Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)

Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)

Titel: Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)
Autoren: Ally Taylor
Vom Netzwerk:
Lippen rutscht. Meine Fingerspitzen kribbeln, wollen ihn berühren, während mein Magen sich dreht und mein Herz mich erschlägt. Seine weichen Hände hinterlassen warme Spuren auf meiner Haut. Als er sie schließlich wegnimmt, rebelliert sie mit einem kalten Schauer.
    „Alles okay?“
    Der Klang seiner tiefen Stimme peitscht die Gänsehaut über meinen Rücken, wie eine Welle, die donnernd aufs Ufer bricht. Wie eisiges Wasser, das sich um meinen brennenden Körper stülpt. Er fährt sich durchs Haar. Eine routinierte Geste, von der ich mir sofort einbilde, sie auf meiner kribbelnden Handfläche zu spüren. Ich schaue zu ihm auf und meine Augen zwischen seinen hin und her. 
    „Dillen, los komm schon!“ 
    Dieser Satz wirft mich in die Realität zurück. Sein ernster Blick streift ein letztes Mal mein Gesicht, dann verschwindet er ohne ein weiteres Wort. Er folgt einer Gruppe Jungs in Richtung Ausgang und ich kann nicht wegsehen. Meine Augen verfolgen jede seiner Bewegungen, wandern über die leichte Bräune seiner Haut, die breiten Schultern. Alles, was übrig bleibt, ist ein fremdes Pochen ganz tief in meinem Bauch, eine Gänsehaut, die meine Haut umspannt und ein Kribbeln in meinen Lippen. Dillen .

4. Kapitel 
    Ich liege wach. Und zum ersten Mal seit Wochen ist es nicht die Leere, die mir den Schlaf raubt. Es sind Dillens Augen. Der Nachthimmel in seinem Blick und das hellbraune Haar, das zerzaust sein kantiges Gesicht umrahmt. Der Klang seiner Stimme, diese vollen Lippen, die sich in meinem Kopf warm auf meine legen. Ich versinke in diesem Anblick, der meinen Körper fremde Dinge tun lässt.
    Ich habe Jungen geküsst. Drei. David, Patrick und Nathan. Meine Zunge mochte zwar dieses seltsam raue Gefühl, aber ich habe nie etwas gespürt. Zumindest keine Erregung. Da war kein rasender Herzschlag, keine feuchten Hände. Nichts. Das Einzige, was ich jedes Mal gefühlt habe, war etwas Hartes an meinem Bauch, das mich pulsierend aufgefordert hat, es anzufassen – was ich aber nicht getan habe. Das mit David und Patrick war ein Fehler. Und was Nathan betrifft: Für ihn habe ich Freundschaft empfunden. Eine Freundschaft, die so stark war, dass ich sie irgendwann mit Liebe verwechselt habe. Dieser Kuss hat etwas bedeutet, aber eben nicht das, was ich mir gewünscht hätte. Es ist ewig her und er ist inzwischen mit Michelle zusammen.
    Ich drehe mich auf die Seite und trete die Daunendecke ans Fußende. Meine Haut glüht und meine Gedanken schmelzen bei Dillens Anblick. Jedes Mal, wenn ich die Augen schließe, nimmt sein Mund mich ein. Seine Fingerkuppen streifen meinen nackten Körper. Ich spüre, wie sich meine Brustwarzen zusammenziehen. Sie werden zu winzigen Knospen, hart und empfindlich. So als würden sie auf seine Hände warten. 
    Ich setze mich unvermittelt auf. Verärgert. Die Frustration schwelt in meinem Inneren. Hör auf damit, Hirn. Hör. Endlich. Auf. Ich massiere mit den Fingern über meine Schläfen und atme tief ein. Dann endlich stehe ich auf und schiebe eines der Fenster nach oben. Die kühle Nachtluft lockt mich nach draußen. Ich folge ihrem Ruf und lege mich aufs Dach. Der dunkelblaue Himmel spannt sich wie ein endloses, halbrundes Zelt über die Baumkronen. Ihre Blätter rascheln im Wind. Ich will mich gerade wieder in meinen Gedanken verlieren, als ein Geräusch neben mir mich hochschrecken lässt.
    „Dann bist du wohl Kate.“ Ich setze mich auf und ziehe mir instinktiv Nathans weißes T-Shirt über meine nackten Beine. „Andrew.“ Er steht auf, kommt zu mir hinüber und streckt mir die linke Hand entgegen. In der rechten hält er eine selbstgedrehte Zigarette. „Freut mich.“
    „Hi“, sage ich in einem schüchternen Flüstern und schüttle sie. „Mein Halbbruder , nehme ich an?“
    „ Stief bruder...“, entgegnet er und zeigt neben mich. „Darf ich?“
    „Sicher...“ Er hält mir die Zigarette entgegen und ich schüttle den Kopf. „Nein, danke, ich rauche nicht.“
    „Ich auch nicht...“, antwortet er mit einem breiten Grinsen, während er sich setzt. 
    „Ist das...“ Ich zeige auf den gelblichen Stummel, den er zwischen den Fingern hält. „... etwa Gras?“
    Er lacht leise und nickt. „Ich rauche das Zeug nur ab und zu... und manchmal, wenn ich nicht schlafen kann.“ Seine hellblauen Augen lachen über mich, aber sie lachen mich nicht aus. „Wie alt bist du?“
    „Nächsten Monat 18. Du?“
    „22.“
    Andrew zieht an seinem Joint und pustet den Rauch in den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher