warum so lange warten?«
    »Wenn es klappt, ist es am besten, wenn wir die Burg in der Nacht verlassen. Nach unserer letzten Mahlzeit können wir mit hoher Sicherheit davon ausgehen, dass in den nächsten Stunden niemand nach uns sieht. Und wenn es nicht klappt, werden wir die Zeit haben, alle verräterischen Hinweise auf unser Vorhaben verschwinden zu lassen. Ich will verhindern, dass die Gowans uns dabei ertappen und dann die Luke besser sichern.«
    »Sollen wir ein wenig Essen aufheben?«
    Gregor seufzte. »Eigentlich schon, aber ich mache mir immer noch Sorgen wegen der Ratten.«
    »Auf diese Gesellschaft kann ich wahrhaft verzichten, aber ich habe kaum Kratzgeräusche in den Wänden vernommen. Womöglich haben sie es aufgegeben. Schließlich seid Ihr schon fast eine ganze Woche hier, und wir haben ihnen nie etwas zu essen übrig gelassen.«
    »Das stimmt. Und vielleicht haben sie ja noch keinen Weg in dieses Loch gefunden, weil die Gowans ihr Spiel erst seit Kurzem treiben. Wir versuchen es einfach. Wenn wir das Essen gut einwickeln, riechen sie es vielleicht nicht.«
    Alana schauderte bei dem bloßen Gedanken, dass Ratten in ihrem Gefängnis herumhuschten. Sie hasste diese Geschöpfe. Doch leider mussten sie wenigstens versuchen, ein wenig Nahrung für ihre Flucht zu horten. Wenn es ihnen tatsächlich gelang, sich aus ihrem Gefängnis zu befreien, mussten sie sich rasch und unauffällig bewegen, was die Suche nach Nahrung nahezu unmöglich machte. Bestimmt würden die Gowans sie verfolgen. Vielleicht würden sie es nicht lange tun, doch in dieser Zeit mussten Gregor und sie möglichst viel Strecke zurücklegen und sich verstecken. Dafür würden sie Essen brauchen. Um schnell zu laufen und sich gut zu verstecken, musste man bei Kräften sein.
    »Zu schade, dass wir nicht unsere Pferde mitnehmen können«, murmelte sie.
    »Aye«, pflichtete Gregor ihr bei. »Aber selbst diese Narren würden es merken, wenn ich versuche, Pferde durch ihr Tor zu schmuggeln.«
    Alana lachte leise, runzelte dann jedoch die Stirn. Ihr war plötzlich ein Haken an seinem Plan eingefallen. »Wenn ich zur Luke reiche und sie öffne, wie sollen wir
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