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Magic Park 1 - Das Geheimnis des Greifen (German Edition)

Magic Park 1 - Das Geheimnis des Greifen (German Edition)

Titel: Magic Park 1 - Das Geheimnis des Greifen (German Edition)
Autoren: Tui T. Sutherland , Kari Sutherland
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hinunter und wich den Schlaglöchern aus. Den Duft von frisch gebackener Pizza, der seinen ganzen Block in Chicago erfüllt hatte, vermisste er noch immer. Auf die meisten anderen Gerüche der Stadt konnte er allerdings dankend verzichten. Hier roch die Luft nach Nadelbäumen und weit entferntem Schnee.
    Am Fuß des Hügels düste er an der Bank von Xanadu vorbei und entdeckte auf der Treppe davor eine Gruppe von Leuten in Anzügen. Ihm blieb keine Zeit, anzuhalten, doch im Vorbeifahren hatte er den Eindruck, als hätte jemand die Vordertür der Bank zerkratzt. Zumindest hatte sie eine gewisse Ähnlichkeit mit geriebenem Käse.
    Kann gar nicht sein. Du musst dich geirrt haben. Kopfschüttelnd trat Logan weiter in die Pedale.
    Bisher gefiel ihm Wyoming besser als Chicago, auch wenn er noch nicht wirklich neue Freunde gefunden hatte. Manchmal ritt tatsächlich jemand auf einem Pferd die Hauptstraße entlang und die Regionalzeitung wurde noch gedruckt und erschien nicht nur als Online-Newsletter – noch dazu in einer altmodischen Schrift wie auf diesen GESUCHT: TOT ODER LEBENDIG-Postern. In Wyoming hatte Logan einen richtigen Garten – na gut, es war nur ein Streifen Gras um ihr einstöckiges Haus herum. Trotzdem, es bestand Hoffnung, dass er hier eines Tages endlich einen Hund halten durfte. Am coolsten war allerdings, dass sein Dad ihn den ganzen Tag lang allein mit dem Rad in der Gegend herumfahren ließ.
    Außerdem lauerten hier nicht an allen Ecken hinterhältige Erinnerungen an seine Mutter. Er hatte keine Ahnung, wie sein Dad auf die Idee gekommen war, sie ausgerechnet in dieser Gegend zu finden. Xanadu war viel zu langweilig für sie – im Umkreis von achtzig Kilometern gab es nicht einmal einen Flughafen. Logan machte die Ruhe nichts aus, aber seine Mutter wäre schon nach einer Woche durchgedreht.
    Er fuhr um die letzte Ecke und krachte um ein Haar in drei Schüler, die mitten auf der Straße standen und stritten.
    »Aaaaah!« Er riss den Lenker herum, während zwei aus der Gruppe zur Seite sprangen. Logan verkantete sich mit dem Reifen an der Bordsteinkante, flog vom Rad und landete der Länge nach in einem Haufen Orangenblätter eines fremden Vorgartens.
    »Pass doch auf, wo du hinfährst!«, brüllte ein Mädchen.
    »Ich?« Logan setzte sich auf. » Ihr steht doch mitten auf der Straße rum!« Sein Ellbogen tat weh und er hatte sich die Handflächen aufgeschrammt. Außerdem fühlte er, wie Blut sein Schienbein entlangrann. Logan nahm seinen Sturzhelm ab und rollte sein Hosenbein hoch.
    Das jüngere Mädchen, das ihn angeschrien hatte, stand noch immer mitten auf der Straße und stierte ihn wütend an. Ihr dunkles Haar war zu zwei langen Zöpfen geflochten. Sie war ihm schon einmal aufgefallen, als sie auf dem Fußballfeld eine Mitschülerin angebrüllt hatte. Aber ihren Namen kannte er nicht. Die beiden anderen – ein Junge und ein Mädchen – gingen wie er in die Siebte.
    »Oh Mann«, sagte der Junge, als er sich Logans blutendes Bein besah. »Das tut mir echt leid, Alter.« Blue Merevy war groß, blond und wirkte immer ein wenig verschlafen. Die Mädchen himmelten ihn an und tummelten sich gern in seiner Nähe. So ganz konnte Logan das nicht verstehen, obwohl es wahrscheinlich etwas mit Blues grünen Augen zu tun hatte – und der echt lässigen Art, zu reden.
    »Schon okay«, winkte Logan ab und warf einen kurzen Blick zu dem zweiten Mädchen, Zoe Kahn – mit Abstand die merkwürdigste Schülerin der siebten Jahrgangsstufe. Ihr kinnlanges rotbraunes Haar klemmte hinter ihren Ohren und ihr grünes Flanellhemd war falsch geknöpft. Mit gerunzelter Stirn starrte sie zur Postfiliale auf der anderen Straßenseite.
    »Keiko«, flehte sie schließlich das jüngere Mädchen an, als wäre Logan gar nicht da. »Jetzt komm schon, bitte! Wir brauchen deine Hilfe.«
    »Auf keinen Fall«, entgegnete Keiko und warf ihre Zöpfe in den Nacken. »Das bescheuerte Vieh würde mich wahrscheinlich nur beißen, wenn es mich sieht. Das ist dein Problem. Ich halte mich da raus.« Sie verengte die goldbraunen Augen zu Schlitzen und funkelte Logan an, bevor sie auf dem Absatz kehrtmachte und in Richtung Schule davonmarschierte.
    »Wir kommen zu spät«, stellte Blue fest.
    »Aber wir müssen nachsehen.« Zoe klang verzweifelt. »Was, wenn er bis zur Mittagspause schon weg ist?«
    »Mach dir keine Sorgen«, meinte Blue leiser.
    Logan fühlte sich wie das fünfte Rad am Wagen. Er rappelte sich auf und wollte sich gerade
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