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Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah)

Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah)

Titel: Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah)
Autoren: Christine Feehan
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Füße. Der Regen prasselte erbarmungslos auf sie herunter und wurde vom Wind seitwärts gepeitscht, und doch schienen sie immer noch in einen schützenden Kokon gehüllt zu sein.
    Von unten ertönten Rufe, als einige der Männer versuchten, ihnen die Leiter hinauf zu folgen. Der Wind nahm an Stärke zu und krachte so heftig gegen das Gebäude, dass weitere Fensterscheiben zersplitterten und die Feuerleiter Unheil verkündend klapperte und so heftig wackelte, dass sich Schrauben
und Muttern zu lockern begannen und auf die Straße hinunterfielen. Der Wind packte die kleinen Metallteile und sandte sie wie tödliche Geschosse den Männern entgegen, die versuchten, die Sprossen zu erklimmen.
    Männer schrien, ließen die Leiter los und sprangen auf den Boden, um den Schrauben auszuweichen, die mit aller Kraft nach ihnen geschleudert wurden. Einige schlugen tief in die Hausmauer ein, andere in Fleisch und Knochen. Die Schreie klangen zunehmend verzweifelter.
    » Verdammt noch mal, Hannah ist tierisch sauer«, sagte Jackson. »So etwas habe ich noch nie erlebt.« Er schlang einen Arm um Jonas und hob ihn auf die Füße.
    Jonas musste ihm zustimmen. Der Wind war das Mittel, dessen sich Hannah am liebsten bediente, und man konnte wohl sagen, dass sie den Umgang mit ihm beherrschte. Oh, Mann, und wie sie über den Wind herrschte! Er wollte gar nicht daran denken, wie viel von dieser Wut sich gegen ihn persönlich richten könnte. Er hatte den Drake-Schwestern versprochen, solche Aufträge nicht mehr anzunehmen. Sie wussten sicher längst, dass er Jackson in diese Geschichte hineingezogen hatte, und es würde ihm nicht das Geringste nutzen, wenn er ihnen sagte, dass Jackson darauf bestanden hatte mitzukommen. So leicht würde er sich nicht aus der Affäre ziehen können.
    Er konzentrierte sich auf seine Atmung und auch darauf, die Schritte zu zählen, als Jackson ihn über das Dach an die Kante zerrte. Jonas wusste, was jetzt kommen würde. Er würde springen und auf dem nächsten Dach landen müssen. Von dort aus konnten sie zur Straße hinuntersteigen und würden in Sicherheit sein. Hannah würde die russischen Gangster so lange zurückhalten, wie es ihr möglich war. Da sich nur ihre Schwester Sarah derzeit im Lande aufhielt und sie unterstützen konnte, würde Hannah irgendwann die Kraft ausgehen. Sie musste ganz allein auf der Aussichtsplattform in der Kälte stehen.
Es war ihm ein Gräuel – die Vorstellung, dass er ihr das zugemutet hatte.
    »Kannst du es schaffen, Jonas?«, fragte Jackson schroff und seine Stimme klang betont forsch.
    Jonas malte sich Hannah aus, wie sie jetzt auf der Aussichtsplattform mit Blick auf das Meer stand. Eine wunderschöne, große Frau, deren riesige blaue Augen grimmig blickten, während sie sich konzentrierte und ihre Hände hoch in die Luft erhoben hatte, um den Wind zu dirigieren, der ihren Gesang mit sich trug.
    Wenn er es nicht schaffte, konnte er nicht zu Hannah zurückkehren, und er hatte ihr nie gesagt, dass er sie liebte. Nicht ein einziges Mal. Noch nicht einmal damals, als sie an seinem Krankenhausbett gesessen und ihm ihre gesamte Kraft eingeflößt hatte, damit er wieder gesund wurde. In Gedanken hatte er es ihr immer wieder gesagt, er hatte es im Traum gesagt und einmal hatte er sogar angesetzt, es zu ihr zu sagen, doch er wollte nicht riskieren, sie zu verlieren, und daher war er im letzten Moment verstummt.
    Er beschützte seine Mitmenschen – das war es, was er tat und was ihn ausmachte. Aber in erster Linie beschützte er Hannah – sogar vor der Gefahr, die ihr von seiner Seite drohte. Seine Gefühle waren stets sehr intensiv, ob es nun seine rasende Wut war, die ihn fast zum Amoklauf trieb, sein unbändiges Verlangen nach ihr oder die verzehrende Sehnsucht, die er verspürte, wenn er an sie dachte. Schon in seiner Schulzeit hatte er gelernt, seine Gefühle vor ihr zu verbergen, denn damals hatte er erkannt, dass sie genau spürte, wie andere sich fühlten, und wie schmerzhaft es für sie sein musste, sich ständig in andere hineinzuversetzen. Er hatte seine Gefühle über einen so langen Zeitraum verborgen, dass es ihm zur zweiten Natur geworden war. Ganz gleich, welche Gelegenheit sich ihm geboten hatte – er schob immer wieder die alte Ausrede vor, sein Beruf brächte Hannah in Gefahr.

    Das kam ihm jetzt ziemlich albern vor, vor allem, weil er sich nun Hilfe suchend an sie wandte. Er zog seine Hand von seiner Seite und blickte auf das dicke Blut hinunter, das
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