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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)
Autoren: Tommy Krappweis
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Roboter quer durch eine amerikanische Stadt prügelten. Dabei hatte der Chefroboter von den Guten immer mit tief donnernder Stimme etwas von »Menschen retten« und »Erde verschonen« gefaselt. Während dieser erdeverschonenden Menschenrettungsaktion zermalmte er aber genau wie alle anderen Robos unzählige Bürogebäude, Autos, U-Bahnen und andere Dinge in Schutt und Brösel. Mara hätte gerne gesehen, was nach dem Abspann passiert wäre. Wenn die Überlebenden nach dem Kampf aus den Trümmern gekrochen gekommen wären und den siegreichen Robotern so was zugebrüllt hätten wie: »Rettung?! Verschonen?! Ich glaub, es HACKT!«
    Wenn die Leute im Umkreis von Detmold auch nur geahnt hätten, dass das zerrissene Mädchen auf der Landstraße Richtung Osnabrück für die ganze Verwüstung verantwortlich war, hätten sie vermutlich was Ähnliches gebrüllt. Oder sie hätten ihre Fackeln und Mistgabeln ausgepackt, um sie aus dem Bundesland zu jagen. Ach nein, sie war ja nicht Frankensteins Monster, sondern eher so was wie eine Hexe. Und mit denen machte man ja bis vor wenigen Jahrhunderten ganz was anderes.
    Was würde ich denn einem Mädel sagen, das gerade mit Zauberkraft mein Haus zerfetzt hat?, überlegte Mara. Ach, du wolltest die Welt retten? Na dann nur zu, und noch viel Erfolg beim Weiterverwüsten!
    Mara fühlte sich schuldig und frustriert. Sie beschloss, das Thema zu wechseln, um … um das Thema zu wechseln. »Was machen wir denn jetzt als Nächstes?«
    »Nun«, hub der Professor an zu sprechen, und im selben Moment blieb er stehen, als wäre er gegen eine Scheibe gelaufen. Verwundert tat Mara es ihm gleich und sah ihn an. »Was denn?«
    »Da«, sagte er nur und deutete auf etwas, das ihnen auf der Straße entgegenkam.

Kapitel 2

    E rst sah Mara gar nicht, was er meinte. Doch dann stellte sie fest, dass sich ihnen ein kleiner Punkt näherte. Und zwar mit hoher Geschwindigkeit und das auch noch mitten auf der Straße. War das Ding einfach nur verdammt weit weg und darum so klein oder …
    Nein. NEIN!
    »Ratatösk!«, schrie Mara ebenso erschrocken wie wütend auf und riss ihren Stab empor.
    »Warte!«, rief der Professor, doch es war zu spät. Mara hatte bereits auf das verdammte Eichhörnchen angelegt und ließ dem Wasser freien Lauf.
    Zu beschreiben, was daraufhin aus dem Stab kam, wäre Mara nicht leicht gefallen. Tröpfeln wäre zu wenig, aber Strahl traf es auch nicht so recht. Okay, Rinnsal? Na ja, es war zu schnell wieder vorbei, als dass man es hätte rinnen sehen.
    Etwas bedröppelt musterten Mara und der Professor die kleine Pfütze auf dem Asphalt direkt vor Maras Füßen.
    »Scheint, als wären die Götter noch ganz schön geschlaucht von gestern«, bemerkte der Professor trocken.
    Mara nickte. Ja, das war tatsächlich der beste Beweis für das, was Odins Raben ihnen erklärt hatten: Die alten germanischen Götter hatten Mara in den letzten Wochen immer wieder ihre Kraft geliehen, und nur so hatte sie anscheinend all diese Wunderdinge vollbringen können. Odin und Konsorten hatten gestern im ganzen Land ein gigantisches Nordlicht an den Himmel gezaubert, um die Menschen davon abzulenken, den Spruch des Feuerbringers aufzusagen. So hatte er keine Kraft mehr schöpfen können, und Mara hatte ihn zum zweiten Mal besiegt. Die Aurora war den Göttern großartig gelungen, obwohl sie nur noch einen Bruchteil ihrer alten Mächte zur Verfügung hatten. Und jetzt waren sie wohl ganz schön ausgelaugt und hatten nichts mehr übrig für Maras Wasserspielchen.
    Mara schluckte den mächtigen Frust hinunter, der in ihr aufstieg. Endlich hatte sie sich dran gewöhnt, dass sie all diese coolen Dinge konnte, und nun konnte sie also doch nix. Zumindest nicht alleine.
    Vielen Dank auch für diesen Dämpfer, dachte sie nur und griff den Stab fest mit beiden Händen. Das Eichhörnchen war vielleicht noch fünfzig Meter entfernt und hielt immer noch direkt auf sie zu.
    »Komisch, bisher hat es immer aus dem Hinterhalt angegriffen«, ließ sich der Professor vernehmen. »Hat jetzt wohl die Faxen dicke.«
    Mara nickte. »Sieht so aus, ja.« Sie griff ihren Stab noch ein bisschen fester. »Ich aber auch.«
    Schon stellte sie sich in Gedanken vor, wie sie das Eichhörnchen damit quer über die Straße schmettern würde. Vielleicht hab ich Glück, und es kommt grad ein Laster. Mit Beton drin. Patsch, und es hat sich ausgehörnchent. Unter normalen Umständen hätte Mara so ein Tierchen einfach nur süß gefunden. Aber dieses
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