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Magic Park 1 - Das Geheimnis des Greifen (German Edition)

Magic Park 1 - Das Geheimnis des Greifen (German Edition)

Titel: Magic Park 1 - Das Geheimnis des Greifen (German Edition)
Autoren: Tui T. Sutherland , Kari Sutherland
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davonstehlen, als er noch einmal in Zoes Gesicht sah. Dabei bemerkte er, dass sie kurz davor war, in Tränen auszubrechen. Sogar Blue wirkte aufgewühlt, was ganz und gar nicht zu ihm passte.
    Wenn Logan jetzt einfach so wegspazierte, ohne seine Hilfe anzubieten, würde er sich für den Rest des Tages wie der letzte Idiot vorkommen. »Ist alles okay?«
    »Ja, passt schon«, antwortete Zoe und wischte sich über die Augen.
    »Sicher?«, hakte Logan nach. »Ist … ähm … Kann ich irgendwie helfen?«
    Zum ersten Mal blickte Zoe ihn wirklich an, als würde sie eben erst bemerken, dass er da war. »Ach … danke. Aber nein, schon okay. Es ist nur … Mein Hund ist weggelaufen.«
    »Oh nein! Was ist es denn für ein Hund? Wie lange ist er schon weg? Wie heißt er? Hast du schon mal im Tierheim nachgefragt? Ich kann dir helfen, Flyer zu machen, wenn du magst. Hat er einen Chip? Ist er schon mal weggelaufen?« Logan hielt inne. Blue und Zoe sahen ihn beide mehr als komisch an. »Ähm«, machte er. »Ich mag Hunde eben.«
    »Zerbrich dir nicht den Kopf deswegen«, sagte Zoe und schenkte ihm ein müdes Lächeln. »Trotzdem danke.«
    Im Pausenhof erklang der erste Gong.
    »Wir sollten uns beeilen«, wandte Zoe sich an Blue. Dann sprintete sie quer über die Straße und verschwand in der Postfiliale. Logan fiel auf, dass auf der großen Steintreppe davor einige Federn lagen – riesengroße Federn, wie die in seinem Zimmer, nur waren diese hier dunkelbraun statt golden.
    »Wie kommt sie darauf, dass ihr Hund da drin ist?«, fragte Logan.
    »Äh … er steht wirklich auf Postboten.« Blue zuckte mit den Schultern. »Er ist kein so ganz normaler Hund.«
    »Wie heißt er?«
    Blue machte ein nachdenkliches Gesicht. »Äh … Six. Nein, Finn. Ach was, sagen wir: Six. Bis später!« Er drehte sich um und folgte Zoe, noch bevor Logan weitere Fragen stellen konnte – wie etwa: »Hast du dir das im Ernst gerade so offensichtlich ausgedacht?«
    Logan seufzte und Blue verschwand durch den Haupteingang der Postfiliale. Genau darum hatte Logan auch vier Monate nach ihrem Umzug nach Xanadu noch immer keine Freunde. Es lag nicht nur daran, dass er sich jedes Mal total tollpatschig anstellte, wenn er mit Leuten ins Gespräch kam. Und es lag auch nicht daran, dass er anders aussah als die meisten seiner Mitschüler – Walter Barnes, der zweite Afroamerikaner in der Klasse, war ein megabeliebter Footballstar und hatte eine Freundin, die bereits in die Achte ging.
    Nein, die Wahrheit war, dass die Kids hier alle schon ihre festen Freundeskreise hatten. Die gesamte Siebte bestand nur aus vierundzwanzig Schülern – zehn Jungs, vierzehn Mädchen – und bei jedem Einzelnen war es unmöglich, ihn besser kennenzulernen.
    In der ersten Woche hatte Logan probiert, sich in der Mittagspause mit Walter an einen Tisch zu setzen. Doch Walter hatte ihn ignoriert, sich nur mit seinen Footballer-Kumpeln unterhalten und so getan, als wäre seine Lasagne wesentlich interessanter als Logan. Er schien sich weder für die Basketballmannschaft der Chicago Bulls noch für das Baseballteam der Chicago Cubs zu interessieren, erst recht nicht dafür, wie viele Spiele Logan zu Hause live gesehen hatte.
    In der Woche darauf hatte Logan einen anderen Tisch ausgetestet, in der Hoffnung, bei den Jungs aus der Schulband mehr Glück zu haben als bei den Sportlern – immerhin war er ein ganz passabler Saxofonspieler. Aber als er anfing, von Charlie Parker zu reden, erntete er nur verständnislose Mienen. Keiner mochte die Sachen, die er mochte. Keiner von denen hatte jemals die Serie MythBusters – Die Wissensjäger oder The Amazing Race geschaut – eine Show, in der verschiedene Teams wie bei einer Schnitzeljagd gegeneinander antreten und knifflige Aufgaben lösen mussten. Und was Siamesische Kampffische anging, hätte Logan genauso gut erzählen können, dass er einen kleinen langweiligen Alien in einem Goldfischglas auf seinem Schreibtisch großzog.
    Die Leute am Band-Tisch verbrachten den Großteil der Mittagspause damit, Szenen aus alten South Park -Episoden zu zitieren. Leider gehörte South Park aber zu den Serien, die Logans Dad ihn nicht anschauen ließ. Nach diesem Versuch blieb Logan zwar an diesem Tisch, aber er gab es auf, sich an den Unterhaltungen zu beteiligen.
    Unterm Strich war es schlicht und ergreifend hoffnungslos. Zugegeben, seine Freunde in Chicago waren auch nicht gerade umwerfend gewesen. Als seine Mom abgehauen war, hatten sie
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