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Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen

Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen

Titel: Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen
Autoren: W. A. Hary
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Raymond Walsh. Er war mit seinen fünfundzwanzig Jahren der Älteste der Vierergruppe, obwohl in seinen Augen der Schalk eines Sechzehnjährigen blitzte. Seine Militärjacke stand vorn offen und gab einen breiten, stark gewölbten Brustkorb frei. Er hatte die Figur eines Modellathleten und auch die gleiche Kraft. Ihm gegenüber wirkte Guy Slayton eher wie ein Langstreckenläufer.
    »Hallo, Fans, da bin ich wieder!«
    Anne Rhodes sprang freudig auf und lief ihm entgegen. Mit dem linken Arm griff er besitzergreifend nach ihr, den rechten stieß er gegen die Decke.
    »Freunde, wir haben das Große Los gezogen!« verkündete er theatralisch.
    Guy verzog das Gesicht.
    »Mach es kurz, wir haben lange genug gewartet!«
    Raymond Walsh ging nicht auf die Bemerkung ein. Sein Gesicht verzog sich zu einem jungenhaften Lächeln.
    »Der Geheimtip des Jahrhunderts!«
    Er machte eine Kunstpause.
    Fran betrachtete ihn. Es sah so aus, als himmelte sie Walsh an, aber Guy Slayton wußte, daß dem nicht so war. Ray hatte keine Chance bei ihr. Sie waren nichts weiter als gute Freunde.
    »Geheimtip?« fragte sie neugierig.
    Raymond Walsh warf sich in die Brust.
    »Ja, er heißt Bredhouse! Das ist ein winziges Örtchen. Angeblich sagen sich dort Hase und Fuchs gute Nacht. Ich sage euch, das ist genau das, was wir gesucht haben.«
    »Was sollen wir dort?« erkundigte sich Guy mit einem gelangweilten Unterton in der Stimme.
    »Das fragst du noch?« rief Ray. Er ließ sein Mädchen stehen, ging zum Bett und hieb Guy auf die Schulter, daß dieser drohte, zu Boden zu gehen.
    »Mensch, was bist du nur für ein Schlappschwanz? Dieses Bredhouse ist urwüchsige Natur!«
    Guy ärgerte sich im stillen über den »Schlappschwanz«, ließ sich aber nichts anmerken.
    »Also gut, wenn du meinst. Gehen wir hinaus in die Natur, atmen wir frische Luft ein, geschwängert mit dem Duft von Kuhmist, und, und, und …«
    »Na, siehst du. Dann ist ja alles in bester Butter«, sagte Ray mit seiner lauten Stimme.
    »Und wann soll die Reise beginnen?«
    Ray zog seine Jacke aus und warf sie auf das Bett. Sein Pullover steckte in den Jeans, die von popfarbigen, superbreiten Hosenträgern gehalten wurden. Er hakte seine Daumen dahinter und ließ die Hosenträger schnellen.
    »Morgen, mein Freund«, versprach er. »Heute abend wollen wir uns erst einmal dieses Nest hier namens Furlington ansehen und uns dann einen Ordentlichen hinter die Binde gießen.«
    Anne Rhodes lachte.
    »Aber nicht, daß ich dich wieder den ganzen Weg zum Hotel schleppen muß«, rief sie. »Du bist mir zu schwer.«
    Sie lachten alle.
    Guy Slayton hatte seinen leisen Groll vergessen. Er war jetzt selber neugierig auf dieses Bredhouse.
    Aber irgendwo in seinem Innern meldete sich eine warnende Stimme, die allerdings zu leise war, um von ihm beachtet zu werden.
    Welche Gefahren sollten ihnen schon in einem kleinen, abgelegenen Dörfchen wie Bredhouse drohen?
     
    *
     
    John Holleway rieb sich die Augen, aber das Bild blieb unverändert: Der Wagen war nicht weitergerollt! Im Gegenteil: er hatte gewendet!
    Das setzte dem unglaublichen Vorgang die Krone auf.
    Das Fahrzeug stand jetzt mit dem Kühler in Richtung Furlington. Die Fahrertür hatte sich geöffnet. Sie stand einladend weit offen.
    Vorsichtig kam John Holleway näher. Er traute dem friedlichen Bild nicht. Dafür hatte er in den letzten Minuten zuviel Unmögliches erlebt.
    Unschlüssig blieb er neben dem Wagen stehen. Er versuchte, hinter dem Ganzen einen Sinn zu erkennen.
    Eigentlich lag es klar auf der Hand: Irgendwer hatte irgendwie den Wagen gelenkt. Es war eine unmißverständliche Aufforderung für John Holleway, die Rückkehr nach Furlington anzutreten!
    Aber warum?
    Diese Frage mußte vorerst ungeklärt bleiben.
    Und John Holleway war ein sturer Kopf. Jetzt würde er erst recht dem Ort nicht den Rücken kehren. Wenn der Wagen verrückt spielte, dann mußte er halt darauf verzichten. Er konnte sich auch zu Fuß auf den Weg machen.
    Kaum hatte er diesen Entschluß gefaßt, als er sich auch schon in Bewegung setzte.
    Es war sein Glück, daß er dabei den Wagen nicht aus den Augen ließ.
    Das Fahrzeug hatte ein gespenstisches Eigenleben. Es schlug mit der Tür nach ihm. Das Lenkrad bewegte sich, und der Wagen kam ins Rollen. Mit einem gewaltigen Sprung brachte sich John Holleway in Sicherheit.
    Der Spieß wurde umgedreht, hatte er vorher Jagd auf sein Auto gemacht, so machte jetzt der Wagen Jagd auf ihn!
    Es gab für John nur eine einzige
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