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Magic Park 1 - Das Geheimnis des Greifen (German Edition)

Magic Park 1 - Das Geheimnis des Greifen (German Edition)

Titel: Magic Park 1 - Das Geheimnis des Greifen (German Edition)
Autoren: Tui T. Sutherland , Kari Sutherland
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herum. Außerdem zog sie ständig ein besorgtes Gesicht. Und sie sprach kaum mit jemandem ein Wort, abgesehen von Blue, der aus unerfindlichem Grund mit ihr befreundet war, obwohl er mit jedem hätte abhängen können.
    So dringend hatte Blue einen Kumpel auch wieder nicht nötig. Oder?
    Erleichtert kam Logan endlich zu Hause an. Der Tag war lang gewesen, vollgepackt mit öden Fächern und einer langweiligen Mittagspause, während der er sich hauptsächlich den Kopf darüber zerbrochen hatte, wo sich in Xanadu ein Hund verstecken könnte. Logan schob sein Fahrrad in die Garage und ging ins Haus.
    »Tinka?«, rief er.
    »Grrrriau«, kam die Antwort unter der Couch hervor.
    »Na, spinnst du noch immer rum?«, fragte er und holte sich eine Limo aus der Küche. »Mensch, dich hat irgendwas so richtig erschreckt, oder?«
    »GRRRRRIAU.«
    Auf der Arbeitsfläche hatte sein Dad eine weitere Nachricht hinterlassen: Viel Arbeit dieses Wochenende. Tut mir leid, dass ich so häufig unterwegs bin. Was hältst du von Pizza und Bears-Spiel am Sonntagabend? Im Kühlschrank sind jede Menge Reste, falls du Hunger bekommst. Ruf mich an, wenn was ist.
    Die Bears waren ihre gemeinsame Lieblings-Football-Mannschaft, das würde super werden. Logan wusste, dass sein Dad mit der neuen Arbeitsstelle im Ministerium für Tier- und Artenschutz alle Hände voll zu tun hatte, und es gefiel ihm, dass er Logan zutraute, allein zurechtzukommen. Allerdings war Logan sich sicher, dass sein Dad einige dieser sogenannten »Überstunden« damit verbrachte, nach Mom zu suchen. Ihre letzte Postkarte – voller lahmer Ausreden und Abschiedsworte – hatte sie nämlich in Cheyenne, Wyoming, aufgegeben. Es war also kein Zufall, dass sie einen Monat später hierher gezogen waren. Zwar redeten sie nie darüber, aber offensichtlich hoffte Logans Vater, sie zu finden und ihre Meinung zu ändern.
    Aber das würde nicht passieren. Logans Mom war schon immer lieber auf Reisen gegangen, als zu Hause zu bleiben. Und selbst wenn sie mal daheim war, reichte die Zeit fast nie für ein gemütliches Abendessen. Sie war einfach nicht der Typ Mutter, der auf Spieleabende mit der Familie und gemütliche Radtouren stand, auch wenn sie Logan und seinen Dad liebte. Logan hatte immer das Gefühl gehabt, dass ihr Rucksack stets gepackt und abreisebereit war. Daher hätte es ihn eigentlich nicht wundern oder verletzen sollen, als sie schließlich gar nicht mehr zurückgekommen war.
    Hatte es aber. Wer servierte denn, bitte schön, die eigene Familie mit einer Postkarte ab?
    Klar, viele seiner Freunde in Chicago hatten nur entweder Mutter oder Vater. Meistens war allerdings der Dad abgehauen, während die Mom geblieben war. Oder manchmal hatten sie überhaupt nie einen Dad gehabt. Oder ihr Vater war zwar da, funktionierte aber mehr wie eine Art zusätzliches Sofakissen und nicht wie ein Familienmitglied.
    Genauer betrachtet, hatte Logan es also ziemlich gut getroffen. Zumindest hatte er einen Dad, der Burritos machte, mit ihm in der Einfahrt Körbe warf und sich Mühe gab, dieselben Bücher wie Logan zu lesen.
    Er schüttelte den Kopf. Er wollte gar nicht über all das nachdenken.
    »Okay, Tinka«, sagte er. »Ich werde jetzt Mr   und Mrs   Smith füttern, falls du mitkommen und zuschauen magst.« Für gewöhnlich liebte es Tinka, auf dem Schreibtisch zu hocken und wie eine düstere Bedrohung Logans Mäuse anzustarren, während er sie fütterte. Doch heute weigerte sie sich, unter der Couch hervorzukommen.
    Schulterzuckend trottete Logan in sein Zimmer, ließ seinen Rucksack auf den Boden fallen und warf einen Blick in den Mäusekäfig. Mr   und Mrs   Smith kauerten noch immer unter ihrem Haufen aus Holzspänen. Nervös zuckten sie mit der Nase, als sie sich Logan zuwandten.
    »Ihr armen Kerle«, sagte Logan und griff nach ihrem Futter. »Was hat euch denn so –« Er hielt inne. »Komisch.« Die Dose fühlte sich wesentlich leichter an als heute Morgen. Logan nahm den Deckel ab und spähte hinein.
    Sie war völlig leer.
    »Was zum … Leute, wer hat denn euer ganzes Futter gefressen?«  … und dann den Deckel wieder zugemacht?
    »SKWOOOOOOOOORP.«
    Logan erstarrte. So ein Geräusch hatte er definitiv noch nie im Leben gehört. Und es war von irgendwo in seinem Zimmer gekommen.
    Langsam und mit klopfendem Herzen drehte er sich um.
    Da bemerkte er auf dem Teppich einen Schwanz, der unter dem herabhängenden Zipfel seiner Bettdecke hervorspitzte. Es war der lange, goldbraune
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