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Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Titel: Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)
Autoren: Simon Scarrow
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Luft der Freiheit. Natürlich muss man dafür einen Preis bezahlen, wie bei allen Dingen, die zu haben sich lohnt. Ihr müsst kämpfen, um frei zu bleiben. Besser, man kämpft aufrecht, als sein Leben lang vor einem fetten römischen Schwein zu kriechen! Was ist euer Tod jetzt? Nur das Ende eures Leidens. Das Ende eines sinnlosen, wertlosen Lebens. Zusammen können wir das ändern. Aber nur wenn wir den Mut haben, für diese Freiheit zu kämpfen. Wer schließt sich uns an?«
    »Ich!«, rief eine Stimme, und sofort hallte der Schrei in vielen Kehlen wider. Der alte Mann schüttelte verzweifelt den Kopf.
    Als die Rufe aufgehört hatten, sprach Brixus weiter. »Brüder und Schwestern, schon bald wird das Zeitalter der Sklaverei zu Ende sein. Rebellenbanden tun sich zusammen und der Traum des Spartakus wird wahr.«
    »Spartakus ist tot!«, rief der Alte zurück.
    »Ja, er ist tot«, stimmte Brixus zu. »Aber sein Traum lebt weiter. Und mehr als sein Traum. Sein Stammbaum wirdfortgeführt. Bald, sehr bald, werden sich die Rebellen vereinen und unter einem Banner und einem Anführer kämpfen, und dieser Anführer wird einer sein, der würdig ist, das Erbe des großen Spartakus anzutreten, denn er ist kein anderer als sein Sohn! Er wird uns anführen und das Schicksal und den Traum seines Vaters vollenden, den Traum wahr machen, den alle Sklaven im ganzen Römischen Reich haben.«
    »Der Sohn von Spartakus?« Der alte Mann schüttelte den Kopf. »Das ist nicht möglich. Ich war da. Er hatte keinen Sohn.«
    »Der Sohn ist kurz nach dem Ende des Aufstands geboren. Er trägt das geheime Zeichen des Spartakus. Ich habe es gesehen. Ich habe den Jungen kennengelernt.«
    Die Menge war still geworden, lauschte seinen Worten mit gebannter Aufmerksamkeit und in fast allen Gesichtern leuchtete Hoffnung.
    »Wo ist er?«, rief jemand. »Wo ist der Junge?«
    »Ich weiß, wo er lebt«, sagte Brixus. »Er ist in die Fußstapfen seines Vaters getreten, und schon jetzt ist klar, dass er ein ebenso großer Gladiator wird, wie Spartakus einer war. Vielleicht sogar ein noch größerer. Er ist noch jung. Aber wenn die Zeit kommt, kann er seinem Schicksal nicht entfliehen. Er wird dem Ruf folgen und uns alle in die Freiheit führen!«
    »Freiheit!«, riefen seine Gefolgsleute, und der Ruf hallte unter den gerade befreiten Sklaven wider. Selbst der alte Mann stimmte ein und seine Augen glänzten. Brixus ließ den Jubel eine Weile erschallen, ehe er die Hand erhob und um Ruhe bat.
    »Eine letzte Aufgabe haben wir noch, ehe wir heute Abend hier fortgehen.« Er wandte sich um und deutete auf den Verwalter und seine Familie. »Wir müssen den Römern zeigen,welches Schicksal diejenigen erwartet, die ihre Mitmenschen unterdrücken. Bringt mir den jüngsten Sohn.«
    Einer der Rebellen trat zur Familie des Verwalters hinüber, packte den Jungen beim Arm und zerrte ihn fort. Der wand sich, um sich zu befreien, streckte eine Hand zu seiner Mutter aus, deren Gesicht sich schmerzlich verzerrte. Der Verwalter hielt sie zurück. Er sprach laut und trotzig zu seinem Sohn. »Zeige diesem Abschaum keine Furcht. Keine Tränen. Vergiss nicht, du bist ein Römer.«
    Brixus lachte und einige in der Menge johlten.
    Als man den Jungen vor Brixus brachte, hielt er sich so aufrecht, wie er konnte, und versuchte, ruhig und mutig auszusehen.
    »Hast du Angst vor mir?«, fragte Brixus.
    »Nein.«
    »Das solltest du. Wie heißt du?«
    »Lucius Pollonius Secundus. Aber du kannst mich junger Herr nennen.«
    Brixus lächelte. »Du bist ein wenig zu arrogant, ein richtiger Römer. Die Frage ist, bist du auch ein schlauer Römer, Lucius? Glaubst du, dass du dich an jede Einzelheit dessen erinnern kannst, was heute hier geschehen ist?«
    »Das werde ich nie vergessen.«
    »Das stimmt.« Brixus nickte. Dann wandte er sich an Taurus. »Kreuzigt die anderen. Und den hier kettet an den Fuß des Kreuzes, an dem sein Vater hängt. Er wird derjenige sein, der den Römern erzählt, dass es einen neuen Aufstand gibt. Dieses Mal wird uns Spartakus’ Erbe zum Sieg und zur Vernichtung Roms führen.«

III
    »Glaubst du, dass Caesar die Abstimmung gewinnt?«, fragte Marcus zweifelnd, als er durch das Fenster des Senatshauses schaute.
    Wie es bei wichtigen Abstimmungen üblich war, drängten sich Passanten an den Fenstern und Torbögen. Sie wollten die Debatte mit anhören, ihren Helden zujubeln oder die unbeliebten Senatoren verspotten. Am Morgen hatte es stark geregnet und die Luft war kalt
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