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Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Titel: Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)
Autoren: Simon Scarrow
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wurde schmaler und verschwand schließlich ganz, als die Tür in den Rahmen fiel.
    »Haltet sie zu«, befahl Brixus und wies die am nächsten stehenden Männer an, Taurus zu helfen. Dann schaute er sich auf dem Gelände um. Nicht weit entfernt entdeckte er neben einem der Kornspeicher einen schweren Karren. Er rief einige Männer herbei, eilte dann mit ihnen über das Gelände undpackte das Joch. Mühsam zogen die Männer den schweren Wagen zur Baracke, wo die Tür unter dem Aufprall der Körper von innen bebte. Sie manövrierten den Karren nah an die Mauer, schoben ihn vor die Tür und hielten sie so geschlossen. Die Wachen konnten sie nur einen Spalt weit öffnen, gerade genug, um einen schmalen Lichtstrahl herauszulassen.
    »Was jetzt?«, fragte Taurus.
    »Nimm deine Leute, holt aus den Ställen trockenes Stroh und häuft es rings um die Baracke auf. Ihr anderen bewacht die Fenster. Lasst niemanden heraus.«
    Während die Baracke umzingelt und mit hoch aufgetürmten Strohballen umgeben wurde, begriffen einige Wachmänner, welches Schicksal ihnen drohte, und versuchten, durch die kleinen Fenster weiter oben im Gebäude zu entkommen. Doch die Angreifer stießen ihre Speere hinauf und zwangen die Männer wieder ins Innere. Sobald Brixus sich davon überzeugt hatte, dass alles vorbereitet war, befahl er, dass Öl über die Strohhaufen gegossen wurde, und wies Pindar an, eine Fackel an dem Wärmeofen über dem Torhaus anzuzünden. Als Pindar zurückkehrte, reichte er Brixus die Fackel. Der humpelte zu dem Karren, der die Tür versperrte.
    »Ihr drinnen, hört gut zu! Werft eure Waffen nach draußen und ergebt euch!«
    Nach einer kurzen Pause antwortete eine Stimme: »Um uns dann wie Vieh abschlachten zu lassen? Auf keinen Fall. Ich sterbe wie ein Mann.«
    »Dann werdet ihr streben«, brüllte Brixus zurück. Ein kaltes Lächeln huschte über seine Lippen. »Möge euer Tod ein Zeichen für alle sein, Römer wie Sklaven. Für die Freiheit!«
    Er trat einen Schritt vor und legte die Fackel an das unter dem Karren aufgehäufte Stroh, das sofort Feuer fing. Die Flammen breiteten sich mit leisem Knistern rasch über die trockenen Ballen aus, die bald lichterloh brannten. Feuer züngelte rings um die Baracke, Rauch stieg in die Luft und die Wolken wurden vom grellen Orangerot des rasend um sich greifenden Feuers erhellt.
    Drinnen ertönte panisches Geschrei. Die Männer erschienen an den Fenstern, wichen aber vor der Hitze zurück. Die Angreifer standen in einem lockeren Kreis um das brennende Gebäude, dunkle Gestalten, die sich vor dem leuchtenden Schein der Flammen abzeichneten. Lange Schatten erstreckten sich in die Dunkelheit. Schon bald hatten die Flammen die Dachbalken erfasst und ein Teil der Ziegel stürzte ins Innere. Nun hörte man nur noch schrille Schmerzensschreie, ab und zu vom scharfen Krachen zerberstender Balken übertönt. Doch schon bald war da nur noch das Brüllen des Feuers.
    Brixus kletterte auf den Brunnenrand und betrachtete die kleine Gruppe von Menschen, deren Gesichter vom langsam herunterbrennenden Feuer erhellt wurden. An der einen Seite stand der Verwalter, der für seinen reichen Herrn das Landgut bewirtschaftete, mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen, die kaum älter als zehn Jahre waren. Sie hatten den Blick zum Boden gesenkt und fürchteten sich, denen in die Augen zu schauen, die sie gefangen genommen hatten. Brixus wandte seine Aufmerksamkeit den anderen Gefangenen zu. Sie schauten zumeist ängstlich, doch einige hatten auch Hoffnung inden Augen.
    Die würde er am leichtesten für seine Seite gewinnen können, überlegte Brixus, während er sich sammelte, um sich an die Sklaven zu wenden, die seine Männer gerade eben erst aus dem langen, niedrigen Schuppen befreit hatten, in den sie eingeschlossen wurden, wenn sie nicht auf den Feldern und in den Hainen des Landguts arbeiteten. Als sie den Riegel fortgezogen und die Türen geöffnet hatten, war von innen der vertraute Gestank nach Schweiß und menschlichen Exkrementen herausgequollen. Brixus verfluchte in Gedanken die Römer, die diese Menschen kaum besser als Tiere behandelten.
    Mit hoch erhobener Fackel war Brixus in das Gebäude getreten und hatte gegen seinen Ekel angekämpft, während die Sklaven vor ihm zurückwichen. Die meisten waren an den Knöcheln zusammengekettet, damit sie nicht fliehen konnten. Nur einer Handvoll – Kindern und alten Männern und Frauen – hatte man die Eisen abgenommen. Sie trugen kaum mehr als
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