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Marsrevolte problematisch

Marsrevolte problematisch

Titel: Marsrevolte problematisch
Autoren: K. H. Scheer
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mit ei­nem neun­hun­dert Me­ter durch­mes­sen­den Gi­gan­ten der mar­sia­ni­schen Por­cu­pa-Klas­se war oh­ne­hin ei­ne aus der Not ge­bo­re­ne Wahn­sinns­tat ge­we­sen.
    Oh­ne die stän­dig ein­sprin­gen­den Ro­bo­t­au­to­ma­ti­ken hät­ten wir nicht ein­mal vom Mars aus star­ten, ge­schwei­ge denn das Feu­er aus den Atom­ka­no­nen er­öff­nen kön­nen.
    Aber ge­nau das wa­ren die Din­ge, die wir zum Zwe­cke der Vor­täu­schung un­se­rer Macht mit mar­sia­ni­schen Hy­per­sen­dern über­licht­schnell in den Raum hin­aus­ge­strahlt hat­ten. Die Or­tungs­sta­tio­nen der Hyp­nos hat­ten schließ­lich glaub­wür­di­ge Da­ten emp­fan­gen.
    Und nun wun­der­te sich die Mensch­heit, daß die wirk­lich harm­lo­sen Bar­stru­ler auf die­ses über­zeu­gungs­vol­le Schau­spiel her­ein­ge­fal­len wa­ren.
    Ich sah im Mo­ment kei­ne Lö­sung des Pro­blems, zu­mal wir nicht wuß­ten, wer uns ei­gent­lich an­ge­grif­fen hat­te.
     
    *
     
    Han­ni­bal-Othel­lo-Xer­xes Utan, der selt­sams­te Schat­ten in der Ge­schich­te der GWA, schlief mit weit­ge­öff­ne­tem Mund und schnarch­te. Der An­blick und die grol­len­den Ge­räusche er­in­ner­ten mich un­will­kür­lich an einen be­vor­ste­hen­den Vul­kan­aus­bruch.
    Nach der er­folg­ten In­tel­li­gen­z­auf­sto­ckung be­saß der Klei­ne nur einen I-Quo­ti­en­ten von über fünf­zig Neu-Orb­ton; einen Wert, auf den so­gar Ein­stein stolz ge­we­sen wä­re.
    Das hin­der­te Han­ni­bal aber nicht dar­an, sei­nem skur­ri­len Hu­mor noch freie­ren Lauf zu las­sen und die Ner­ven an­de­rer Leu­te in ver­stärk­tem Ma­ße zu stra­pa­zie­ren.
    »Es zieht, Herr Ma­jor!« sag­te ich ziem­lich laut, daß so­gar ei­nem Schwer­hö­ri­gen mei­ne an­züg­li­che Be­mer­kung nicht ent­gan­gen wä­re.
    An­schlie­ßend leg­te ich mich ver­hal­ten flu­chend auf mein spar­ta­ni­sches La­ger zu­rück. Es stand in ei­nem der pri­mi­tiv ein­ge­rich­te­ten Be­reit­schafts­räu­me tief un­ten im La­by­rinth der prä­his­to­ri­schen Flucht­fes­tung, die wir auf Be­fehl des Al­ten noch nicht ver­las­sen durf­ten.
    Für die An­ord­nung gab es zwei trif­ti­ge Grün­de; nein, ei­gent­lich drei!
    Ein­mal stand hier das Bei­boot der er­schos­se­nen Bar­stru­ler. Zwei­tens wa­ren Han­ni­bal und ich die bei­den ein­zi­gen ak­tiv ein­setz­ba­ren Te­le­pa­then der GWA, die ein­drin­gen­de Frem­de um­ge­hend or­ten konn­ten.
    Ki­ny Ed­wards, die als na­tür­li­che Mu­tan­tin auf dem Mond ge­bo­re­ne Psi-Spe­zia­lis­tin, konn­ten wir lei­der sel­ten, oder ei­gent­lich nie­mals di­rekt in den Ein­satz mit­neh­men.
    Sie hat­te als un­er­setz­ba­re Nach­rich­ten­ver­mitt­le­rin zwi­schen uns und dem GWA-Haupt­quar­tier zu fun­gie­ren. Wä­re sie stets in un­se­rer Nä­he ge­we­sen, hät­ten wir auf Fun­k­in­for­ma­tio­nen zu­rück­grei­fen müs­sen, die je­doch we­gen der Ab­hör- und Ein­peil­ge­fahr ge­fähr­lich wer­den konn­ten.
    Au­ßer­dem war ich neu­er­dings da­von über­zeugt, daß un­se­re jah­re­lang ab­so­lut si­che­re Sup-Ul­tra-Fre­quenz nicht mehr »sau­ber« war.
    So­lan­ge die Ge­hei­me-Wis­sen­schaft­li­che-Ab­wehr im Auf­trag der frei­en west­lich ori­en­tier­ten Mensch­heit nur ge­gen den öst­li­chen und asia­ti­schen Rie­sen­block zu kämp­fen ge­habt hat­te, hat­te es mit der Sup-Ul­tra-Wel­le nie­mals Kom­pli­ka­tio­nen ge­ge­ben.
    Nun aber in­ter­es­sier­ten sich Welt­rau­min­tel­li­gen­zen für uns. Es hat­te nicht der War­nung un­se­res GWA-Groß­rech­ners PLA­TO be­durft, um uns klar­wer­den zu las­sen, daß die bis­lang ge­heims­te funk­tech­ni­sche Neu­ent­wick­lung der Mensch­heit für raum­fah­ren­de Völ­ker aus den Tie­fen des Alls wahr­schein­lich ein Ana­chro­nis­mus war.
    In­fol­ge­des­sen durf­ten die Sup-Ul­tra-Sen­der bis zur Ent­wick­lung neu­er Ko­di­fi­zie­rungs­pro­gram­me nur im Not­fall be­nutzt wer­den.
    Der drit­te Grund, uns in die­sem Stein­zeit­ver­lies war­ten zu las­sen, war iden­tisch mit je­nen Un­be­kann­ten, die geis­ter­haft auf­ge­taucht, blitz­schnell mit nich­tir­di­schen Ener­gie­waf­fen ge­schos­sen und
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