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Magic Love

Magic Love

Titel: Magic Love
Autoren: Randi Reisfeld
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Tanten den Gang entlang bis zur zweiten Reihe vor der Leinwand. Sogar hier füllten sich die Plätze schnell. Als sich die drei auf ihre Plätze mitten in der Reihe gesetzt hatten, ging das Licht aus und die Vorschau begann.
    Sabrina ließ sich tief in ihren Sessel sinken und legte den Kopf in den Nacken. Das war die einzige Möglichkeit, überhaupt etwas zu sehen. Zelda und Hilda machten es ebenso. „Wir sitzen praktisch unter der Leinwand“, beschwerte sich Zelda. „Bei all dem technischen Fortschritt kann man nicht fassen, dass man noch keine Möglichkeit gefunden hat, um das zu korrigieren. Das ist doch unfair, wenn man den vollen Preis bezahlt hat. Vielleicht könnte ich mittels der quantenmultiversen Dynamik eine Lösung dafür finden.“
    Hilda betrachtete die Situation weniger vom wissenschaftlichen Standpunkt. „Nur los mit der quantenmultiplexen Dynamik. Wir gucken dem Roboter nämlich genau in die Nase!“, bemerkte sie fröhlich. Dann tauchte ihre Hand in ihre Riesentüte mit Popcorn.
    Sabrina versuchte es mit positivem Denken. „Naja, zumindest sitzen keine großen Leute vor uns und versperren uns die Sicht.“ Die erste Reihe war leer geblieben. Bis jetzt.
    Doch gerade, als sie das sagte, ließen sich ein kräftiger, großer Mann, eine Frau mit einem riesigen Hut und ein schlaksiger Teenager mit umgedrehter Baseballkappe auf die Sitze vor ihnen fallen. Sie waren mit einer Wagenladung Lebensmittel ausgerüstet: Hildas Vorräte wirkten dagegen bescheiden. Diese Sippschaft musste den Tresen geleert haben. Was sie nicht auf den Papptabletts hatten tragen können, hatten sie sich in ihre Taschen gestopft. Die beiden Erwachsenen machten eine Unmenge von Geräuschen, als sie sich ihre Jacken auszogen, Schokoladenriegel aufrissen, Limonade schlürften und sich überhaupt so richtig daneben benahmen. Der Junge stand den beiden in nichts nach, allerdings behielt er seine Lederjacke dabei an.
    Sabrina konnte es einfach nicht glauben! Die gesamte Reihe war leer geblieben – warum hatten die sich ausgerechnet die drei Plätze vor den Spellmans aussuchen müssen? Selbst wenn sie nun im spitzen Winkel zur Leinwand hoch schauten, war ihnen die Sicht zum Teil versperrt. Der Mann war etwa zwei Meter lang und ebenso breit, und der Hut seiner Frau nahm schon die halbe Leinwand ein. Unglücklicherweise konnten Sabrina und ihre Tanten nicht weiterrücken. Ihre Reihe hatte sich gefüllt. Sie steckten in der Mitte fest.
    Zelda amüsierte sich. „Ich glaube, noch normaler kann es nicht werden, Sabrina.“
    „Vielleicht könnten wir sie bitten weiterzurücken und jemand anderem die Sicht zu versperren“, schlug Hilda vor, als der Hauptfilm begann. Sie tippte der Frau auf die Schulter. „Könnten Sie vielleicht ein paar Plätze weiterrutschen?“
    Die Frau wirbelte herum und blickte sie an. Sie war atemberaubend. Unter ihrem total wild gestreiften Hut wallten silberblonde Locken bis zu ihren Hüften herab. Sie trug kaum Make-up: Ihre Haut schimmerte und war so glatt wie die eines Babys, ihre Augen strahlten, ihre Lippen waren voll. Neugierig blickte sie Hilda, Zelda und Sabrina an und schenkte ihnen ein bezauberndes Lächeln. Doch ihre Worte straften den freundlichen Ausdruck auf ihrem Gesicht Lügen.
    „Nein, ich glaube nicht“, war alles, was sie auf Hildas Bitte antwortete. Dann drehte sie sich wieder zur Leinwand herum.
    Zeldas Geduldsfaden straffte sich. Genervt beugte sie sich vor und tippte der Frau auf die andere Schulter. „Schön, aber könnten Sie dann vielleicht Ihren Hut abnehmen? Wir können überhaupt nichts sehen.“
    Wieder drehte sich die Frau um und schenkte ihnen ein bezauberndes Lächeln. Und wieder antwortete sie schlicht: „Nein, ich glaube nicht.“ Und wandte sich erneut dem Film zu.
    „Wie unhöflich!“ Sabrina war außer sich und wollte gerade ihren Zeigefinger ausstrecken. Doch Zelda packte ihn schnell. „Oh-oh. Keine Zauberei, weißt du noch?“, flüsterte sie. „Lass uns mal nachdenken, was würde ein normaler Mensch in dieser Situation tun?“ Ob die Tante sie wegen ihrer albernen Idee aufziehen wollte? Sabrina war sich nicht sicher.
    „Den Geschäftsführer rufen?“, riet sie.
    „Normalerweise schon“, antwortete Hilda, „aber glaubst du wirklich, dass du ihn hierher zitieren kannst? Oder auch nur aus der Reihe rauskommst?“ Hilda hatte Recht. Es gab keine Möglichkeit, von ihrem Platz aus jemanden zu rufen. Und aufzustehen wäre nicht nur schwierig, sondern auch
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