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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell
Autoren: David Eddings
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uns kommen. So, wie sie jetzt hinter uns herkutschiert, ist sie zu wenig geschützt.« Er dachte kurz nach. »Sag lieber nichts, was sie beunruhigen könnte, aber sorg dafür, daß Liselle mit ihr im Wagen fährt.« »Liselle?« »Das blonde Mädchen. Das mit den Grübchen.«
    »Ich weiß, wer sie ist, Großvater. Aber wäre nicht Durnik besser? Oder Toth?«
    »Nein, denn wenn sich einer von ihnen zu ihr setzte, wüßte sie sofort, daß etwas im Busch ist, und sie bekäme vielleicht Angst. Und ein jagendes Tier wittert Angst. Wir wollen sie doch nicht irgendeiner Gefahr aussetzen. Liselle ist sehr gut ausgebildet und hat bestimmt irgendwo an sich zwei oder drei Messer versteckt.« Er grinste listig. »Ich könnte mir vorstellen, daß Silk dir sagen kann, wo.« »Vater!« entrüstete sich Polgara.
    »Soll das heißen, daß du es nicht gewußt hast, Pol? Meine Güte, dir entgeht doch sonst nichts!« »Der Punkt geht an dich«, bemerkte Garion. »Danke.« Dann grinste Belgarath seine Tochter an.
    Garion wendete Chretienne wieder, damit seine Tante sein Lächeln nicht sehen konnte.
    An diesem Abend wählten sie ihren Lagerplatz noch sorgfältiger und schlugen ihre Zelte schließlich in einem Espenhain auf, mit einer steilen Felswand hinter und einem tiefen Wildbach vor ihnen. Als die Sonne hinter den ewigen Gletscherfeldern unterging und die Dämmerung die Klüfte und Schluchten mit tiefblauen Schatten füllte, kehrte Beldin von einem seiner ausgedehnten Erkundungsflüge zurück. »Ist es nicht etwas früh, schon anzuhalten?« wunderte er sich, nachdem er sich schimmernd zurückverwandelt hatte. »Die Pferde sind müde«, erwiderte Belgarath und warf einen bedeutungsvollen Blick auf Ce'Nedra. »Der Weg ist sehr steil geworden.«
    »Der Weg vor euch wird noch viel steiler«, brummte Beldin und humpelte zum Feuer. »Was ist mit deinem Fuß?«
    »Ich hatte eine kleine Auseinandersetzung mit einem Adler. Dumme Vögel, diese Adler. Er kannte den Unterschied zwischen einer Taube und einem Falken nicht, da mußte ich ihm ein paar Tatsachen beibringen. Er biß mich, während ich ihm eine beachtliche Zahl seiner Schwingenfedern ausriß.« »Ohm!« sagte Polgara tadelnd. »Er hat angefangen!«
    »Sind irgendwelche Soldaten hinter uns?« fragte ihn Belgarath.
    »Darshiver. Aber gut zwei bis drei Tage. Urvons Armee zieht sich zurück. Jetzt, da er und Nahaz nicht mehr sind, wäre ihr Bleiben sinnlos.«
    »Dadurch sind wir wenigstens einige der Truppen los«, meinte Silk.
    »Freu dich nicht zu früh«, warnte ihn Beldin. »Nun, da die Gardisten und Karandeser abgezogen sind, können die Darshiver sich voll auf uns konzentrieren.«
    »Hm. Das stimmt wohl. Denkt Ihr, sie wissen, daß wir hier sind?« »Zandramas weiß es, und ich kann mir nicht vorstellen, daß sie es ihren Soldaten verheimlichen würde. Ihr werdet morgen wahrscheinlich die Schneegrenze erreichen. Überlegt euch, wie ihr dann eure Fährte verbergen könnt.« Er schaute sich um. »Wo ist deine Wölfin?« fragte er Garion.
    »Auf Jagd. Außerdem sucht sie nach Spuren ihres Rudels.«
    »Da ist noch was, das du wissen solltest«, sagte Belgarath leise und vergewisserte sich, daß Ce'Nedra sich außer Hörweite befand. »Die Wölfin hat Garion erzählt, daß sich in dieser Gegend ein großes, ungewöhnliches Tier herumtreibt. Pol wird sich heute nacht danach umsehen, aber es kann nicht schaden, wenn auch du morgen die Augen danach offenhältst. Ich bin nicht gerade in der richtigen Stimmung für Überraschungen.« »Ich werde mein möglichstes tun.«
    Sadi und Sammet saßen auf der anderen Seite am Feuer. Sie hatten die irdene Flasche zwischen sich liegen und versuchten, Zith und ihre Kinder mit Käsebröckchen herauszulocken. »Ich wollte, wir hätten ein bißchen Milch«, hörten sie Sadis Altstimme. »Milch ist sehr gut für junge Schlangen. Sie gibt ihnen feste Zähne.« »Das werde ich mir merken«, sagte Sammet.
    »Beabsichtigt Ihr etwa eine neue Laufbahn als Schlangenhüterin, Markgräfin?«
    »Sie sind nette Tierchen«, entgegnete sie. »Sie sind sauber und still und fressen nicht viel. Außerdem sind sie in Ernstfällen sehr nützlich.«
    Er lächelte sie voll Zuneigung an. »Wir machen noch eine Nyissanerin aus Euch, Liselle.«
    »Nicht, wenn ich es verhindern kann!« sagte Silk finster zu Garion. An diesem Abend gab es gebratene Forellen – nachdem Durnik und Toth mit dem Aufbau der Zelte fertig gewesen waren, hatten sie sich mit ihren Angeln und Ködern an den
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