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Mein Ex, der Schneesturm und ich

Mein Ex, der Schneesturm und ich

Titel: Mein Ex, der Schneesturm und ich
Autoren: Shannon Stacey
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ihr kommen können.
    Delaney fühlte sich schon besser. Sie nahm sich einen der Sichtschirme und trug ihn in die Halle hinaus.
    Brody und Sandy hatten die Zeit genutzt, um drei Feldbetten in der Ecke zusammenzuschieben. „Es stört dich doch hoffentlich nicht, dass wir uns ein zusätzliches Bett genommen haben?“, fragte Sandy. „Mike kommt bestimmt später noch vorbei, falls er es schafft.“
    „Nein, kein Problem. Sollten uns am Ende Pritschen fehlen, muss ich sie euch, falls Mike doch nicht kommt, möglicherweise wieder stibitzen. Aber warten wir erst einmal ab.“ Sie lehnte den Paravent an die Wand. „Richtet euch jetzt erst mal häuslich ein.“
    „Vielen Dank für alles, Delaney“, sagte Sandy.
    Delaney wandte sich zum Gehen. Sie hatte es im Verlauf des Gesprächs sogar einmal über sich gebracht, Brody direkt anzusehen. Ja, sie würde es schaffen! Ihn zu ignorieren, war gar nicht so schwierig, wie sie geglaubt hatte.
    „Ach, Delaney?“ Sie drehte sich um, und als sie das Grinsen sah, das sie schon immer so sehr geliebt hatte, machte ihr Herz einen Sprung. „Schönes Sweatshirt.“
    Brody bemühte sich nach Kräften, Delaney nicht anzustarren, während sie in der Turnhalle hin und her lief und überall mit anpackte. Doch er war leider nicht Superman und seine Kräfte entsprechend sehr begrenzt.
    In den fünf Jahren seiner Abwesenheit hatte sie sich kaum verändert. Ihr dunkelblondes Haar war etwas länger als früher und sie hatte ein wenig zugenommen, doch das stand ihr gut.
    Sie in seinem Sweatshirt zu sehen, weckte unerwartete Gefühle in ihm. In der Nacht, in der er die Stadt verlassen hatte, hatte er lange nach seinem Lieblingspullover gesucht. Dann fiel ihm ihr gemeinsamer Strandspaziergang wieder ein, wie Delaney wegen der kühlen Meeresbrise gezittert hatte und wie er ihr den Pullover über den Kopf gezogen und ihr geholfen hatte, in die Ärmel zu schlüpfen.
    Noch Wochen später hatte er immer wieder darüber nachgegrübelt, ob sie wohl noch immer seinen Pullover trug und dabei an ihn dachte. Schließlich hatte er die quälenden Gedanken verdrängt und sich eingeredet, dass sie sicher eines Tages über ihn hinwegkommen und sein geliebtes Red Sox-Sweatshirt in die Altkleidersammlung geben oder zum Polieren des Autos verwenden würde.
    Doch sie trug es tatsächlich noch immer. Was hatte das zu bedeuten? Hatte sie es nur zufällig in der hintersten Ecke des Kleiderschranks gefunden? Oder dachte sie, wenn sie es trug, noch immer an ihn?
    „Hör auf, sie anzustarren“, zischte Sandy. „Du machst alles nur noch schlimmer.“
    Widerwillig wandte er den Blick von Delaney ab. Im selben Moment regte sich Noah in seinem Sitz und begann, kieksige Geräusche von sich zu geben. Noch klang sein Krähen richtig niedlich, doch Brodyahnte, dass es sich wahrscheinlich in Kürze in Geschrei verwandeln würde. “Ich habe mich nur ein bisschen umgesehen.“
    „Wenn du das tatsächlich getan hättest, wäre dir sicher nicht entgangen, dass dich alle dabei beobachten, wie du sie beobachtest. Die Leute sind ganz versessen auf Klatsch.“
    „Es gibt nichts, worüber sie tratschen könnten.“
    „Hier kennt jeder Delaney und die meisten wissen außerdem, dass du ihr das Herz gebrochen hast. Darüber lohnt es sich auf jeden Fall zu tratschen.“
    Brody verdrehte die Augen und fügte den Punkt Klatschmäuler zu der Liste der Dinge hinzu, die er an Tucker’s Point nicht ausstehen konnte. „Das ist doch Schnee von gestern.“
    Bis Sandy Noah aus dem Kindersitz befreit hatte, hatte sich sein Gequengel schon deutlich gesteigert. Brody nahm den Paravent und überlegte, wie er ihn aufstellen könnte, damit er ihnen größtmögliche Privatsphäre bot. Dabei ließ er unauffällig den Blick durch die Turnhalle wandern, weil er befürchtete, dass ein brüllendes Baby bei den anderen Anwesenden wenig Begeisterung auslösen würde.
    Einige Männer schauten missbilligend herüber. Das machte Brody sofort wütend Er war vielleicht inzwischen ein erfolgreicher Geschäftsmann und nicht mehr der Hitzkopf von früher, aber gewisse Dinge vergaß man einfach nicht, wenn man in einem der weniger noblen Viertel der Stadt aufgewachsen war – beispielsweise, wie man eine gepflegte Prügelei anzettelte.
    „Brody“, sagte Sandy warnend und stieß ihm den Ellbogen in die Seite. „Brody! Lass das.“
    „Ich tue doch gar nichts.“
    „Ich kenne diesen Blick. Wag es ja nicht, auch nur daran zu denken, dich mit jemandem
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