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Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)

Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)

Titel: Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)
Autoren: Elke Edith
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von ihm zurück.
    Er kann sich dieses Verhalten gar nicht erklären. Was ist mit den Leuten hier los? – Und wieso gibt es so viel Armut? Er kann sich nicht erinnern, im Reich seines Vaters jemals einem Bettler begegnet zu sein. Und hier sitzt fast an jeder Ecke eines dieser bedauernswerten Geschöpfe. Selbst Kinder in zerlumpten Kleidern begegnen ihm. Aber keiner dieser Menschen will ihm Rede und Antwort stehen, warum es dem Volk hier so schlecht geht.
    Da Malcolm in dem kleinen Dorf nicht einmal eine Herberge findet, wo er die Nacht verbringen kann, lenkt er die Schritte seines Pferdes wieder in den Wald. Ein Lager zwischen Farnen und Buschwindröschen erscheint ihm letztendlich doch verlockender, als es irgendein armseliges Hinterzimmer je tun kann.
    Doch zum Lagern soll er erst gar nicht kommen, denn während er unter dicht stehenden Laubbäumen dahinreitet, dringen plötzlich laute und verängstigte Stimmen an seine Ohren, die ganz aus der Nähe zu ihm herübertönen. Sofort spornt er sein Pferd an, um der Sache auf den Grund zu gehen, als vor ihm zwischen den Bäumen auch schon eine schlichte Hütte auftaucht. Doch was er da in diesem Moment zu sehen bekommt, geht ihm ganz und gar gegen den Strich! –
    „Halt! Sofort aufhören! – Was tut Ihr denn da?“
    Energisch greift der Prinz mit seinen lauten befehlenden Worten in das Geschehen ein, sein sich aufbäumendes Pferd kurz vor der kleinen Menschengruppe zügelnd. Erschrocken springt eine ärmlich gekleidete alte Frau zur Seite, die sich zuvor händeringend an einen von drei in Rüstungen gekleideten Soldaten gewandt hat, der auf dem Rücken eines alten Mannes gerade seinen Stock tanzen lässt.
    „Was mischt Ihr Euch hier ein, Fremdling?“, fährt ihn einer der Soldaten böse an, doch der Prinz lässt sich nicht beirren.
    Mit erhobener Stimme, die rechte Hand drohend am Griff des Schwertes liegend, fragt er noch einmal: „Was hat der Mann getan, dass Ihr ihn so züchtigt? – Hat er denn ein Verbrechen begangen?“
    Sein mutiges Eingreifen verfehlt auch nicht die Wirkung auf die Soldaten, doch behält der Schläger den Knüppel drohend in der Hand.
    „Ja, er hat ein Verbrechen begangen!“, rechtfertigt der Soldat sein Handeln. „Er hat seine Steuern nicht bezahlt und erhält nun seine Strafe!“
    „Ihr lasst ihn wie ein ungehorsames Tier schlagen, nur weil er kein Geld hat?! – Wollt Ihr die Taler etwa aus ihm herausprügeln?“ –
    „Wenn Ihr es so ausdrücken wollt? Ja! Dieses Pack hat immer noch irgendwo ein paar Goldstücke versteckt!“ –
    „Aber nein“, jammert die Frau jetzt dazwischen, sich direkt an den Prinzen wendend, „wir haben wirklich kein Geld!“
    Ihre Worte werden fast von den Tränen erstickt, die ihr über das leidgeprüfte Gesicht laufen. Die ganze Situation bleibt auch nicht ohne Wirkung auf Malcolm, dem eine solche Behandlung der Untertanen völlig fremd ist. Und als einer der Soldaten auch noch eine magere Ziege hinter der Hüttenecke hervorzieht, hat der Prinz endgültig die Nase voll.
    „Wollt Ihr den armen Leuten jetzt auch noch die Ziege wegnehmen? Sollen sie denn verhungern?“ Fast zieht er vor Wut sein Schwert, doch beherrscht er sich noch und fragt nur nach: „Wie hoch sind die Steuern, die Euch diese Leute schulden?“
    „Warum fragt Ihr? Wollt Ihr etwa die Summe zahlen?“
    „Warum nicht?“ gibt er Prinz zurück. „Das ist immer noch besser, als zuzusehen, wie Ihr ihnen auch noch das Leben nehmt! – Also, wie viel?“
    „Nun – drei Taler.“
    Kurz entschlossen greift Malcolm in den Beutel, den er am Gürtel trägt, bringt drei Taler zum Vorschein und wirft sie den Soldaten vor die Füße.
    „So, jetzt habt Ihr Eure Steuern, und jetzt verschwindet! Es gibt für Euch hier nichts mehr zu tun!“
    Der Soldat vermag seinen Zorn über das unerhörte Eingreifen des Fremden kaum zu unterdrücken. Dennoch lässt er den Knüppel fallen, sammelt die Geldstücke ein und zieht mit seinen Männern ab, jedoch nicht ohne seinem Gegner noch einen feindseligen Blick zuzuwerfen. – Sofort eilt die Frau zu ihrem Mann, um ihm aufzuhelfen, doch wendet dieser sich zuerst an seinen Helfer.
    „Herr, wie kann ich Euch das je danken? – Kommt, steigt ab und tretet in mein bescheidenes Heim. Es soll Euch trotzdem an nichts fehlen!“
    Malcolm steigt ob dieser Einladung zwar ab, doch erwidert er: „Guter Mann, von dem Wenigen, das Ihr habt, will ich Euch nicht noch etwas wegnehmen. Ich möchte Euch nur bitten, mir ein
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